Auf Gold kann man verzichten, nicht aber auf Salz

Auf Gold kann man verzichten

Mit diesem Satz des spätantiken römischen Staatsmannes, Gelehrten und Schriftstellers Flavius Magnus Aurelius Cassiodorus beginnt eine Email, die wir gerade aus aktuellem Anlass von unserem Freund Dr. Robert Krickl aus Wien erhalten haben.

Nach einigen, auch im alaturka-Portal schon beschriebenen Aktionen von Robert, steht im Herbst dieses Jahres das nächste Römerfest in Brunn am Gebirge an. Da wir im Rahmen unseres Projekts "Verständigungs- und Kulturreise entlang Römischer Straßen" dabei sein werden, war unsere Anfrage nach den Schwerpunkten dieses Jahres durchaus angemessen. Und (fast) wie immer antwortete Robert wieder mit der Ankündigung eines Projekts, die er alljährlich im Hinblick auf seine Lebensphilosophie umzusetzen versucht. Gern unterstützen wir ihn in seinem Vorhaben, idem wir seine aktuelle Projektidee veröffentlichen und in seinem Namen um Unterstützung bitten:

Salz, seine Gewinnung, Transport und Bedeutung als Nahrungs-, Konservierungs- und auch Zahlungsmittel spielten im römischen Reich eine große Rolle. Was seine Eigenschaften ausmacht und wie es im innersten beschaffen ist, wissen wir aber erst seit vergleichsweise sehr kurzer Zeit. Heuer ist es genau 100 Jahre her, da der Nobelpreis für die Entdeckung seiner atomaren Struktur vergeben wurde. Anlässlich dieses Jubiläums sowie des heurigen "Internationalen Jahrs der Böden" und des letzt jährigen "Internationalen Jahrs der Kristallographie" (UNESCO) arbeite ich schon lange an einem großen Projekt: Ich baue das größte Kristallstrukturmodell der Welt - gemeldet beim Guinness Buch der Rekorde. 42.875 Kugeln und insgesamt 12 km Verbindungsstäbe verbaue ich zu einer über 3 m hohen Skulptur, die ein winziges Salzkorn etwa eine Milliarde Mal vergrößert darstellt. Beim ganzen Modell werde ich im November im Wiener Rathaus viele Führungen für Schulklassen, Kindergärten, Vorträge,... anbieten. Teile davon sind schon jetzt in Ausstellungen und im öffentlichen Raum zu sehen. Auch bei den Brunner Römertagen wird dieses Thema und die Bedeutung von Salz bei den Römern und bei uns heute beleuchtet werden.

Das Modell, Hintergründe und Werdegang

Wie schaut unsere Welt im Kleinsten aus? Wieso haben verschiedene Materialien ihre jeweiligen Eigenschaften? Und welche Relevanz hat das für unser tägliches Leben, für Technik, Wirtschaft und Forschung? Diese Themen anschaulich zu vermitteln habe ich mir zum Ziel meines Lebens verschrieben - und genau diesem Zwecke dient auch vorliegendes Projekt, das offiziell beim Guinness-Buch der Rekorde gemeldet ist. Nie zuvor wurde ein so großer Ausschnitt aus der Atomstruktur eines Kristalls im Modell nachgebildet. Hier folgen die wichtigsten Informationen und die Antworten auf die meist gestellten Fragen im Überblick:

Zahlen und Fakten

  • Das fertige Modell ist ein Würfel mit 3,1 m Kantenlänge,
  • es besteht aus 42.875 Kugeln in roter und weißer Farbe
  • und aneinandergereiht knapp 12 km an Verbindungsstäben.
  • Es veranschaulicht den atomaren Aufbau von Kristallen,
  • konkret den in vielen Alltagsmaterialien vertretenen NaCl-Strukturtyp.
  • Der Vergrößerungsfaktor zum Original beträgt fast eine Milliarde,
  • etwa würde so ein Körnchen Kochsalz mit einer Kantenlänge von rund 0,0000096 mm aussehen.

Aktualitätsbezug

  • Das Jahr 2014 wurde von den Vereinten Nationen (UN) zum "Internationalen Jahr der Kristallographie" ausgerufen
  • und 2015 zum "Internationalen Jahr der Böden" - zwei Themen, die sich um das im Modell Gezeigte drehen.
  • Es ist genau 100 Jahre her, da der Nobelpreis für die Entdeckung der im Modell gezeigten Kristallstruktur vergeben wurde.

Kinder spielen wie immer bei meinen Aktionen eine wichtige Rolle: Rund um den Zusammenbau gibt es altersgerecht Führungen, Experimente und viel Wissenswertes über die Hintergründe. Auch haben schon viele Eltern Ihre Kinder im Modell verewigt - denn:

"Zu dem Modell gibt es noch ein ganz besonderes Angebot: Jede Kugel ist individualisierbar. So kann sich jeder hier verewigen oder dies seinen Liebsten zum Geschenk machen. Widmungen, Zitate, Botschaften, Wünsche, Anlässe,... der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Auf der Homepage des Projekts werden diese "virtuellen Graffitis" angezeigt und an jedem Ausstellungsort wird eine Videopräsentation zu sehen sein, auf der alle Einträge abgespielt werden. Daneben gibt es offizielle Urkunden und viele weitere Services. Besonders für Firmen gibt es attraktive Möglichkeiten der Werbung, die von abertausenden Augen, von regional bis international gesehen werden. Für alle, die ein besonderes Geschenk suchen, Teil der Geschichte werden oder die Wissenschaftsvermittlung unterstützen möchten, gibt es hier eine einmalige Gelegenheit."

Chronologie (Baustelle; im Aufbau)

Hier finden Sie die Meilensteine des Projekts. Eine vollständige Chronik der Geschehnisse, mit allen aktuellen Meldungen, bildet die facebook-Seite des Projekts.

  • 18.06.2013: Anmeldung des Vorhabens beim Guinness Buch der Rekorde
  • 06.11.2013: Bestätigung der Anmeldung, damit offiziell eingetragener Weltrekordversuch
  • 04.04.-18.12.2014: Teile des Modells dienen der Wissensvermittlung bei der Wanderausstellung anlässlich des "Internationalen Jahrs der Kristallographie" (United Nations) durch alle österreichischen Bundesländer, mit Beiträgen zur "Langen Nacht der Forschung" und "Langen Nacht der Museen", Vorträgen, Schul- und Kindergartenprojekten
  • 25.06.2014: Gespräche mit der Stadt Wien: Der Weltrekord soll offiziell 2015 im Innenhof des Wiener Rathauses aufgestellt werden
  • 26.01.2015: Präsentation des Projekts bei der Hauptversammlung der Österreichischen Mineralogischen Gesellschaft
  • 28.02.-01.03.2015: Ausstellung eines Moduls bei der Messe "Mineralium" in der Stadthalle Wien
  • 24.04.2015: Präsentation des Projekts bei der Tagung "Crystallography for the next generation: The legacy of IYCr" der International Union of Crystallography unter den Auspizien der UNESCO u.a. in Rabat, Marokko
  • 28.05.-10.07.2015: Ausstellung eines Moduls im Ökogarten Mödling anlässlich des Niederösterreichischen Viertelfestivals
  • 29.05.2015: Beitrag zur "Langen Nacht der Kirchen" in Wien
  •  
  • Ausblick: (Weiteres in Planung, wird laufend ergänzt)
  • 15.07.2015: Beitrag zur "KinderUni Wien"
  • 03.10.2015: Beitrag zur "Langen Nacht der Museen" in Wien
  • 27.10.-30.11.2015: Aufbau, Präsentation und Abbau im Innenhof des Wiener Rathauses
  • 07.-08.11.2015: Ausstellung eines Moduls und themenbezogene Sonderschau bei der "Intermineralia Baden"

Weitere Informationen

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Unser Buchvorschlag zum Thema Wien:

wien mueller verlagMu­sen­tem­pel wie das Burg­thea­ter oder pracht­vol­le Pa­läs­te wie die Hof­burg oder Schloss Schön­brunn zie­hen das ganze Jahr über scha­ren­wei­se Tou­ris­ten aus aller Welt an – Wien hat immer Sai­son!
Dabei sind es nicht nur die bau­li­chen Zeug­nis­se der Ver­gan­gen­heit, die Wien zu einem Glanz­punkt auf der Karte des eu­ro­päi­schen Städ­te­tou­ris­mus ma­chen. Seit den 80er Jah­ren be­le­ben Sze­ne­knei­pen und De­si­gner­re­stau­rants das gas­tro­no­mi­sche An­ge­bot der le­gen­dä­ren Kaf­fee­häu­ser und Heu­ri­gen.

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