Wanderung zur Pëllumbas Höhle - Sphella e Zeze

Wanderung zur Pëllumbas Höhle - auch Phella e Zi genannt

Von unserem Standort Camperstopp Hotel Baron fuhren wir unter Leitung von Florian zunächst einige Kilometer aus Tirana hinaus in Richtung Elbasan. Da sich der Camperstopp Hotel Baron gut zugänglich am Stadtrand von Tirana befindet und durch zwei Kreisel der Stadtautobahn sowohl vom Osten als auch vom Westen einfach zu erreichen ist, kann man von dem Standort aus dem stressigen Verkehr der Innenstadt bei der Erkundung der Umgebung gut ausweichen.

In diversen Reiseführern hatten wir hin und wieder von Wandermöglichkeiten in der Umgebung Tiranas sowie der Pellumba Höhle gehört, ohne allerdings eine konkrete Vorstellung zu haben. Auch Florian war hier eine große Hilfe, da er sich bereits im Vorfeld unserer Erkundung auf den Weg zur Höhle gemacht hatte, jedoch ohne sie zu betreten.

Bereits kurz nach der Passage der Burg Petrela ist ein Teilstück der Autobahn Richtung Elbasan fertig, das wir bis zu einem Kreisel zurück auf die alte Landstraße nutzen konnten, dann folgte der Abzweiger zum Dorf Pëllumbas, wo es eine große Tafeln mit Karten und ausführlichen Informationen des Wegs zur Höhle gibt.

Der Pfadführte zunächst entlang einiger dörflicher Bauernhäuser, dann ein Teilstück durch herrliche Olivenplantagen auf Feldwegen und dann auf den doch gut ausgebauten Wanderpfad, der sogar einige Geländer aufwies als das Gelände unwegsamer wurde. In den steilen Stücken waren in aufwändiger Arbeit Stufen in den Berg geschlagen, teilweise mit Hölzern befestigt.

Allein durch der Passieren so unterschiedlicher Landschaften ist die Wanderung zur Pellumba Höhle, die auch Sphella e Zeze (Schwarze Höhle) genannt wird, ein sehr interessanter Ausflug in das obere Erzen Tal. Je höher uns der Pfad brachte, desto imposanter waren natürlich auch die Eindrücke, ein wunderschönes Tal keine 10 Kilometer außerhalb Tiranas. Nach etwa 2,5 Kilometern auf dem schmalen Fußpfad oberhalb der südlichen Flussseite hatten wir den Höhleneingang erreicht.

Da sich eine örtliche Initiative vor einigen Jahren der Erschließung angenommen hatte, ist der Weg optimal ausgeschildert und auch für Kinder gut passierbar. In einer guten Stunde hatten wir die Plattform am Höhleneingang erreicht, unterwegs gibt es mehrere Aussichtsbänke und Picknickplätze, von denen man den Blick auf den Erzen, der im oberen Abschnitt Skoranes heißt, genießen kann.

Keine Frage ist, dass gutes Wanderschuhwerk natürlich eine Voraussetzung für das Erreichen des Höhleneingangs ist, mindestens gleich Bedeutend auch beim Betreten der Höhle selbst, denn der Boden ist teilweise schlammig und sehr rutschig. Da es keine elektrische Beleuchtung gibt, sind gute Taschenlampen, besser gute Stirnlampen von großer Hilfe. Ohne diese wären auch die angefügten Bilder nicht machbar gewesen.

Nach den ersten 40 Metern in der Höhle wird es zunehmend dunkler, man lauscht den Geräuschen der unzähligen Fledermäuse, achtet auf ein auf dem Boden ausgelegtes reflektierendes Band und folgt somit einem Pfad tief in die Höhle hinein, der etwa 360 Meter lang ist. Bis zu 38 Meter hoch sind die einzelnen Hallen der Karsthöhle, wo es unzählige Stalagmiten und Stalagtiten zu bewundern gibt.

Eindrücklich war die Pëllumbas Höhle allemal: über 300 Meter tief, leicht verwinkelt und stockfinster, so dass man froh war über das Glitzerband am Boden mit so unterschiedlichen Stalaktiten und Stalagmiten und anderen eindrücklichen Formationen, mit lauten Fledermäusen und stillen Faltern, die fern vom Licht lebten. Eindrücklich war auch die Stille – abgesehen vom Raum mit den Fledermäusen –, die da unter der Erde herrschte, waren wir ja nur zu fünft in der Höhle. Leider waren nicht alle Besucher rücksichtsvoll im Umgang mit dieser natürlichen Gegebenheit und hatten ihren Namen am Fels hinterlassen oder sich ein Souvenir abgebrochen.

Archäologische Funde wie Steinschaber und Feuersteinklingen und Keramik belegen eine Besiedlung der Höhle von der Altsteinzeit bis in das Mittelalter. Auch Bären haben die Höhle für Ihren Winterschlaf genutzt.

Auch wir haben die Höhlenerkundung wirklich genossen, zwar beschmutzt an Schuhen, Hosen und Händen, aber dafür fühlten wir uns wie echte Höhlenforscher. Ein toller Ausflug mit herrlicher Wanderung durch eine natürliche Landschaft.

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