Comeniusprojekt 6 Tag, Dienstag, 7.Juni 2011

Comeniusprojekt 6 Tag, Dienstag, 7.Juni 2011

Während des Frühstücks erhielten wir von Perihan den Anruf, dass Yesim heute nicht mitfahren wird.

Wir holten deshalb Perihan ab, die reichlich müde wirkte. Sie wurde in einige Gespräche mit ihren Gastgebern verwickelt, die nicht einfach waren. Als wir die Schule erreichten, erwarteten uns schon viele aus unserer Comeniusgruppe.

Mit 2 kleineren Bussen wollten wir heute weitere herrliche Strände von Dalamanerkunden. Es wundert mich, dass wir bei den Tagesausflügen hauptsächlich ans Meer zum Schwimmen fahren, bisher aber noch nichts von den kulturellen Schätzen des Landes gesehen haben. Wobei das Schwimmen gehen bei diesem tollen Sonnenwetter auch sehr viel Spaß macht. 

Bevor es los ging, musste abgefragt werden, welches Gericht am Abend gewünscht wird. Ein gemeinsames Abendessen war im Sigla-Restaurant geplant. Die Busse machten sich schon auf dem Weg zur Sarsala Bucht, während Mehmet mit uns in der Stadt Bälle und ein langes Seil kaufen ging. Es gibt an der Schule wenig Material für gruppendynamische Spiele, sodass wir sie besorgen mussten. Dann fuhren auch wir den Bussen nach. Kurz vor dem Flughafen ging es in Richtung Küstengebirge und der nicht asphaltierte Weg stieg stetig an. Wir hatten zuerst den Blick auf einen See mit reichlicher Ufervegetation, während an den Berghängen hauptsächlich Pinien wuchsen. Doch auch die verschiedenen Blumen am Wegrand erfreuten mich. Als wir über die Bergkuppe auf die andere Hangseite kamen, lag eine tolle Badebucht vor uns. Aus der Höhe hatten wir einen herrlichen Blick auf die Inselgruppen, die hier der Küste vorgelagert sind. Mit dem Boot kann man hier herrliche Ausflüge machen. In der Bucht konnten wir schwimmen und Kanu fahren, wobei nur die Schüler mit Schwimmabzeichen Silber dies durften. Ralf fuhr mit einigen außerhalb des gesperrten Bereiches, was ihnen viel Spaß machte. Da Malte jetzt mit an Bord war, wurde auch viel Musik mit der Gitarre gemacht und gesungen. 

Um halb eins mussten wir diesen schönen Fleck wieder verlassen, da wir in Sarigerme zum Mittagessen erwartet wurden. Dies hieß, wieder die Bergstraße hinauf und an der anderen Seite herunter. Von der Hauptstraße aus waren es noch 12 km. In Sarigerme liegen viele große Tourihotels von TUI und anderen großen Unternehmen. Der Strand wird von einer staatlichen Organisation betreut, zu der Hakan Kontakt hat. Deshalb brachte Mehmet als Dankeschön einen Blumenstrauß für den Manager mit. Auch die Presse aus der Region war wieder da und machte bei der Begrüßung Fotos. Dieser Strand und das Gelände steht unter besonderer Kontrolle, was die Natur, den Strand und das Wasser angeht. Da hier der Umwelt- und Naturschutzgedanke umgesetzt wird, wurde dieser Strand mit der blauen Fahne zertifiziert, die besonders für Sauberkeit des Strandes und des Wassers und für den Schutz von Boden und Lebewesen steht. In diesem Gelände finden auch Musik- und Theaterveranstaltungen statt und der Manager lud uns ein, mit unserem Chor dorthin zu kommen, um ein Konzert zu geben. Mal sehen, was man mit diesem Kontakt noch machen kann. 

Unter schattigen Bäumen bekamen wir einen Lunch serviert und nach einer kleinen Pause wanderten wir alle an den Strand. Auf dem Meer fuhren Segelboote mit bunten Segeln, eine riesige Banane, auf dem Touristen sitzen konnten, wurde von einem Motorboot in schneller Fahrt aufs Meer gezogen und große Drachen stiegen in den Himmel. Da hier die Strömungen und Wellen etwas kräftiger sind, wiesen wir die Schüler erneut auf den abgegrenzten Schwimmbereich hin. Es gab auch Life Guards, die am Strand Aufsicht führten. Trotzdem behielt einer von uns die Schwimmenden immer im Auge. Diesmal wurde mehr im Wasser miteinander gespielt und ein Ball wanderte hin und her. Natürlich gab es auch die normalen Schlammschlachten zwischen den Schülern. Tolga wurde von einem Wurf so überraschend ins Gesicht getroffen, dass er starkes Nasenbluten bekam. Nikolai leistete 1. Hilfe und brachte mit mir Tolga zu den Duschen. Dort versorgten wir ihn und bald konnte die Blutung gestillt werden. Die Nase war glücklicherweise heil geblieben. Viele gingen aber diesmal nicht ins Wasser, sondern blieben auf den Liegen im Schatten, schliefen etwas, ruhten sich aus oder machten Musik. 

Kurz vor fünf riefen wir alle zusammen, da die Rückfahrt anstand. Auf dem Rückweg zeigte uns Mehmet noch ein altes Bauernhaus aus Stein, das von einemSultan hier erbaut worden war. Heute wird viel Weizen, Mais und Granatapfel und andere Gemüse- und Obstsorten  in dieser fruchtbaren Erde angepflanzt und exportiert. Aus dem Granatapfel macht man einen leckeren Saft und einen besonderen Essig. Zurück zur Schule entließen wir die Schüler, die um halb acht wieder am Sigla Restaurant zum Essen mit dem State Major (Gouverneur), sein sollen. Wir brachten Perihan nach Hause und nutzen selbst die freie Zeit für eine Pause zum Duschen und Unterhalten. Unsere am Morgen aufgehängte Wäsche war gut in der Sonne getrocknet, so dass wir wieder frische Sachen haben. Man schwitzt im Laufe des Tages doch sehr viel und wechselt gerne mal das Hemd. Beim Abendessen unterhielten wir uns mit dem State Bürgermeister, der seinen 11-jährigen Sohn und seine Tochter mitgebracht hatte. Nach dem Essen verabschiedeten sich die Schüler zu ihren Unternehmungen, während wir uns mit Eis, Baklava und Tee in den Restaurantgarten setzten. 

Ralf hatte sich viel über Sport mit dem Sohn des State Bürgermeisters unterhalten. Dabei kam heraus, dass beide Tennis spielen. Mit viel Selbstvertrauen forderte Melikca Ralf zu einem Tennismatch auf, das am nächsten Tag stattfinden sollte. Außerdem spielten beide ein wenig Fußball und wetteiferten damit, wer den Ball am häufigsten mit dem Fuß hochhalten kann, ohne dass er den Boden berührt. Wir hatten alle sehr viel Spaß dabei es zu beobachten. Als ich mal auf Toilette ging, sah ich die Frau von Mehmet und seine Schwiegermutter mit seinen beiden Kindern im Restaurant sitzen. Ich begrüßte sie natürlich und wollte sie mit nach draußen an unseren Tisch holen, was sie aber nicht wollten. Bald beendeten wir den gemütlichen Abend, verabschiedeten uns bis zum morgigen Tennismatch und fuhren müde zu Hakans Haus. 

Hier erhielten wir wenig später einen Anruf von türkischen Gasteltern, dass ihr Sohn und der deutsche Gastschüler noch nicht zuhause seien. Hakan erreichte sie aber per Telefon, sie hatten den Bus nach Fethiye verpasst, wollten aber jetzt den Spätbus nehmen. Eigentlich wollte Hakan jetzt zum Bushof fahren, um sicher zu gehen, dass sie den Bus bekommen. Per Telefonanruf beim Schüler stellten wir aber fest, dass sie schon im Bus saßen. Jetzt konnten wir beruhigt schlafen gehen.

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