Baumannhöhle zur Rappbode-Talsperre – Harzdrenalin

Von der Baumannhöhle zur Rappbodetalsperre – Harzdrenalin

Natürlich hatten wir längst von der riesigen Hängebrücke an der Rappbodetalsperre gehört, auch die Doppelseilrutsche fast parallel zur Staumauer war uns bereits bekannt.

Allerdings sind wir wohl nicht mehr in dem Alter, dass es fast ein Muss ist, diesen Nervenkitzel noch selbst zu erleben und auszuprobieren. Eher auf das Wandern oder Radfahren ausgerichtet, bleibt es natürlich spannend, sich zumindest diese Highlights anzuschauen. Aber das Wetter meinte es auch weiterhin nicht wirklich gut, so zogen Schauer übers Land und somit war auch unsere Ausdauer an der Zippline und an der Hängebrücke nicht wirklich ausdauernd, was man ja auch an den Bildern sehen kann.

Hängebrücke fast parallel zur Staumauer der Rappbodetalsperre

harzdrenalin 2Zunächst hatten wir die Staumauer von der Baumannhöhle in Rübeland kommend überquert, waren dann zurück zum Parkplatz zurückgefahren und durch den Tunnel auf die Staumauer gegangen. Schon von der Staumauer aus sahen wir zahlreiche Personen, die auf der Hängebrücke unterwegs waren. Die so genannte „Titan-RT“ Hängebrücke mit ihren sagenhaften 458,5 Metern Gesamtlänge spannt sich entlang der Staumauer des Bode-Staubeckens. Vier Haupttragseile mit einem Durchmesser von 65 mm bilden das Rückgrat des 120 Tonnen schweren Bauwerks.

Zusätzlich wird die Brücke mit 2 Stabilisierungsseilen in Form—und bei höheren Windgeschwindigkeiten—in Position gehalten. Der Laufsteg (Gitterrost) von 120 cm Breite wird auf ganzer Länge von einem 130 cm hohen Geländer gesäumt und ist seitlich durch Edelstahlnetze verschlossen. Die filigrane Seilkonstruktion wurde bereits im Frühjahr 2017 fertig gestellt und krallt sich mit der gewaltigen Zugkraft von 947 Tonnen in den Schieferfelsen beider Talseiten. Durch diese Konstruktionsweise ist es für jeden Gast (Schwindelfrei zu sein ist von Vorteil) möglich, dieses einmalige Bauwerk ohne weitere Sicherheitsausrüstung zu begehen. Festes Schuhwerk und ein bisschen Mut reichen aus, um das ganz besondere Abenteuer in 100 Metern Höhe zu erleben.

Durch den Tunnel (hier waren wir vor dem einsetzenden Platzregen gut geschützt, gindg es dann zurück zum Parkplatz und damit zum Aufstieg zum so genannten Solitair.

Solitär und Zipline – Harzdrenalin an der Rappbodetalsperre

harzdrenalin 3Einmal oberhalb der Rappbodetalsperre angekommen, reckt sich der „Solitair“ 39 Meter über dem Gelände in die Höhe. Die Stahl-Gitterkonstruktion wurde im Frühjahr 2022 fertig gestellt und erlaubt einen weiten Blick über den Ostharz und das Harzer Vorland, zumindest bei klarer Sicht und gutem Wetter. Mit 16 Meter tiefen Pfahlgründungen hält sich die filigrane Konstruktion im Grund und ist allseitig mit textilem Architekturgewebe umschlossen. Der Turm kann über 160 Treppenstufen oder mit einem Panorama-Glasaufzug erklommen werden. Auf der -aus Gitterrosten bestehenden- Aussichtsplattform befinden sich zwei Glasbugs, von diesen ist eine Premiumaussicht auf das Rappbodetal mit Talsperre und Hängebrücke möglich sind.

Wem der Aufstieg über die 160 Stufen der Treppe zu langweilig ist, auf den Lift auch keinen Bock hat, der kann sich auch bei „Ultrashot“ in die Höhe katapultieren lassen. Ob man während des „Flugs“ auch auf der Plattform „aussteigen“ kann, haben wir nicht herausfinden wollen. Nichts für unsere schwachen Nerven!

harzdrenalin 4Wem dieser Aufstieg noch nicht genügt, der kann zumindest hinab den schnelleren Weg suchen, denn hier wird auch das so genannte Wallrunning angeboten. Man steigt halt außen an der Aussichtsplattform an der Steilwand herunter, natürlich angeseilt, aber ….. auch nicht wirklich etwas für uns.

Bleibt noch die Zipline. Mutige Menschen machten sich auch hier und trotz des heftigen Regens auf den Weg hinab zur Talstation. Fast wie bei den Paraglidern in festen Taschen verpackt, ging es für die Mutigen am Rücken aufgehängt hinab. Bei rasend schneller Geschwindigkeit, versteht sich. Wer denn möchte, erhält auch ein Video seines Fluges. Wir hatten solch eine Zipline bereits einmal in Omis in Kroatien genutzt, waren auch wirklich begeistert, allerdings ohne Dauerregen. Ist halt dann doch etwas anders.

Ihnen viel Spaß beim Ausprobieren dieser besonderen Attraktivität Harzdrenalin.

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