Xanthus – Hauptstadt Lykiens erläutert von W. Dorn

Xanthus – Hauptstadt Lykiens

Xanthus wird schon bei verschiedenen griechischen und römischen Geschichtsschreibern erwähnt. Strabon benannte Xanthos als die größte Stadt in Lykien und als  Hauptstadt des lykischen Städtebundes.

Die sechs größten Städte Lykiens, wie Xanthos, Patara, Pinara, OlympusMyra und Tlos, hatten im gemeinsamen Städte-Parlament je drei Stimmen, die Städte mit mittlerer Einwohnerzahl hatten je zwei und die verbliebenen Kleinstädte hatten je eine Stimme in der seiner Zeit sehr modernen, demokratischen Städteversammlung, die es so historisch gesehen zum ersten Mal gab.

Wir hatten uns mit Wolfgang Dorn und seiner kleinen Reisegruppe interessierter Kulturbesucher verabredet, so das wir den Erläuterungen Wolfgangs mit großem Interesse beiwohnen konnten. Leider spielte das Wetter nicht so mit wie wir es uns gewünscht hätten. Immer dunkler wurden der Himmel und dann ging es los: schwere Regentropfen veranlassten uns, in den offenen Grabstellen Schutz zu suchen. Im letzten Bild ist gut erkennbar, welche Regenmassen vom Himmel gefallen waren, denn die Hauptstraße von Xanthus war geflutet.

Die Lage von Xanthos und seine beeindruckenden Ruinen wurden als erstes von “Sir C. Fellows in his Excursion in Asia Minor” (Seite 227) entdeckt und beschrieben:

“Die Lage ist überaus romantisch, auf den wunderschönen Hügeln, von denen einige von Felsen gekrönt werden, andere fast senkrecht vom Fluß aufsteigen, der auf seinem kurvenreichen Weg vom höher gelegenem Waldland herunter mit den Augen verfolgt während dahinter in weiter Ferne noch schneebedeckte Berge zu sehen sind, in denen.....

Ich habe eine Zeichnung des wohl schönsten Grabes angefügt und ich habe die Beschreibung per Bleistift hinzugefügt um die Zeichnung noch verständlicher zu machen. Es ist ein Sarkophag, ausschließlich aus weißem Marmor bestehend, der an der Seite des Hügels inmitten von wilden Büschen steht, - die Berge in der Ferne, von silbergrauer Erscheinung im Unterschied zu den Marmorfelsen, die den Hintergrund bilden.....”

Xanthos stellte sich als das wichtigste Zentrum Lykiens heraus und das sowohl aufgrund der politischen Tendenzen als auch in Hinsicht auf religiöse Ansätze.

Das Zentrum von Xanthos wurde von den Persern komplett zerstört was von den Bewohnern, die in der Stadt lebten, nicht verhindert werden konnte als sie mit einer kleinen Armee gegen die Attacken rebellierten.

Herodot beschrieb die Eroberung der Stadt durch Harpagus ungefähr 547 vor Christus:

“Als Harpagus seine Armee gegen Xanthos führte, schritten ihm die Lykier mutig entgegen und, trotz zahlenmäßiger Unterlegenheit, kämpften sie mit größtemMut. Einmal geschlagen und in ihre Stadt zurück getrieben, sammelten sie ihre Frauen und Kinder und alle wertvollen Dinge zusammen in der Festung und verbrannten dort alles in einem riesigen Feuer. Danach versammelten sie sich zu einem feierlichen Gelöbnis, vollführten private Ausbruchsversuche durch die Feinde und jeder Mann wurde getötet. Von denen die jetzt in Lykien leben, sich selbst Xanthier nennen, sind die meisten Fremde, wobei achtzig Familien die Ausnahme bilden: diese überlebten den Untergang ihres Landes da sie zu dem Zeitpunkt auf fernen Expeditionen waren. Auf diese Weise fiel Xanthos in die Hände von Harpagus, gleich wie auch Kaunos, deren Bewohner mit jedwedem Respekt dem Beispiel der Lykier folgten.”

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