Entlang der Eleonorenhütte zur Hanskühnen-Klippe

Entlang der Eleonorenhütte zur Hanskühnen-Klippe

Eine weitere E-bike Tour stand an und erneut hatten wir den Campinplatz Prahljust in Clausthal-Zellerfeld als Ausgangspunkt gewählt. Mehrfach schon hatten wir von hieraus Touren durch den Harz umgesetzt, mal per E-bike, mal zu Fuß.

Immer waren wir abseits der Straßen unterwegs, waren allerdings in Teilbereichen froh, doch relativ geländegängige Räder zu nutzen.

Erster Anfahrtspunkt Braunseck-Hütte

hanskuehnenburgklippe 01Nach dem Verlassen des Campingplatzes ging es gleich nach rechts in Richtung des Bärenbrucher Teichs, einem kombinierten Rad-Wander-Forstweg, der über den Damm des Bärenbrucher Teichs an Herzhausen´s Bootshaus vorbei bis zur Stempelstelle 137 führt. Hier gibt es eine kleine Schutzhütte mit herrlichem Blick auf die Teiche. Bis zum Erreichen der Braunseck-Schutzhütte überqueren wir einige Wasserwege, die alle zum Oberharzer Wasserregal zählen. Für die Wanderer sei erwähnt, dass sich am Braunseck die Stempelstelle 138 der Harzer Wandernadel befindet.

An der Braunseckhütte gabeln sich die Forstwege, so dass zunächst die Orientierung in Richtung Riefensbeek-Kammschlacken als grobe Richtung dienen sollte. Mehrere Forstwege unterschiedlicher Länge führen hinab in den Ort und weiter hinab entlang der Söse. Wer noch ein weiteres Zwischenziel in seine Tour einbauen möchte, dem sei hier die Umrundung der Sösetalsperre empfohlen, die bereits nach wenigen Kilometern auf der L 498 erreicht ist. Aber nun zurück zur heutigen Tour.

Permanenter Anstieg zur Eleonorenhütte

hanskuehnenburgklippe 02An der Gabelung der Söse kurz vor der Pension Sonneneck geht es auf einem asphaltierten Teilstück dann in Richtung Eleonorenhütte.

Schon nach wenigen hundert Metern gabelt sich die Straße erneut, wir folgen rechtsabbiegend den Schildern zur Hütte, wobei es ab jetzt kontinuierlich bergan geht. Wir sind nach etwa 3 Kilometern an einer weiteren Gabelung nach links abgebogen: grobe Fahrtrichtung „Auf dem Acker“.

In einem großen Bogen geht es dann weiter hinauf zur Hanskühnenburgklippe, wobei die letzten 500 Meter etwas schwierig zu befahren sind, da viel loses Geröll und sehr viel Wasser das Befahren des Weges zu diesem Zeitpunkt schwierig machte.

hanskuehnenburgklippe 03Auf dem Höhenzug "Acker" gibt es rund ein Dutzend landschaftsprägende Felsklippen aus Quarzitgestein, eine dieser markanten Felsformationen ist die Hanskühnenburgklippe.

Sie befindet sich direkt auf dem Kamm des lang gestreckten Bergrückens. Die Klippe liegt auf dem Gelände des Nationalparks Harz und nur etwa 300 Meter von der Hanskühnenburgbaude entfernt. Die Hanskühnenburgklippe wird von allen Seiten von unzähligen großen und kleinen Gesteinsbrocken umgeben. Diese Geröllhalden machen das Gelände schwer zugänglich.

Die Felsenformation verdankt ihren Namen einer Sage: Hans der Kühne, ein Ritter, soll auf diesem Höhenzug eine Burg besessen haben. Dorthin soll er eine schöne Jungfrau entführt haben, so berichtet die Sage.

Zwischenstopp unserer Tour - Hanskühnenburgklippe

hanskuehnenburgklippe 04Die Jungfrau schickte innige Gebete gen Himmel, um ihre Freiheit wieder zu erlangen. Ihre Gebete wurden erhört und dem Ritter zum Verhängnis. Ein schreckliches Unwetter zog auf und ließ Burg und Ritter im Erdboden versinken. Zurück blieb ein viereckiger Felsblock von acht Metern Höhe, der Hanskühnenburg-Felsen genannt wird.

Diese sagenumwobene Gesteinsformation, inmitten einer sagenhaft schönen Landschaft, war für Johann Wolfgang von Goethe schon im Jahr 1784 Anlass für einen Besuch. Mit dem aufkommenden Wirtschaftsfaktor Tourismus zum Ende des 19.Jahrhunderts, errichtete der Harzklub einen Aussichtsturm und eine bewirtschaftete Schutzhütte, die im Jahr 1889 eingeweiht wurden. Der hölzerne Turm war aber den Witterungsbedingungen nicht gewachsen und musste bereits 1912 wieder abgerissen werden. In den Jahren von 1913 bis 1914 errichtete der Harzclub an gleicher Stelle einen steinernen Turm.

Wir fahren nach ausgiebiger Besichtigung noch etwa 300 Meter weiter bis zur Hanskühnenburg, trotz noch ausreichendem Ladezustand, da wir hier auch die Batterien unserer E-Bikes nachladen können. Zu leicht verfährt man sich und steht dann vor dem Problem heftiger Steigungen. Ein kleines, zweites Frühstück haben wir uns ebenso gegönnt.

Fahrt entlang der Gräben des Oberharzer Wasserregal

hanskuehnenburgklippe 05Das Oberharzer Wasserregal oder die Oberharzer Wasserwirtschaft ist ein hauptsächlich vom 16. bis ins 19. Jahrhundert geschaffenes System zur Umleitung und Speicherung von Wasser, das seiner Zeit Wasserräder in den Bergwerken des Oberharzer Bergbaus antrieb. Es gilt als das weltweit bedeutendste vorindustrielle Wasserwirtschaftssystem des Bergbaus. Die zur Erzeugung von Wasserkraft entstandenen Anlagen stehen seit 1978 als Kulturdenkmal unter Denkmalschutz. Am 31. Juli 2010 wurden die Bauwerke wegen ihrer Einzigartigkeit und ihres großen Umfanges als Erweiterung der bereits existierenden Welterbestätte „Bergwerk Rammelsberg und Altstadt von Goslar“ vom UNESCO-Welterbekomitee unter Bezeichnung Bergwerk Rammelsberg, Altstadt von Goslar und Oberharzer Wasserwirtschaft zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.

hanskuehnenburgklippe 06Nicht nur dem damaligen Bergbau dienten diese schmalen Wasserwege, denn touristisch nutzbar gemacht bilden sie auch ein hervorragendes Wegenetzwerk für Radler und Wanderer. Allein die Instandhaltung erforderte immer Pfade entlang der Wasserwege, die ohne große Steigungen oder Gefälle für Tagestouren hervorragend geeignet sind. Die Anlagen selbst werden zu einem großen Teil weiterhin betrieben, wobei der Zweck überwiegend in der Pflege einer historischen Kulturlandschaft, im Naturschutz, Tourismus und im Badebetrieb besteht. Wasserwirtschaftlich gesehen haben einige Stauteiche noch einen Zweck im Hochwasserschutz und in der Trinkwassergewinnung. Sie erstrecken sich über ein Gebiet von rund 200 Quadratkilometern im niedersächsischen Teil des Harzes, wobei die meisten Bauwerke im Raum Clausthal-Zellerfeld, Hahnenklee, Sankt Andreasberg, Buntenbock, Wildemann, Lautenthal, Schulenberg, Altenau und Torfhaus zu finden sind.

hanskuehnenburgklippe 08So geht es zunächst die Serpentinenstraße hinab auf die Forststraße, die wir schon mehrfach befahren haben, bis es dann kurz vor der Einmündung auf die B242 an der Magdeburgerhütte nach links in einem großen Bogen zum Großen Wehr geht. Ganz in der Nähe liegt übrigens die Hammersteinklippe, die allerdings nur zu Fuß erreichbar ist und deshalb heute für uns keine Option ist.

Direkt vom Wehr ausgehend nutzen wir den Pfad entlang des Morgenbrodstaler Graben, der bis zur B 242 zurück führt, wesentlich angenehmer als die Nutzung der Bundesstraße. Kurz vor der Einmündung in die B 242 wechseln wir die Grabenseite und fahren nun parallel zur Großen Söse und später zur Kleinen Söse bis zur Landstraße 498 bis zur Einmündung in die B 242. Wir erreichen den bereits mehrfach erwähnten Dammgraben, auf dem wir den Restteil des Weges parallel zur B 242 zurück zum Campingplatz zurücklegen.

Eine tolle Radtour, die wir nur empfehlen können. Etwa 68 Kilometer haben wir für diesen Rundweg zurück gelegt.

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