Kelainai und / oder Apameia Kibotos am Mäander

Kelainai - Perserreich 500 vor Ch

Wahrscheinlich in der Zeit der altpersischen Dynastie der Achämeniden wurde die Stadt Kelainai im sich ausdehnenden altpersischen Großreich an den Quellen des Flusses Mäander und des Marsyas gegründet.

Allein seiner zur damaligen Zeit äußerst attraktiven Lage am Kreuzungspunkt wichtiger Handelsstraßen, so auch der persischen Königsstraße, hat es Kelainai, dessen Besiedlungsgeschichte bis in die Bronzezeit zurück geht, zu verdanken, das sich unter lydischem Einfluss im 6. Jahrhundert vor Christus durch Handel mit griechischen und ionischen Städten schnell ein Zentrum entwickelte. So fanden sich in den geschichtlichen Aufzeichnungen der Stadt Kelainai Eintragungen über einen Lydier Pythios, der aufgrund seines Handels im Reichtum nur noch vom Großkönig Xerxes übertroffen wurde. Der Reichtum kam auch der Stadt zu Gute und so wurde Kelainai zur einzigen Königsresidenz der Achämeniden in Kleinasien.

In den Aufzeichnungen des Schreibers Xenophon finden sich Eintragungen wieder, die den Bau eines Palastes von Xerxes nach seiner Niederlage in der Schlacht von Salamis im Jahr 479 vor Christus beschreiben. Ein weiterer Palast, der von einem Jagdgarten umgeben war, wurde von Kyros direkt an den Quellen des Mäanders errichtet. Kyros lies hier auch seine Truppen versammeln als er in die Schlacht gegen seinen Bruder Artaxerxes II zog. Die Eroberungen Alexanders mit Beginn des Jahres 333 vor Christus brachten dann den Wechsel, als Antigonus Satrape von Phrygien wurde. Durch den Ausbau und die Verschiebung des Stadtzentrums nach Süden unter Antiochos I Soter zwischen 324 – 261 vor Christus kam es zur Neugründung der Stadt, die von nun an nach der Mutter des Antiochos mit Apameia bezeichnet wurde. Der Historiker Strabon beschreibt in seinen Aufzeichnungen auch die Umsiedlung der Bewohner in die neuen Statteile. Jetzt wurde auch Apameia zur Residenzstadt der Seleukiden wie es vorher Kelainai für die Perser gewesen war.

Auch Antiochus III regierte sein Reich zwischen 193 und 188 vor Christus von Apameia aus und hier wurde auch der Friedensvertrag zwischen den expandierenden Römern und dem Seleukidenreich geschlossen. Antiochus III hatte in der Schlacht bei Magnesia 190 vor Christus gegen die Feldherren Lucius Cornelius Scipio und Publius Cornelius Scipio und seinen verbündeten Truppen ausPergamon verloren und war damit zu hohen Tributzahlungen an die Römer in Höhe von 12 Jahresraten zu je 12.000 Talenten verpflichtet worden. Auch seine gesamte Flotte musste Antiochos III an die Römer abtreten. Dieser Friedensvertrag von Apameia, dessen Bestimmungen bei Polybios nachzulesen sind, bedeutete den Aufstieg Roms zur Macht im östlichen Mittelmeer. 

Jetzt gehörte Apameia zum Königreich Pergamon und wurde 133 vor Christus dem römischen Reich untergeordnet. Mithridates V von Pontus erhielt schon vier Jahre später im Zuge seiner Eroberungen im Jahr 129 vor Christus die Stadt Apameia um seinen Expansionsgelüsten entgegen zu wirken, doch schon mit dem Tod Mithridates wendete sich das Blatt erneut zu Gunsten der Römer.

Neben Ephesos war Apameia zu dieser Zeit die wichtigste Handelsmetropole Kleinasiens und wurde 84 vor Christus in die römische Provinz Asia aufgenommen. Erst zu byzantinischer Zeit verlor die Stadt in der Folge heftiger Erdbeben nach und nach an Bedeutung.

Die heutige moderne Stadt Dinar wurde nach und nach auf den Ruinenfeldern von Apameia aufgebaut, so das kaum noch archäologische Überreste der einstmals blühenden Metropole zu erkennen sind. Die Bedeutung als Handelszentrale und Verkehrsknotenpunkt sind jedoch auch in Dinar erhalten geblieben.

Heute bilden die schilfreichen Mäander- und Marsyasquellen, die durch unterirdische Quellen des Aulotrene Sees gespeist werden, einen Rastplatz für viele Vogelarten auf dem Flug in den Süden.

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