Das Architektonische Wunderbauwerk Hagia Sophia

Die Hagia Sophia in Istanbul

Die Hagia Sophia in Istanbul wurde 532 -537 n. Chr. unter Kaiser Justinian I. von den Baumeistern und Architekten Anthemius aus Tralles und Isidoros aus Milet erbaut. 

Der überlieferte Selbstvergleich des Kaisers Justinian I. mit Salomo enthielt einen authentischen Hinweis auf die Funktion der neuen Kirche Hagia Sophia. Sie sollte in Byzanz, dem neuen Jerusalem und neuen Rom, als höchster sakraler Repräsentationsbau den Glanz der christlichen Religion und das von göttlicher Weisheit geleiteten Kaisertums verherrlichen und die unlösbare Verbindung von politischer und geistlicher Führung demonstrieren.

Hagia Sophy - eines der bedeutesten Baudenkmäler der Menschheit

hagia sophia istanbul 2Die Raumkonzeption stellt eine Zusammenfassung und Steigerung sämtlicher Ideen dar, die im christlichen Sakralbau der damaligen Zeit Gestalt gewonnen hatten.

Die einander anscheinend ausschließenden Systeme von Basilika und Zentralkuppel durchdringen sich in Byzanz zum komplizierten Typ der Kuppelbasilika.

Sie gehört noch heute zu den bedeutendsten Baudenkmälern der Menschheit. 
Lange Zeit konnten ihre herausragenden, technischen Merkmale (Spannweite und Höhe der Kuppel) nicht kopiert oder gar übertroffen werden.

In ihrer Schönheit ist sie heute noch ein faszinierendes Dokument der Kreativität und Genialität der damaligen Baumeister.

hagia sophia istanbul 9Die Statik dieses Baues ist bis heute nicht vollständig geklärt und nach wie vor Gegenstand umfangreicher Untersuchungen. Van Nice (1965 und 1986) hat in mühevoller Kleinarbeit detaillierte Pläne der Hagia Sophia erarbeitet.

Diese sind Grundlage für viele ergänzende Arbeiten, die in den letzten Jahren durchgeführt worden sind. Dennoch ranken sich nach wie vor zahlreiche Legenden um diesen Bau.

Eine davon ist die Frage nach den Fundamenten der Hagia Sophia und damit verbunden die Existenz größerer Hohlräume im Untergrund, die unter Umständen als Zisternen benutzt wurden.

Zisternen im Untergrund der Hagia Sophia als Vermutung

hagia sophia istanbul 4Die Vermutung, dass sich Hohlräume unter der Hagia Sophia befinden, ist nicht neu.

Seit dem 5. Jh. wurden offene und gedeckte Zisternen in Konstantinopel angelegt. Im Stadtgebiet sind bis heute 71 Zisternen bekannt.

Diese gedeckten Zisternen dienten drei Zwecken:

- Zur Wasserversorgung,
- zur Nivellierung und Terrassierung des hügeligen Geländes,
- zur Reduktion von Erdbebenschäden: die zahlreichen freistehenden Säulen (Pendelstützen) unter den homogenen Gewölbeplattformen wirken als Dämpfer der auftretenden Schwingungen.

hagia sophia istanbul 6Die Annahme, dass sich unter der Hagia Sophia größere Hohlräume befinden, ist also nicht abwegig. Dennoch wird sie in verschiedenen Publikationen als Legende bezeichnet. 
Auf der anderen Seite kann in der Nordwestecke des nördlichen Kirchenschiffes ein Vierkantpfeiler („schwitzende Säule“) bewundert werden, an dessen Pfeilerschaft Wasser heraus sickert, eine Tatsache, auf die sich wohl die obige Legende der Zisterne bezieht.

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Byzantinische Hagia Sophia - Anthemius & Isodorus

Göksel Gülensoy - Tauchen in der Hagia Sophia

 

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Städteführer Istanbul MM-City / Michael Bussmann, Gabriele Tröger

istanbulIstan­bul ist eine der fas­zi­nie­rends­ten Me­tro­po­len der Welt. Eine Stadt auf zwei Kon­ti­nen­ten, eine Stadt die Ge­schich­te schrieb. Als Kon­stan­ti­no­pel war sie das Zen­trum zwei­er Welt­rei­che – mo­nu­men­ta­le Bau­ten wie die Hagia So­phia oder die Blaue Mo­sche er­in­nern daran. Heute zählt İstan­bul 13 bis 15 Mil­lio­nen Ein­woh­ner; kei­ner weiß das so genau …
Die Stadt ist der tür­ki­sche Schmelz­tie­gel an In­no­va­ti­on, mo­der­ner Le­bens­freu­de und ju­gend­li­cher Auf­müp­fig­keit. Am Bo­spo­rus boomt die Wirt­schaft, herrscht reger Han­del und Wan­del und wer­den die neu­es­ten Trends des Lan­des zwi­schen Ori­ent und Ok­zi­dent, zwi­schen Kom­merz und Koran vor­ge­ge­ben. Gleich­zei­tig pflegt man lie­be­voll sämt­li­che Kli­schees aus 1001 Nacht: mit il­lu­mi­nier­ten Kup­peln und Mi­na­ret­ten, ori­en­ta­li­schen Basa­ren und glit­zernd-ras­seln­den Bauch­tän­ze­rin­nen.

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