Halle - Eselsbrunnen & Beatles Museum auf dem Alten Markt

Halle - Eselsbrunnen & Beatles Museum auf dem Alten Markt

Der kommende Tag sollte einen weiteren Rundgang durch die Innenstadt von Halle mit sich bringen, so hatte Detlef nicht nur den Alten Markt mit seinem Eselsbrunnen im Kopf, sondern vielmehr auch das einzig noch existierende Museum zur Musikgeschichte der Beatles.

Alter Markt - Brunnen im Laufe der Jahrhunderte

Der Name des Platzes „Alter Markt“ hält, was er verspricht, so erinnert der Platz noch heute daran, dass sich hier im frühen Mittelalter Halles Marktplatz befand. Zu Füßen der heute nicht mehr vorhandenen Michaeliskapelle soll dort schon im Jahre 1480 aus einer Wasserleitung frisches Wasser in einen so genannten Röhrenbrunnen geflossen sein. Der Brunnen wurde bereits im Jahr 1593 mit einer männlichen Steinfigur geschmückt. Diese über die Jahrhunderte alt gewordene Anlage wurde im Jahre 1868 durch einen einfachen Zinkbrunnen ersetzt.

b_450_450_16777215_00_images_deutschland_sachsen-anhalt_brunnen-halle-2.jpg1905 stiftete ein Kaufmann, dessen Geschäftshaus schon ein halbes Jahrhundert am Alten Markt stand, einen größeren Geldbetrag für den Bau eines neuen, haltbareren Brunnens. Errichtet wurde eine zweischalige Brunnenanlage aus Betonguss in Jugendstilformen. 1906 war die Anlage im Prinzip vollendet, aber es fehlte noch der krönende Schmuck. Aus einem ausgeschriebenen Wettbewerb ging schließlich der hallesche Bildhauer Heinrich Keiling als Sieger hervor.

Der Müllerbursche und sein Esel gehen über Rosen

Seine Plastik aus Bronze greift eine in Halle sehr populäre Sage auf. Diese erzählt vom Müllerburschen und seinem Esel, die beide unwissentlich zu Ehren kommen. Sie schreiten über Rosen, die eigentlich dem zu erwartenden Kaiser Otto I. gestreut worden waren. Nur hatte dieser wegen Hochwasser der Saale seine Einzugsroute in die Stadt kurzfristig ändern müssen. Die Geschichte wurde über die Jahrhunderte hinweg unterschiedlich erzählt. Manchmal ist da der Eseltreiber auch ein Arbeiter von den Salzsiedestätten im Tal zu Halle. Bereits im Jahr 1583 wurde das Thema aufgegriffen und an der Nord-Ostseite der Marktkirche als Relief dargestellt. Auf jeden Fall traf die vollplastische Ausführung des halleschen Wahrzeichens, des „Esels, der auf Rosen geht“, bei den Hallensern sofort auf Gegenliebe. Die Einweihung der bis heute beliebten Brunnenfigur fand im Sommer 1913 statt.

Das Beatles Museum - Raritäten der Pilzköpfe

Das Beatles Museum zeigte zunächst Ausstellungsstücke einer früheren Wanderausstellung der Liverpooler Musikband The Beatles. Der Museumsgründer Rainer Moers begann ab 1964 alles zu sammeln, was es über die Beatles gab. Ab 1975 war die Sammlung als Wanderausstellung in etwa 25 Städten im In- und Ausland zu sehen; ab 1989 in Köln auf knapp 60 m² Ausstellungsfläche. Am 31. Juli 1999 wurde das Beatles Museum in Köln geschlossen, um ein halbes Jahr später in Halle neu zu eröffnen. Die Museumsgründer: Rainer Moers (in Köln und Halle) und der im Oktober 2000 verstorbene Matthias Bühring (in Halle).

Auf der Suche nach einem festen Standort fiel die Entscheidung auf die Händelstadt Halle. Nach vorheriger Sanierung konnte das Gebäude Alter Markt 12 am 8. April 2000 seiner neuen Nutzung übergeben werden. Zunächst gab es rund 350 m² Ausstellungsfläche, inzwischen sind es knapp 600 m². Es ist die älteste Einrichtung dieser Art; seit 2007 auf drei Etagen. Im April 2009 wurde vereinbart, dass das Museum für mindestens zehn weitere Jahre an seinem an gestammten Platz in Halle bleibt. 2013 wurde eine Vereinbarung geschlossen, dass das Beatles Museum auf Dauer in der Saalestadt bleibt.

Seltene Schallplatten der Beatles in der Ausstellung

Etwa 3500 Exponate werden im Museum gezeigt, was jedoch nur ein Fünftel des Sammelbestandes ist. Zu sehen sind Fotos, Zeitungsartikel, Fan-Souvenirs, Autogramme, Plakate, Kuriositäten, Beatles-Briefmarken, ein Puzzlespiel, und es gibt auch visuelle und akustische Exponate wie Filme und Musik auf zum Teil seltenen Schallplatten von 1960 bis heute. Die Präsentationen sind teilweise zeitlich geordnet, zum Beispiel im 70er-Jahre-Raum, 80er-Jahre-Raum oder im Sgt.-Pepper-Raum. Filmbeiträge und Anhörstationen ergänzen die Ausstellung. Auch die Solokarrieren der Beatles in den 1980er und 1990er Jahren sind dokumentiert. Ein Gruppenfoto mit Originalunterschriften der vier Pilzköpfe auf der Rückseite gehört zu den wertvollsten Exponaten der Sammlung.

Das Beatles-Museum zählt etwa 20.000 Besucher pro Jahr. Es finanziert sich größtenteils aus Eintrittsgeldern, Erlösen des Versandhandels mit Beatles-Produkten und dem Beatles-Magazin THINGS, das ein- bis zweimal monatlich erscheint.

Eine vergleichbare, öffentliche und ebenfalls sehr große Ausstellung „The Beatles Story“ befindet sich nur noch in den Albert Docks in Liverpool.

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