Kappadokien Reise - Bodenerosion

Kappadokien Reise - Bodenerosion

Durch Erdverschiebungen inZentralanatolien, Erhebungen einerseits sowie Eintiefungen der Flußsohlen andererseits wurden die restlichen Binnenseen großflächig entwässert, was zu einer bis heute andauernden starken Erosion führte, die wesentlich das geomorphologische Bild der Tufflandschaft Kappadokiens prägt.

In der Folge schufen äololische, fluviative, atmosphärische sowie thermoklastische Erosionstätigkeiten die bizarre und einzigartige Gestalt der Landschaft. 
Dieser rapide Erosionsprozess zeigt, wie jung und unausgeglichen die geologischen Verhältnisse im Gebiet von Kappadokien sind. Nach wie vor werden erhebliche Mengen Tuff ausgeräumt und nach jedem mächtigen Regenguss lassen sich die gewaltigen Erosionskräfte in den Tälern erahnen, die neue, dezimeterstarke Strukturen formen und große Mengen Erosionsmaterial wegschwemmen.


In den tieferliegenden Hängen bilden sich durch die Erosion mitunter besondere Strukturen heraus: die Tufftürme der fürKappadokien berühmten Feenkamine (türkisch peri bacalari, englisch fairy chimneys), die durch härtere, oben liegende Schichten vulkanischer Tuffe eine gewisse Zeit lang geschützt werden. Erst nach dem Abrutschen der schützenden Bedeckung verstärkt sich durch die Einwirkung von Wind und Wetter, Vögeln und Insekten –(und heute auch durch Touristen und Luftverschmutzung) – die Erosion, welche die Kegel relativ schnell zerstört. 
 
Nicht zu vergessen und während Ihrer Kappadokien Reise zu sehen, sind die Tätigkeit der lokalen Bevölkerung, die über Jahrtausende viele der Tuffformationen zu Wohnzwecken und für Kirchen sowie für Taubenschläge ausgehöhlt hat, die oftmals bis in die höchsten Spitzen der Tuffkegel reichen. 
Einerseits ist diese Form der Architektur ein Beispiel für besonders schöpferisches und ökologisch wie ökonomisch sinnvolles Wohnen und Wirken. Weil jedoch andererseits durch oft unbedachte Aushöhlung die Erosion beschleunigt wird, wurde im Rahmen der Erfassung des Gebietes Kappadokien als Weltkulturerbe der UNESCO ein Verbot der weiteren Aushöhlung ausgesprochen, das aber oft nicht eingehalten wird.

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