Gauck - Eröffnung Deutsch-Türkische Universität Istanbul

Gauck in Istanbul

Zum Abschluss seines Staatsbesuchs in der Türkei war Bundespräsident Joachim Gauck in Istanbul. Im Mittelpunkt seines Besuchs dort stand die Eröffnung der Türkisch-Deutschen Universität (TDU).

Damit wollen beide Staaten ihre Zusammenarbeit in Wissenschaft und Forschung ausbauen. Gauck wurde vom türkischen Staatspräsidenten Abdullah Gül und von Bundesbildungsministerin Johanna Wanka begleitet.

Den Lehrbetrieb hat die Hochschule allerdings schon zum vergangenen Wintersemester aufgenommen, rund 130 Studenten sind eingeschrieben. Erst jetzt gab es den offiziellen Festakt. Gauck würdigte bei der Zeremonie die Hochschule als "neues Kapitel in den Wissenschaftsbeziehungen beider Länder". Damit könnten auch die engen Wirtschaftskontakte zwischen Deutschland und der Türkei weiter intensiviert werden, sagte Gauck am letzten Tag seines Staatsbesuchs. Deutschland und die Türkei hatten 2008 den Aufbau einer gemeinsamen Universität mit Deutsch als Unterrichtssprache vereinbart. Anlaufschwierigkeiten verzögerten die Eröffnung aber immer wieder. Gauck sagte, die TDU sei besonders, „weil sie ein Forum für Dialog und für den Austausch von Wissen und Ideen zwischen der Türkei und Deutschland ist“. Die Hochschule liege an der Schnittstelle zwischen Europa und Asien. „Sie ist ein Ort interkultureller Begegnung, der besonders dafür prädestiniert ist, junge Menschen aus der Türkei und aus Deutschland zusammenzuführen.“

Gül, der sich nach den kritischen Worten Gaucks an die Adresse der türkischen Regierung am Vortag in Ankara an der Middle East Technical University (METU) betont freundlich zeigte, erinnerte daran, dass mittlerweile etwa 5.000 Firmen mit deutschem Kapital in der Türkei tätig seien. Drei Millionen Türkischstämmige lebten in Deutschland, fünf Millionen deutsche Touristen besuchten die Türkei jedes Jahr. Die neue Hochschule solle eine "Elite-Universität" werden, die auch Führungskräfte für deutsch-türkische Unternehmen ausbilden werde.

Der Beginn des Lehrbetriebs in Istanbul hatte sich seit dem Start der Planungen 2006 immer wieder verzögert. Erst im September vergangenen Jahres wurden dann die ersten Studenten begrüßt. 124 Studenten haben sich für die Bachelor-Studiengänge Jura, Mechatronik und BWL eingeschreiben können. Irgendwann sollen rund 5000 Studenten an der Hochschule in Istanbul studieren. Zehn Prozent der Plätze sind nach Angaben des Rektors Halil Akkanat für ausländische Studenten vorgesehen, darunter auch Studenten aus Deutschland.

Die TDU ist juristisch eine türkische Hochschule, die Türkei hat denn auch das Grundstück zur Verfügung gestellt und übernimmt den Großteil der Kosten. Deutschland hat unter anderem die Kosten für die Planung der Studiengänge übernommen und wird deutsches Lehrpersonal bezahlen. Studiengebühren soll es nicht geben.

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