Der Kormoran erwacht im Morgenlicht am Ohridsee

Der Kormoran erwacht im Morgenlicht am Ohridsee

Mit dem Sonnenaufgang führte der erste, morgendliche Gang zum Ufer des Ohrid Sees, der immer wieder den wunderschönen Sonnenaufgang über dem Gilicica National Park spiegelt.

Vom See her nur die verschiedenen Stimmen und Geräusche der Seevögel, ist es Atem raubend, die doch so einzigartige Natur in all ihrer Pracht zu beobachten. Unser momentaner Aufenthaltsort zur Fortsetzung der Projektarbeit ist einmal mehr Camping Rino in Kalishta.

Wir hoffen sehr, dass die Vernunft auch am Ohrid See noch Einzug hält und die geplanten Großbauprojekte an Hotels und Autobahnen am Seeufer unter Beseitigung der für die Seewasserreinigung so lebenswichtigen Schilfgrasfelder gestoppt werden können. Es ist so paradox und technologisch widersinnig, natürliche Wasserreinigung zu beseitigen, damit dann künstliche Kläranlagen deren Funktion übernehmen. Ist das wirklich Fortschritt oder nicht eher reine, kurzsichtige Profitgier? Im Westen Europas werden Schilfgrasanlagen zur Nachsorge des Grauwassers mit so genannten C4 Pflanzen (Schilfgras, Schwertlilien, Binsen) verbaut, gerade um der Verschmutzung Herr zu werden, hier sollen jetzt diese natürlichen Schilfgrasgürtel beseitigt werden. Massentourismus, so unsere Erkenntnisse nach den vielen Jahren der Erfahrungen im internationalen Tourismus, bringt immer nur Wertschöpfung für einige wenige Großunternehmen, wobei die örtlich ansässigen Lokalitäten, Geschäfte und Tourismusanbieter schnell untergehen. Siehe Spanien, siehe Türkei. Gerade der sanfte Tourismus wäre für den Ohrid See eine echte Chance. Aber nun zurück zu Kormoran und Ohrid See.

Wir kennen einige der bekannten Arten der Wasservögel, leider längst noch nicht alle. So ist es manchmal schwierig, Arten zu zuordnen, insbesondere an Orten, die über vielfältige endemische Arten verfügen. Die Kormorane am Ohrid See gehören zwar nicht zu den endemischen Arten, sind entsprechend in großer Anzahl auch am Ohrid See zu beobachten. Mit ihrer Körperlänge zwischen 0,45 und 1,0 Metern, einem Gewicht zwischen 360 und 2.800 Gramm sind Kormorane exzellente Fischer unter den Wasservögeln. Es gibt zwei Färbungstypen: Eine Reihe von Arten ist einfarbig schwarz oder dunkelbraun, wobei das Gefieder oft, insbesondere während der Brutzeit, metallisch glänzt. Bei der zweiten Färbungsvariante ist nur die Oberseite dunkel, die Unterseite aber weiß. Zweifarbige Arten sind auf der Südhalbkugel verbreiteter, weitgehend einfarbige auf der Nordhalbkugel.

Kormorane haben einen langen Hals und einen ziemlich langen, keilförmigen Schwanz. Wie alle Ruderfüßler haben sie einen dehnbaren Kehlsack, in dem Fische vor dem Schlucken verwahrt werden können. Der Schnabel ist lang, relativ hoch und an der Spitze scharf hakenförmig gebogen. Die Nasenöffnungen sind verwachsen. Die Beine setzen weit hinten am Körper an und ermöglichen an Land nur einen unbeholfen wirkenden, watschelnden oder hüpfenden Gang. Die Füße zeigen vier Zehen und sind mit Schwimmhäuten versehen, wie es für die Ruderfüßler typisch ist.

Im Wasser bewegen sich Kormorane sehr gewandt, wobei die kräftigen Füße als Antrieb genutzt werden. Beim Tauchen werden beide Beine gleichzeitig und parallel als Paddel eingesetzt. Die Flügel sind dabei meist dicht am Körper angelegt. Der Schwanz dient als Ruder. Das dichte, wenig pneumatisierte Skelett ist wesentlich schwerer als das der verwandten Pelikane. Das verringert den Auftrieb. So können Kormorane schnell und mit geringem Energieaufwand größere Tiefen erreichen. Tauchgänge dauern für gewöhnlich 20 bis 40 Sekunden.

Die Flügel sind relativ kurz, leicht gerundet und werden im Flug im Handgelenk meist stark gewinkelt. Die Flügelschläge sind kräftig und fördernd; Kormorane können nur unter günstigen Bedingungen aufkreisen und gleiten. Die Fluggeschwindigkeit kann bis zu 80 km/h betragen. Zum Auffliegen müssen Kormorane eine lange Strecke über die Wasseroberfläche laufen, ehe sie abheben können. Die Landung erfolgt aufrecht, mit gefächertem Schwanz und vorgestreckten Füßen. Kormorane landen auch geschickt am Boden, auf Ästen oder Felsklippen.

Unter den Kormoranen gibt es viele Endemiten, die ausschließlich auf kleinen Inseln vorkommen, darunter die Galapagosscharbe, der Sokotrakormoran und die Chathamscharbe; auf vielen subantarktischen Inseln gibt es weitere Beispiele. Andere Arten haben hingegen extrem große Verbreitungsgebiete, so ist der Gemeine Kormoran beinahe ein Kosmopolit.

Man findet sie sowohl an Meeresküsten als auch an Binnengewässern. Manche Arten leben ausschließlich im Binnenland, andere ausschließlich an Küsten und weitere haben beide Lebensräume gleichermaßen besiedelt. Die Küsten bewohnenden Arten finden sich stets in der Nähe des Festlands und niemals auf dem offenen Meer. Im Binnenland bevorzugen die meisten Arten ebene Gegenden; eine bemerkenswerte Ausnahme ist hier die Olivenscharbe, die in den Anden selbst noch an Seen in 5000 Metern Höhe lebt.

Vielleicht gefallen Ihnen die Bilder des frühen Morgens, so das Sie selbst auch den Ohrid See einmal besuchen möchten. In Ohrid selbst gibt es einen internationalen Flughafen, die Anfahrt mit dem Camper ist über Kroatien, Montenegro und Albanien problemlos möglich. Falls Ihr Interesse geweckt sein sollte, besuchen Sie bitte auch die Camper-Route.de

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