Erster Erkundungsgang in Marseille – Richtung Vieux Port

Erster Erkundungsgang in Marseille – Richtung Vieux Port

Nach unserem Eintreffen in der Rue de Ruffi in Marseille war noch Zeit für einen ersten Erkundungsgang von unserer Unterkunft entlang des Quai du Maroc in Richtung Innenstadt, ein Weg von etwa 4 Kilometern, der uns direkt entlang der imposanten Hafenanlagen führte.

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Ein breiter Fußweg und ein ebenso breiter Radweg unterhalb und neben der Hochstraße liess uns die ersten Eindrücke des so wichtigen französischen Handels- und Industriezentrums mit seiner hervorragenden Verkehrsinfrastruktur (Straßen, Seehafen und Flughafen) gewinnen.

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Neben den Hafenanlagen des Marseille Europort mit seinen riesigen Autofähren gehören weitere bedeutende Industriezweige in den Bereichen Fahrzeug-, Maschinen-, Metall- und Nahrungsmittelindustrie zu Marseille.

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Der Hafen ist auch ein wichtiger Ankunftsort für Millionen von Touristen jedes Jahr. Überhaupt ist Marseille mit seinen Stränden, seiner Geschichte, seiner Architektur und seiner Kultur (24 Museen und 42 Theater) eine der meistbesuchten Städte Frankreichs.

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Marseille ist auch ein Schwerpunkt in der kunsthandwerklichen Herstellung von Santons. 35 Hersteller (von 200 der Provence) leben in Marseille. In der Weihnachtszeit findet ein fast ausschließlich diesem Thema gewidmeter Markt auf der Canebière statt.

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Ein Santon ist eine provenzalische Krippenfigur aus Ton (oder in Serienfertigung aus Terrakotta). Santons sind meist zwischen 4 und 15 cm groß, es gibt aber auch 1 cm und 1 m große Santons. Sie werden bunt bemalt, manche, die teureren, sind auch mit Stoffkleidern bekleidet.

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Die meisten Santons stellen Figuren aus der Provence dar und haben keinen direkten Bezug zur Weihnachtsgeschichte. So gibt es den Richter, Arzt, Briefträger, Tartarin, die alte Dame in einer provenzalischen Tracht, den Blinden mit dem Kind als Führer und alle möglichen Bewohner einer kleinen Stadt. Zu jeder Figur gibt es außerdem eine kleine Geschichte.

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In der ab 1844 angelegten Hafenanlage des Port Moderne befindet sich der riesige Fährhafen von Marseille. Er ist einer der wichtigsten Häfen für Reisende in den Maghreb und nach Korsika.

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Mehrere Routen der Gesellschaften Corsica Linea und La Méridionale verbinden Marseille täglich mit Ajaccio und Bastia; Ile Rousse, Propriano (teilweise mit Weiterfahrt nach Porto Torres auf Sardinien) und Porto-Vecchio werden mehrmals wöchentlich angelaufen.

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Ganzjährig bestehen wöchentliche Fährverbindungen mit Corsica Linea und Tunisia Ferries nach Tunis sowie mit Corsica Linea und Algérie Ferries nach Algier und Oran. Seltener werden auch Skikda und Annaba angelaufen.

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Am Quai du Port entstanden in den 1960er/1970er Jahren fünfstöckige Neubauten. Dahinter befindet sich eine weitere Reihe Wohnhäuser: Werkbund-Nachläufer, eine Art in die Länge und die Höhe gezogener Kleinteiligkeit, die sich in erkerförmigen Backsteinapplikationen ausdrückt.

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Vorher befand sich dort das eigentliche Hafenviertel, ein verzweigtes Netz aus Wohnhäusern aus dem 17. Jahrhundert, vielen kleinen Gassen und Treppen. Die im November 1942 in Marseille einmarschierten Deutschen sahen darin einen Unsicherheitsfaktor sowie einen „Hort“ der Résistance.

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Im Januar 1943 begannen deutsche Truppen nach der sogenannten „Évacuation“ von fast 27.000 Einwohnern in ein Gefangenenlager bei Fréjus unter Befehl des Generalfeldmarschalls von Rundstedt mit der Sprengung des Hafenviertels.

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Hinter dem Place de la Joliette erstreckt sich der Neue Hafen (Port Moderne). Die hier gelegenen Docks de Marseille, 1858 bis 1864 erbaute Lagerhäuser von 365 Metern Länge, wurden im Rahmen der Euroméditerranée zu Büros, Wohnungen oder Veranstaltungsstätten umgewandelt, im Erdgeschoss befinden sich Läden und Restaurants, die im Oktober 2015 eröffnet wurden.

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Die erste von Le Corbusier 1947 bis 1952 verwirklichte „vertikale Stadt“ vom Typ Unité d’Habitation als Vorläufer der Plattenbauten. Ladenstraße, Café (des integrierten Hotels) und Dachterrasse (mit Blick in die Marseille umgebenden Berge und bis zum Meer) sind öffentlich zugänglich; das Café und Restaurant scheint weitgehend im Originalzustand erhalten zu sein und veranschaulicht die rasterartige Modulbauweise sehr gut.

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Le Corbusier war ein schweizerisch-französischer Architekt, Architekturtheoretiker, Stadtplaner, Maler, Zeichner, Bildhauer und Möbel-Designer. Er war einer der einflussreichsten Architekten des 20. Jahrhunderts, dessen neue Ideen aber auch Kontroversen auslösten.

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Le Corbusier veröffentlichte über 50 Bücher und initiierte mit der CIAM eine modernistische Städtebau- und Architekturbewegung. Seine Betongebäude begründeten den Architekturstil des Brutalismus.

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