Römische Strassen in der Türkei

Asia Minor under the Greeks and Romans

Die römischen Fernstraßen wurden neben den Händlern vor allem von Soldaten genutzt, von Regierungsbeamten die zwischen Rom und ihren Dienststellen in den Provinzen hin und her reisten und von den kaiserlichen Kurieren, die Botschaften und Briefe transportierten (cursus publicus).

Sie waren ein Netz von Verkehrswegen, welches das ganze Römische Reich umspannten. Vorrangig wurden sie aus politischen und militärischen Gründen erbaut, um Provinzen und andere dem Reich angegliederte Gebiete schnell und leicht erreichbar zu machen. Der darauffolgende Ausbau des Straßennetzes zu Handelszwecken verlief parallel zum Wachstum des Reiches. Bis gegen Ende des 4. Jahrhunderts vor Chr. bestanden die meisten Römerstraßen aus nicht befestigten Wegen. Erst später begann man, sie zu befestigen, da sie als Heereswege die Voraussetzung für die militärische Ausdehnung des Reiches bildeten.

Vom heutigen Griechenland kommend war Byzantium (Konstantinopel / Istanbul) der Ausgangspunkt der römischen Strassen in der heutigen Türkei. Eine Hauptroute verlief entlang der Schwarzmeerküste über die Städte Sinope (Sinop) und Trapezus (Trabzon) nach Osten. Über Pergamon, Smyrna (Izmir), Sardes, Tarsus und Antiochia verlief eine weitere Strasse bis in das heutige Ägypten nach Alexandria und Memphis.

An den Straßen informierten sich Reisende und Kuriere an Meilensteinen, wie weit es noch bis zur nächsten Station oder Siedlung war. Die Entfernung wurde in Meilen (eine römische Meile = 1.478 m) angegeben. Auch der Name des Kaisers, der sich um den Ausbau der Straße verdient gemacht hatte, stand auf solchen Steinen zu lesen. Auf dem römischen Straßennetz konnte die kaiserliche Post am Tag auch Dank zahlreicher Relaisstationen (u.a. zum Pferdewechsel) ca. 200 km zurücklegen. Von Mainz nach Köln beispielsweise brauchte man einen Tag, von Mainz nach Rom nur 10 Tage. Das ausgebaute Straßennetz im römischen Imperium umfasste ca. 80000 km.

Eine römische Straße hatte einen bis zu 1 Meter starken Straßenkörper. Dieser bestand aus mehreren Schichten. Als Untenbau diente gestampfter Lehm. Darüber kam das statumen, eine Schicht aus Kalkstein mit Mörtel zur Verfestigung. Die nächsten Schicht (ruderatio) bestand aus faustgroßen Kieseln und darüber kam eine weitere Schicht aus nußgroßen Kieseln (nucleus). Vor allem auf den wichtigsten Fernstraßen, auf Steigungen oder Abschnitten, die besonders gegen Witterungseinflüsse geschützt werden sollten, wurde der Straßenkörper mit einer Schicht aus Kopfsteinpflaster oder aus sauber gearbeiteten Steinplatten abgeschlossen. Ansonsten bestand die Deckschicht aus grobem fest gewalztem oder gestampftem Kies oder Sand. Zu den Seiten hin war die Fahrbahndecke abgerundet, so dass das Oberflächenwasser schnell in die seitlichen Regenrinnen abfließen konnte. An Hängen herunter laufendes Wasser wurde mittels Kanälen unter den Straßen durchgeleitet, um unkontrolliertes Unterspülen der Straßen zu verhindern.

Via Egnatia

Erbaut im 2 Jrh.v.Chr. vom Prokonsul Gaius Ignatius. Sie verlief von Dyrrachium (Durrës, Albanien) über Edesse (Griechenland), Thessalonike (Griechenland), Amtipolis (Griechenland) und Kipsela (Türkei) nach Konstantinopel (Istanbul, Türkei). Diese Straße war als Verlängerung der Via Appia über den Seeweg von Brindisi nach Durrës die Verbindung zwischen Rom und Konstantinopel.

Mit freundlicher Unterstützung durch Bernd Liermann
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