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Puzta Rinder und der Naturpark Zasavica

Puzta Rinder und der Naturpark Zasavica

Serbien ist nur etwa fünfmal so groß wie das deutsche Bundesland Schleswig-Holstein, dennoch treffen hier unterschiedlichste Vegetationszonen, Tierwelten und Kulturen aufeinander. Noch immer leben viele Serben in wirklich tiefer Verbundenheit zur eigenen Natur.

Sie sind stolz auf die vielen Storchennester in ihren Dörfern, kümmern sich intensiv um die Erhaltung alter Nutztierrassen und die Wiederansiedelung von Geiern, um nur einige Beispiele zu nennen. Selbst Bären, Luchse und Wölfe werden manchen Ortes wieder gern gesehen. Auch Schakale sind in Serbiens Wäldern wieder zu Hause.

So fand sich auch das so genannte traditionelle Puszta-Rind oder auch der Prärie Ochse nur noch an wenigen Orten in Serbien, ein Grund mehr für Jovane sich im Rahmen der Arbeit und des Einsatzes um den Naturschutzpark Zasavica, neben dem gleichnamigen Campingplatz, um diese rar gewordene Rasse besonders zu kümmern. Diese Rinder stellen noch eine Verbindung zu den Maremmaner Rind dar, einer ursprüngliche Hausrindrasse, die in den Grassteppen der Maremmen in der südlichen Toskana und nördlichem Latium, entlang des Küstenstreifens der Provinz Grosseto und der Provinz Viterbo aufgezogen wird. Ursprüngliche Linien des Maremmana weisen sogar einige Merkmale des ausgerotteten Auerochsen auf, der Wildform der Hausrinder.

Im zum Naturpark zugehörigem Restaurant befinden sich einige interessante Bilder von Rindern, die einst der Stolz ihrer Besitzer waren und auch als Zugrinder für Karren und als Feldarbeitstiere eingesetzt wurden. 

Die Rinder waren besonders zur Aufzucht in den ehemals oft mit Malaria verseuchten Feuchtgebieten geeignet, so besondern in den Sumpflandschaften entlang der Flüsse. Die besonders langhornigen Tiere, deren Hörner bis zu 100 cm Länge erreichen können, haben oftmals ein graumeliertes Fell. Da die Rinder sich von wilden Gräsern ernähren, gilt ihr Fleisch als besonders schmackhaft. Genetisch sind die Rinder mit den Ungarischen Steppenrindern aus der ungarischen Puszta verwandt. Einige Zuchtlinien des Maremmana vereinen mehr Auerochsen-Eigenschaften in sich als andere. Die besonders ursprünglichen Rinder werden als „Maremmana primitivo“ (primitivo heißt auf italienisch ursprünglich) zusammengefasst.

Aufgrund ihrer Ursprünglichkeit werden Maremmana primitivos im TaurOs Project genutzt, das durch Kreuzung- und Selektionszucht mit ursprünglichen, auerochsenartigen Rassen wie dieser, Pajuna, Sayaguesa, Tudanca und anderen, ein Rind anstrebt, das phänotypisch, ökologisch und auch genotypisch dem Auerochsen so nahe wie möglich kommt. Diese Arten tragen etwas weniger Einfluss des Steppenrindes in sich. So sind die Hörner wesentlich dicker, dennoch nach oben gekrümmt. Die Farbe der Bullen ist sehr dunkel bis schwarz mit einem weißen Aalstrich, während die Kühe hellgrau bis weiß sind.

Maremmana primitivo haben demnach zumeist noch den farblichen Dimorphismus des Auerochsen, auch wenn ihre Fellfarbe wesentlich gräulicher ist. Beide Geschlechter verfügen über das hell umrandete Flotzmaul des Auerochsen sowie lockige Stirnhaare. Es handelt sich in der Regel um hochbeinige und groß gewachsene Rinder, die Bullen erreichen bis zu 170 cm Schulterhöhe. Des Weiteren verfügen die Bullen über eine geschwungene Rückenlinie, welche durch die gut ausgeprägte Schulter- und Nackenmuskulatur zustande kommt. Bei nur noch wenigen Rinderrassen ist dieses Auerochsenmerkmal ausgeprägt, wie etwa dem Spanischen Kampfrind oder Sayaguesa.

Sollte sich auf Ihrer Route zwischen Zagreb und Belgrad einmal die Möglichkeit eines Zwischenstopps ergeben, fahren Sie in den Naturpark Zasavica, der ganzjährig geöffnet auch Stellplatzmöglichkeiten zum Übernachten bietet. Eine Wanderung entlang der Flussauen der Save bringt sie unmittelbar in die Natur zurück.

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