Begegnungen in Geschichte: Deutschland und die Türkei

Zum Umgang mit differierenden Erinnerungskulturen in der multi-ethnischen Gesellschaft!

Im Vortrag von Ayşın Yeşilay İnan wird es um Retter und Helfer armenischer Verfolgter in der Zeit des Völkermords an den Armeniern im Osmanischen Reich gehen. Anders als einige Täter des Völkermordes, nach denen bis heute Straßen und Gebäude in der Türkei benannt sind, bleiben diese "verschwiegenen Helden" des dunkelsten Abschnitts der neueren türkischen Geschichte bis heute ungenannt und ihre Biografien und Taten unsichtbar. Die Retter und Helfer hatten unterschiedliche Weltanschauungen, gemeinsam aber war ihnen, dass sie keine höhere Autorität als die Stimme ihres Gewissens kannten. Ihr Einsatz für Verfolgte und ihre Weigerung am Völkermord mitzuwirken führte zum Verlust ihrer beruflichen Stellung, ihrer Freiheit und in einigen Fällen zum Verlust ihres Lebens.

Freitag, 17. Januar 2014 | 19:00 h | Werkstatt 3, Nernstweg 32-34, Hamburg- Altona

Aus der Perspektive von NS-Verfolgten wird Janne-Renate Delin Widerstand und Zivilcourage während des Nationalsozialismus darstellen und nachzeichnen, wie die NS-Verfolgten selbst über ihren Widerstand sprechen und um seine Wahrnehmung und Anerkennung in der Bundesrepublik gerungen haben. Sie wird problematisieren, wie die Berichte der Verfolgten zu unterschiedlichen Zeiten in der sich wandelnden Erinnerungskultur der Bundesrepublik aufgenommen worden sind. Der Vortrag endet mit Beispielen von neue mediale Formen der Erinnerung, die zeigen, wie in der Zukunft die Stimmen der Zeitzeugen hörbar gemacht werden können.

Freitag, 17. Januar 2014 | 19:00 h | Werkstatt 3, Nernstweg 32-34, Hamburg- Altona

Einführung in die Veranstaltung: iMiR, Hamburg | Moderation:

Ayşın Yeşilay İnan ist klinische Psychologin in Bernau und Mitglied der Arbeitsgruppe Anerkennung - Gegen Genozid, für Völkerverständigung e.V.

Janne-Renate Delin ist Soziologin [M.A.], beschäftigt sich insbesondere mit Ausgrenzungsprozessen und Regierungspraktiken.

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