Muskateller – ein Genuss als Weintraube

Muskateller – ein Genuss als Weintraube

Vermutlich muss man nicht unbedingt Weintrinker sein um den Wein als Traube genießen zu können. Warum auch immer, es gibt halt Dinge, die nicht so leicht oder auch gar nicht zu erklären sind.

Mir jedenfalls geht es so, ich bin kein Weintrinker, liebe allerdings den Geschmack der Muskateller-Trauben.

Muskateller vor 3000 Jahren von Ägyptern angebaut

muskateller 02Der Muskateller gehört ohne Zweifel zu den ältesten Weißweinsorten weltweit, von der es eine große Anzahl von Variationen gibt, so sind zurzeit über zweihundert Vertreter der Muskatellerfamilie bekannt. Nach einer der zahlreichen Literaturangaben soll die Sorte bereits um 3000 v. Chr. von den Ägyptern und im heutigen Iran verwendet worden sein. Vermutlich liegt der Ursprung der Rebsorte allerdings, wie der vieler anderer Sorten auch, in Kleinasien sprich der heutigen Türkei und dem Iran. Phönizische und griechische Kolonisten verbreiteten den Muskateller im östlichen Mittelmeergebiet. Später schätzten die Römer den griechischen „passum“ als besonders edlen Wein und verbreiteten ihn in ihrem Herrschaftsbereich.

Angeblich war bereits Karl der Große (742-814) ein großer Muskatellerverehrer. Die früheste konkrete Nennung des Namens Muscat geht zurück auf 1230 bis 1240 im Liber de proprietatibus rerum – einer Enzyklopädie des Scholastikers Bartholomaeus Anglicus. Muskateller wiederum stammt vom Italienischen moscatello.

Venedig spielte eine besondere Mittlerrolle

muskateller 04Nach Mittel- und Nordeuropa gelangte Muskatellerwein durch die Intensivierung des Fernhandels im 12. Jahrhundert. Venedig spielte eine besondere Mittlerrolle zwischen Orient und Okzident und kontrollierte mehrere Inseln im östlichen Mittelmeer, auf denen Muskatellerwein angebaut wurde. In den Quellen wird der Muskateller häufig auch „griechischer Wein“ oder „Zypernwein“ genannt.

Nicht nur über den Fernhandel, sondern auch durch Pilgerfahrten und Kreuzzüge verbreiteten sich Südweine als Handelsware in Europa. Kaiser Barbarossa schätzte diesen Wein, der auch im Nibelungenlied erwähnt wird. Der leichte Weißwein wird durch seine feinfruchtige Säure und sein typisch intensives, aber nicht aufdringliches Muskatbukett charakterisiert.

muskateller 03Die rund 300 Synonyme - bei vielen Namen handelt es sich um zahlreiche Spielarten mit den unterschiedlichsten Beerenfarben - bezeugen das hohe Alter und weltweite Verbreitung der Rebe.

Die häufigste Spielart der Rebsorte ist der Muscat Blanc mit weißen oder gelben Beeren, der im deutschsprachigen Raum auch als „Gelber Muskateller“ oder einfach als „Muskateller“ bezeichnet wird. Einige Rebsorten tragen in ihrem Namen „Muskat“, obwohl sie mit der Rebsorte nicht verwandt sind, z.B. grüner Muskateller (Veltliner) oder Muscat-Ottonel.

Relativ kleine Anbaufläche in Deutschland

muskateller 05In Deutschland wird die Muskatellerrebe auf ca. 500 Hektar bestockter Rebfläche vorwiegend in der Pfalz, in Baden und Württemberg angebaut. Die mittelspät reifende Rebe bevorzugt gute, wärmere Lagen auf tiefgründigen Böden.

Das Bouquet weist bei allen Ausbauvarianten einen typisch ausgeprägten, würzigen Muskatton auf. Sie wird sowohl für trocken als auch süß ausgebaute Weine und Schaumweine verwendet. Hierzulande wird der säurearme Wein, der sich frisch und gelbgrün im Glas präsentiert, zumeist trocken ausgebaut. Die Weine eignen sich vorzüglich als Verschnittweine.

Trockener Muskateller passt ausgezeichnet zu würzigem Geflügel. Als edelsüße Variante wird er gern als Aperitif oder zu Nachspeisen getrunken.

muskateller 06Muskateller ist heute der Sammelbegriff von Muskatsorten der Weintraube und deren Spielarten, Kreuzungen bzw. Neuzüchtungen mit Muskateller-Beteiligung und nicht miteinander verwandten Rebsorten. Es gibt Muskatellersorten mit Beeren in verschiedenen Farbschattierungen von weiß, gelb, grau, grün, rosa, rot, braun, violett, blau und schwarz.

Die früheste konkrete Nennung des Namens Muscat geht zurück auf 1230 bis 1240 im Liber de proprietatibus rerum – einer Enzyklopädie des Scholastikers Bartholomaeus Anglicus.

Einige Varianten haben weltweite Verbreitung und Bedeutung.

Weißweinsorten:

  • Gelber Muskateller, französisch muscat blanc à petits grains
  • Roter Muskateller

Tafeltraubensorten:

  • Muscat de Hambourg
  • Muscat d’Alexandrie (Muscat of Alexandria)

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