Kumluca, der Obst- und Gemüsegarten von Antalya

Kumluca, der Obst- und Gemüsegarten von Antalya

Nachdem wir Antalya auf der Landstrasse 400 verlassen, Kemer, Phaselis und Olympos passiert haben, steigt der Straßenverlauf kurz auf über 500 Meter NN an.

Auf der anderen Seite fällt der Blick hinab in das Tal und die Ebene von Kumluca in der Bucht von Finike, die für ihren Anbau von Obst und Gemüse so bekannt ist.

Und richtig! Als ob es ein Meer von Gewächshäusern gibt, blickt man auf unzählige Gewächshäuser, die mit ihren transparenten Folieneindeckungen in der Sonne schimmern. Nur etwa 94 Kilometer westlich von Antalya liegt also dieser „Garten“, der die Stadt Antalya versorgt.

Kumluca - der Garten Eden in Gewächshäusern

b_450_450_16777215_00_images_turkey_turkish_riviera_antalya_gewaechshaus-4.jpgBeim Näherkommen wird sofort klar, was denn hier in den Gewächshäusern und Obstkulturen, meist mit mehreren Ernten im Jahr, gezogen wird. Neben Tomaten, Gurken und Zuccini pflanzen die meist als Familienbetriebe geführten Plantagenbesitzer auch Apfelsinen, Zitronen und Mandarinen an. Aufgrund der Jahrtausende andauernde Erosion im Taurus durch die immensen Regen- und Schneefälle im Winter hat sich in der Bucht von Finike ein sehr fruchtbarer Boden als Schwemmland aufgebaut, der sehr ertragreich genutzt wird. Auch im heißen Sommer ist durch den Fluss Alakir Cayi und seiner Staustuffe in den Bergen so viel Wasser vorhanden, das ganzjährlich Obst- und Gemüse in den Plantagen mit Wasser versorgt werden kann, was leider aber auch ab und zu für heftige Überschwemmungen der Ebene sorgt.

Kumluca ist für seine Bewohner sowie auch für die umliegenden Dörfer zu einer reinen Verwaltungs- und Einkaufsstadt geworden. Einmal wöchentlich, jeweils am Freitag, findet hier ein großer zweigeteilter Wochenmarkt als Obst- und Gemüsemarkt sowie als Textilienmarkt statt. Direkt in der Innenstadt an der Straße nach Antalyabefindet sich der Obst- und Gemüsemarkt, der Markt für Bekleidung etwas abseits an der Straße nach Altinyaka.

Zahlreiche antike Städte im Hinterland

b_450_450_16777215_00_images_turkey_turkish_riviera_kyaneai.JPGIm Hinterland von Kumluca reicht der zur Stadt gehörige Bezirk weit an Kemer vorbei bis fast Antalya, so gehört auch der Nationalpark Beydağlari Olympos zu Kumluca. Neben einigen höchst interessanten antiken Städten wie Kitanaura (Saraycik) zwischen Altinyaka und Gölcük, Cormus bei Kirdirek und Rhodiapolis und Korydalla direkt vor den Toren von Kumluca gibt es äußerst interessante geologische Formationen vulkanischen Ursprungs in den umgebenden Bergen. Wer in die Berge hineinfahren möchte, dem empfehlen wir einen Stopp in Altinyaka einzulegen, um in einem der Forellenrestaurants zu gastieren. Überhaupt sind eine Vielzahl der mehr als 100 Bergdörfer im Bezirk Kumluca und entlang der Straße Richtung Altinyaka und weiter Richtung Gölcük sehr sehenswert.

Busuchenswert ist auch die alte Römerbrücke bei Limyra, an der Landstraße von Kumluca nach Turunçova, die mit einer Länge von 360 Metern als eine der ältesten Segmentbogenbrücken mit großer technikgeschichtlicher Bedeutung der Welt gilt. Leider ist Kumluca noch weit davon entfernt, diesen Schatz entsprechend zu würdigen und zu schützen. Bis an die Pfeiler der Brücke heran sind die Glashäuser eng an eng gebaut worden. 

Eigene Strände für Badeurlauber gibt es in Kumluca nicht, wohl aber in den Ortschaften Mavikent (hier ist derantike Ort Gaggae) und Karaöz (hier ist der antike Ort Melanippe), das aber mehr eine reine Ferienhaussiedlung ist. Überhaupt ist der reine Badeurlauber hier fehl am Platze. Die reiche Natur der umgebenden Berge zielt mehr auf Wanderer und Bergsteiger, denn auch der Lykische Wanderweg passiert von Antalya kommend den Ort Kumluca auf seinem Weg nach Fethiye.

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