Die Reise entlang des Göksu nach Mut lohnt sich

Die Reise nach Mut lohnt sich

Die Kreisstadt Mut liegt etwa 75 Kilometer nördlich von Silifke landeinwärts dem Göksu Nehri folgend.

Von Silifke kommend, steigt das Flusstal leicht auf etwa 400 Höhenmeter an, bis man auf das Hochplateau von Mut trifft. Der Ort wurde wahrscheinlich in Verbindung mit der Besiedlungsgeschichte des Priesterstaats Olba im ersten Jahrhundert vor Christus gegründet.

Unter der Herrschaft des römischen Kaisers Augustus wird erstmalig die Region um das heutige Mut urkundlich zur „Colonia Julia Felix Ninica“, einer römischen Siedlung. Erst unter dem römischen Kaiser Claudius erhält Mut die Stadtrechte und seinen ursprünglichen Namen „Claudiopolis“.

Aus römischer Zeit sind nur noch wenig Relikte erhalten, so das antike Theater, das noch westlich der Stadt als Ruinenfeld zu sehen ist, auch Reste der Nekropole sowie einige Spolien sind noch zu erkennen. Der Sage oder besser der Überlieferung nach soll es hier verschiedene Tempel der römischen Götterfiguren gegeben haben, so unter anderem einen Tempel für Athena, einen Tempel für Zeus, ja selbst einen Tempel der Musen des Septimus Severus soll es gegeben haben.

Im Verlauf des 13. Jahrhunderts war Mut von Armeniern besiedelt bis es von den Seldschuken eingenommen wurde. Ihnen folgten von Karaman aus die Karamaniden, die auch für einige noch heute existierende Gebäude verantwortlich sind, so auch für den dreigeschossigen runden Turm mit Befestigungsmauer auf dem Hügel im Zentrum der Stadt. Der örtliche Herrscher Davut Paşa ließ auch eine Karavanserei, auch Han genannt, errichten, die als Rastplatz für Kamelkarawanen von Karaman über den Servatul Pass oder Silifke als Rastplatz fungierte.

Alljährlich findet in Mut ein kulturelles Musikfestival zu Ehren des türkischen Volkssängers Karacaoglan statt, der im 17. Jahrhundert in Mut lebte. Mut ist für seine Variante der Aprikose – die Mut Şekerparesi – bekannt. Am Eingang zur Stadt steht die Statue eines Mädchens, das einen Korb davon trägt. Die umgebenden Wälder sind die Heimat von Wildschweinen und das Gezende-Stau-Becken am Ermenekfluss ist eine willkommenes Abwechslung in diesem trockenen Landkreis. Der Damm besitzt ein Wasserkraftwerk, das in Rumänien gebaut wurde.

Auch heute noch ist Claudiopolis in Isauria ein Titularbistum der römisch-katholischen Kirche, das auf ein christliches Bistum derSpätantike in der Stadt Claudiopolis (später Ninica genannt) in der römischen Provinz Cilicia bzw. in der Spätantike Isauria zurück zu verfolgen ist.

Mit der diesjährigen Veranstaltung der Paragliding Wettkämpfe möchte die Stadt auch versuchen, den Anschluss an den wachsenden Tourismusboom der Küste zu schaffen. Nach Gesprächen mit dem Kaymakam der Region, der persönlich bereit war, uns einen kleinen Einblick in die besuchenswerten Ziele der Region Mut zu gewähren, können wir nur sagen, nur zu. Die Reise nach Mut lohnt sich.

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