Lykien Wanderungen: Der Lykische Weg

Lykischer Wanderweg

Bereits mehrfach haben uns Leser angeschrieben und um Informationen zum wohl bekanntesten der türkischen Wanderwege gebeten, dem Lykischen Wanderweg.

Wir kommen gerne diesem Wunsch nach und wollen an dieser Stelle kurz etwas zu diesem herrlichen Wanderweg sagen. 
Bereits kurz hinter Antalya beginnt dieser von vielen Kennern so geschätzte Wanderweg entlang der Lykischen Küste und durch das schroffe Taurusgebirge und endet dann in der Nähe von Fethiye /Ölüdeniz nach insgesamt 509 Kilometern, die in Schleifen fast alle wichtigen Sehenswürdigkeiten Lykiens streifen. Diesen Weg in einem Rutsch zu gehen, bedarf es eines sehr intensiven Trainings (Fachleute sprechen von bis zu einem halben Jahr) und etwa 5 Wochen Zeitaufwand. Für die meisten Besucher ist dies fast unmöglich zu organisieren und so wird dieser Wanderweg häufig in Teilabschnitte zerlegt. Einer der beliebtesten Abschnitte des Lykischen Wanderwegs ist dabei das Teilstück zwischen Kekova und Patara.

Viele Veröffentlichungen in den Medien, so auch in der englischen „Sunday Times“ sprechen von dem schönsten Wanderweg der Welt. Wenn Sie sich dazu entschließen sollten, ihn ganz oder in Teilen zu gehen, halten Sie immer etwas Ausschau nach gelben Wegweisern mit der Aufschrift Likya Yolu. Egal von welchem Standort aus Sie in den Wanderweg einscheren, er ist durchgehend weiß-rot markiert. Entdecken Sie ein rotes Kreuz, haben Sie den Lykischer Wanderweg verlassen.

Ein großer Teil der Wanderer bevorzugt die Übernachtung im Schlafsack irgendwo an der Strecke, doch mittlerweile öffnen mehr und mehr kleine Pensionen, die sich auf die Wanderer eingerichtet haben und Zimmer zur Übernachtung zur Verfügung stellen.

Beste Wanderzeit

Der Lykische Pfad kann das ganze Jahr über bewandert werden. Auf den Etappen westlich von Finike und bei Kemer in Höhen über 1000 m sollte man von Januar bis März mit reichlich Schnee rechnen. Auf dem geschundenen Gipfel des 2365 m hohen Tahtali können bis Mai noch größere Schneefelder vorhanden sein.

Von März bis Anfang Juli und von Mitte September bis in den Dezember hinein ist es ideal zum Wandern oder fürs Trekking auf dem Lykischen Weg.

Lykischen Küste Touren

Tour 1: Zur Aussichtskanzel der Lykischen Küste

Nach dem Frühstück brechen wir zum Ausgangspunkt unserer Einwanderungstour im ehemaligen Fischerdörfchen Çamyuva auf.

Wir wandern erst umhüllt von einem dichten Wald, bis wir zu einem leicht ansteigenden Pfad gelangen, der uns von Pinien begleitet auf den kleinen Berg Kapei Patika (305 m) führt. Am Gipfel erreichen wir das Feuerwachthaus von Kemer, wo sich herrliche Ausblicke auf die Lykische Küstenlinie von Antalya bis Kemer bieten. Danach führt uns ein schattiger Abstieg in den Hafen von Kemer, wo wir uns von einheimischen Spezialitäten und türkischer Gastlichkeit verwöhnen lassen werden. Aufstieg: ca. 350 Höhenmeter. Abstieg: ca.350 Höhenmeter, Weglänge: ca. 8 km. Reine (Gehzeit: ca. 2-3 Stunden).

Tour 2: Die ewigen Feuer des Lykischen Olympos

Ausgehend von schattigen Orangenhainen leitet uns der Weg entlang des Wildbaches Ulupinar Cayi durch Pinienwälder bis zu einer Wasserfurt, die mit Hilfe eines umgestürzten Baumes überquert wird. Von dort hinauf durch einen romantischen Pinienwald zum Jeuerschnaubenden, dreigestaltigen Ungeheuer", der Chimera. Dieses einzigartige Naturschauspiel einer immer währenden, natürlichen Flamme sahen bereits die Seefahrer der Antike als den Wohnsitz des Hephoistos, dem Gott des Feuers. Danach führt ein kurzer Aufstieg zu einem atemberaubenden Aussichtspunkt auf die Beydaglari, mit Blick auf das Ziel unserer Wanderung, der herrlichen Bucht von Olympos. Diese antike Stätte liegt in einer herrlichen Naturlandschaft mit einem der schönsten Strande der Lykischen Halbinsel. Bademöglichkeit. Aufstieg: ca. 350 Höhenmeter. Abstieg: a. 350 Höhenmeter. Weglänge: ca. 12 km. Reine ( Gehzeit: ca. 3-4 Stunden).

Tour 3: Die Vision des Laicos von Rhodos

Ausgehend von Çamyuva durchwandern wir bald eine einsame Bucht. Der Pfad windet sich weiter dicht am Klippenrand entlang, bis die ersten Sarkophage und antiken Ruinen von Phaselis im romantischen Pinienwald auftauchen. Die Legende erzählt, dass Laicos von Rhodos, der Gründer dieser Stadt, den Schafhirten Sytabras zwischen Getreide und Fisch als Bezahlung für sein Land wählen ließ. Wofür auch immer er sich entschied, am Ende der Tour können wir beides kulinarisch genießen. Weiter durch die ehemalige Hafenstraße bis zur Südwest-Bucht, der "Stadt mit den drei Häfen". Ein kurzer Anstieg lässt uns noch einmal die prächtige Hafenanlage überblicken, ehe es zum Endpunkt der Wanderung, einer stillen und einsamen Bucht, in Tekirova geht. Aufstieg: ca. 150 Höhenmeter. Abstieg: ca. 150 Höhenmeter, Weglänge: ca. 10 km (Reine Gehzeit: ca. 4-5 Stunden).

Tour 4: Termessos - Die unbezwingbare Stadt

Termessos - warum sich bereits vor 2000 Jahren Menschen auf diesen 1100 m hohen Berg zurückgezogen haben, mögen die Gelehrten erkunden. Das Gefühl der Freiheit jedoch, das dieses kriegerische Volk empfunden haben könnte, ist in dieser uneinnehmbaren Felsenstadt unausweichlich spürbar. Die Gewalt des Erdbebens, weiches die gewaltigen Quader der Gebäude und Sarkophage um 300 nach Christus durcheinander würfelte, lässt einen schaudern. Trotzdem kann man erahnen, warum nicht einmal Alexander der Große dieses Felsennest einnehmen konnte. Aufstiegt ca. 250 Höhenmeter. Abstieg ca. 250 Höhenmeter. Weglänge: ca. 12 km. (Reine Gehzeit: ca. 4-5 Stunden).

Tour 5: Eine Yayla voller Geheimnisse

Ausgangspunkt dieser Wanderung ist das kleine Gebirgsdorf Cedelme inmitten des Tahtali Dagi Gebirges. Der Anstieg folgt einem alten Hirtensteig durch herrlich duftende Kiefern- und Pinienwälder. Am Ende des Weges breitet sich unvermutet vor unseren Füßen eine große Yayla (Sommeralm) mit zahlreichen Obstbäumen, alten Feigen- und Granatapfelgärten aus. Herrlicher Blick in den Kessel von Göynük. Die Almhütten mit ihren alten, kunstvoll bearbeiteten Steinen geben uns Anlass zum Nachdenken. Der kurze Abstieg führt uns durch einen Zedernwald hinunter in das Tal von Altinyaka. Beim abschließenden Essen werden wir die türkische Gastfreundschaft wieder einmal hautnah erleben.

Aufstieg: ca. 550 Höhenmeter.

Abstieg: ca. 250 Höhenmeter.

Weglänge: ca. 12 km. (Reine Gehzeit: ca. 4-5 Stunden).

Drei Etappen am Lykische Weg

Die schönsten Etappen im östlichen Teil des Lykischen Pfads:

1. Çıralı - Yanartaş - Ulupınar

Route: Abwechslungsreiche Wanderroute über Wanderpfade, Flußläufe und Forststraßen. Als Einstiegswanderung für einen Wanderurlaub rund um Cirali / Olympos ist diese leichte Tour sehr empfehlenswert....mehr

Dauer: Vom Einstieg beim Parkplatz des Yanartas bis nach Ulupinar geht man ca. 2 Stunden. Startet man die Wanderung in Cirali bei den Restaurants, benötigt man ca. 3 Stunden.

Wasser: Beim Einstieg ist ein kleiner Laden mit kühlen Getränken, zum Auffüllen der Trinkflaschen gibt es aber auch einen Wasserhahn mit sauberem Trinkwasser.

2. Olympos - Musadağı - Adrasan

Route: Die ganze Strecke ist ein deutlich erkennbarer Wanderpfad. Der Einstieg zu dieser Wanderung befindet sich in Olympos am westlichen Ende der Nekropole, beim großen Grabbau.

Dauer: Für durchschnittliche Wanderer 7- 8 Stunden mit Pausen.

Wasser: Unterwegs gibt es nur eine Wasserstelle, die man nach spätestens 3 Std. erreicht. Es empfiehlt sich reichlich Wasser mitzunehmen, denn die Quelle ist anders als von manchem Wanderbuch oder hilfsbereiten Zeitgenossen behauptet, nicht unbedingt ein sicherer Tipp, im Sommer tropft die Quelle nur und bis nach Adrasan sind keine weiteren Wasserstelle mehr zu finden.

3. Çıralı - Maden - Tekirova

Route: Bis zum alten Bergwerk in der Bucht “Maden” ist die Strecke ein Wanderpfad, danach geht die Wanderung auf einer alten Forststraße weiter bis sie kurz vor Tekirova in eine breite Sandpiste übergeht.

Dauer: Für durchschnittliche Wanderer 6 - 7 Stunden mit Pausen.

Wasser: Wasserstellen, auch wenn sie in Büchern und Wanderkarten behauptet werden, sind nicht vorhanden!

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