Tropfsteinhöhle von Petralona - Per Fahrzeug oder Fahrrad?

Tropfsteinhöhle von Petralona - Per Fahrzeug oder Fahrrad?

Vom Camperstopp Zampetas hatten wir mit unseren zwischenzeitigen Campernachbarn Suse und Axel, die auf dem Weg nach Neuseeland in einem VW-Camper unterwegs sind, den Besuch der Tropfsteinhöhle von Petralonas am Berg Katsika geplant, als uns am Morgen Axels Nachricht überraschte, dass er die Tour dorthin per Fahrrad erledigen wollte.

Uns anderen waren die Juli Temperaturen zu heftig, so das wir dankend ablehnten. Axel schätzte die Route auf ca. 31 Kilometer ein und bat um eine Stunde Vorsprung. Auch das angezeigte Höhenprofil der Radlersoftware konnte ihn am Ende nicht davon abschrecken.

Axel hatte dabei die Route über die Ortschaften Tagarades, Souroti, Vasilika, Monopigado, Krini bis nach Petralona gewählt, eine Entscheidung, die er später als wirklich heftig und anstrengend beschrieb, da es teilweise so starke Steigungen entlang der Berge gab, die selbst ihm zu schaffen machten. So wollte er für den Rückweg bewusst eine andere Route zurück zum Camperstopp Zampetas wählen.

Wir anderen nutzten die verbleibende Zeit für einen Kaffee und machten uns etwa eine Stunde später auf den Weg zur  Tropfsteinhöhle. Die Tropfsteinhöhle von Petralona ist eine wirklich interessante, sehr großvolumige Tropfsteinhöhle mit wundervoller Tropfstein-Architektur in der Nähe von Petralona, das auf der Halbinsel Chalkidiki in Makedonien liegt. Per Zufall entdeckte ein Bewohner Petralonas die Höhle im Jahr 1959, in der er aufgrund eines Tropfgeräusches eine Quelle vermutete. Der Geologe und Höhlenforscher Ioannis Petrocheilos erforschte daraufhin die verschiedenen Säle der Höhle, die aufgrund eines Felssturzes so lange versteckt geblieben war.

1960 fand Petrocheilos den fossilen Schädel eines bei Eintritt des Todes ca. 30 Jahre alten Vertreters der Gattung Homo, der zeitweise Archanthropus europeaus petraloniensis genannt wurde. Der Schädel wurde 1981 auf ein Alter von 160.000 bis 240.000 Jahren datiert, er ist aber möglicherweise sogar mindestens 300.000 Jahre alt. Das Fossil kann beiden Datierungen zufolge dem späten Homo heidelbergensis zugeordnet werden; aus Homo heidelbergensis ging nach gegenwärtiger Auffassung der Neandertaler hervor. Die Fundstelle dieses Schädels wird als „Mausoleum“ bezeichnet.

In einem weiteren Höhlenabschnitt, dem „Friedhof der Giganten“, wurden Knochen wilder Tiere gefunden. Heute befinden sich die Fundstücke in der Paläontologischen Abteilung der Aristoteles-Universität Thessaloniki.

 In der gesamten Höhle darf weder fotografiert noch gefilmt werden, deshalb können auch wir keine Fotos aus dem Inneren der Höhle anbieten, allerdings den Besuch der Höhle durchaus empfehlen. Neben dem Höhlengang ein Museum, das Knochen, Zähne, Werkzeuge, Fossilien, etc. ausstellt, so auch die Kopie des Schädels des Homo heidelbergensis.

Nach dem Museumsbesuch verabschiedeten wir uns von Axel, der den Rückweg zum Camperstopp Zampetas über die Ortschaften Rodokipos, Nea Gonia, Nea Irakleia, Epanomi, und Plagiari gewählt hatte. Wir diskutierten bereits während unserer Rückfahrt, wie sich die alternative Route für Axel gestalten würde.

Schon kurz nach unserer Ankunft war auch Axel wieder am Camperstopp angekommen, er berichtete diesmal von einer sehr angenehm zu befahrenden Route, die zunächst durch flachere Hügel bis direkt an die Küste führte. Als Route für Gäste auf dem Camperstopp Zampetas durchaus empfehlenswert.

Bitte lesen Sie auch:

Potidea - antike Münzpräge- und Handelsstadt am Kanal

Agios Pavlos - Die Paulus Quelle bei Neos Marmaros

Wir empfehlen den Reiseführer Nord- und Mittelgriechenland:

Reiseführer Nord- und Mittelgriechenland / Peter Kanzler, Andreas Neumeier

Span­nend wie ein Le­se­buch, in­for­ma­tiv und de­tail­liert wie ein Nach­schla­ge­werk – so prä­sen­tiert sich das Rei­se­buch­kon­vo­lut »Nord- und Mit­tel­grie­chen­land«.
Die Au­to­ren bie­ten ein bun­tes Pot­pour­ri aus Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen, Ge­schich­ten über Land und Leute und vor allem was­ser­dich­ten De­tail­in­for­ma­tio­nen zu allem, was für den Grie­chen­land­rei­sen­den auf sei­ner Tour durch den nörd­li­chen und mitt­le­ren Lan­des­teil un­ver­zicht­bar ist: Hin­wei­se zu Un­ter­künf­ten, Re­stau­rants, Ta­ver­nen, Ein­kaufs­tipps und na­tür­lich jede Menge Infos zu Se­hens­wer­tem, Wan­der­mög­lich­kei­ten und zum Ba­de­ver­gnü­gen an end­lo­sen Strän­den und klei­nen Buch­ten.

Geschichte

Kultur

Leben | Outdoor