Rusinowo – einige Tage Entspannung am Ostseestrand
- Geschrieben von Portal Editor
Rusinowo ist ein kleines Feriendorf nahe der Ostseeküste, das eigentlich nur zufällig in unser Portfolio Besuchens werter Orte gelangt ist, da wir nur nach einer Ferienunterkunft für ein paar Tage Erholung geschaut hatten.
Der Ort Rusinowo ist recht klein und überschaubar, zieht sich eigentlich nur entlang einer Straße zum Strand, wo eine Querstraße vor dem mit Kiefern- und Fichtenbestand geschützter Grüngürtel den Sandstrand von der Straße trennt. Rusinowo eignet sich gleichwohl vor allem für Touristen, die abseits des großen Rummels nach Ruhe und Erholung am Strand, in der Ostsee und in der Natur suchen, ganz im Gegensatz zum nur wenige Kilometer entfernten Ort Jarosławiec, aber dazu später mehr.
Anreise über Berlin und Stettin nach Koszalin und Rusinowo
Neben familiären Besuchen stand diesmal also der Strandbesuch bei Rusinowo im Mittelpunkt unserer Reise, die uns zunächst über Berlin und Stettin nach Polen führen sollte, gleich auch verbunden mit der Erkenntnis, welch komplexe Folgen mit kaum gewünschtem Ergebnis aber immens hohen Kosten die momentanen Grenzkontrollen verbunden sind. Und welch ein Theater, dass sich einmal mehr allein gegen die Bevölkerung richtet, getrieben von den Ideen, damit das Problem Migration in den Griff zu bekommen. Hat schon einmal jemand die Kosten von 20 Kilometer Stau für die Volkswirtschaft berechnet? Klar ist doch wohl, dass der gewünschte Effekt in Relation zu den Kosten sicherlich nicht erreicht wird. Welch ein Wahnsinn! Gar nicht davon zu sprechen, was damit an mühselig aufgebautem Vertrauen wieder leichtfertig verspielt wird. Man fasst es nicht, welchem Irrglauben so manche Politiker hinterherjagen.
Nach dem Schrecken am Grenzübergang ging es dann kontinuierlich auf gut ausgebauter Straße über Koszalin bis zur Abfahrt nach Rusinowo. Da gerade an der Anschluss-Auffahrt gebaut wird, war die Abfahrt etwas abenteuerlich. Von da an ging es aber kontinuierlich auf schmalen Landstraßen bis Rusinowo. Natürlich führte unser erster Weg direkt bis zum Strand und – wir waren begeistert.
Rusinowo Strand an der Ostsee – Sandstrand ohne Ende
Die Region um Rusinowo ist leicht hügelig, so liegt der Ort 1,1 bis 28,3 Meter über dem Meeresspiegel und grenzt im Norden mit Dünenwald und zwei Kilometer Strand an die Ostsee.
Der ehemals deutsche Ort Rützenhagen als Ansiedlung von Bauernhöfen wurde um 1300 gegründet und die Zahl der Höfe blieb über Jahrhunderte unverändert: 1 Schulze, 19 Bauern und 3 Kossäten. Die Rützenhagener Bauern nahmen auch am Seehandel, an der Fischerei und „Strandrecht“ teil. Außerdem wurde Flachs angebaut und zu Leinen gewebt. So lieferte der Ort Segeltuch nach Rügenwalde und Hemdentuch nach Stolp und Stettin.
Heute gibt es zahlreiche Neubauten in Rusinowo, die überwiegend als Ferienhäuser genutzt werden, wobei die Einkaufsmöglichkeiten auf den täglichen Bedarf und kleinere Souvenirs beschränkt bleibt. Zum Shoping nach westlichem Vorbild sollte man nach Koszalin oder Darłowo fahren, da dort die Auswahl bedeutend größer ist.
Man kann getrost sagen, das Rusinowo heute eher ein Feriendomizil ist, ruhig und familienfreundlich, mit nur wenigen Restaurants, die aufgrund der Nähe zum offenen Meer, aber auch zu den Binnengewässern in der Umgebung, Meeres- und Süßwasserfische als Hauptbestandteil der regionalen Küche anbieten.
Nachtleben gibt es so gut wie garnicht, denn die Möglichkeiten zum Ausgehen im Ort sind bescheiden. Nachtschwärmer werden nach Koszalin, Darłowo oder in eine der benachbarten größeren Städte fahren.
Da die Ostseeküste in der Regel unter Wasser flach in die Tiefe geht und es gibt kaum Gezeiten oder unvorhersehbare Strömungen, ist das Baden am herrlichen Sandstrand relativ sicher. Das Baden ist also auch für Familien mit Kindern sicher, zumal es entlang der Küste zahlreiche überwachte Strandabschnitte gibt, so auch direkt vor Rusinowo. Badeunfälle sind also selten und wer sich an die allgemeinen Baderegeln hält und nicht bei hohem Wellengang ins Wasser geht, hat kaum etwas zu befürchten. Gut zu erkennen an den roten Flaggen, die dann an den Posten der Seenotrettung gehisst sind.
Wir haben das Baden wirklich genießen können, trotz manchmal hoher Wellen (vielleicht auch gerade aufgrund der Wellen). Auffällig die Kiesabschnitte, die in ständiger Bewegung mit den Wellen sich dauernd verändern, klar ist sofort auch, dass zahlreiche Strandbesucher gerade diese Bewegung auf der Suche nach Bernstein abwandern. Oftmals sind wir den Bernsteinsammlern gefolgt, die entlang der Brandung nach den Edelsteinen suchten.
Das Leben tost in Jarosławiec – nicht unser Ding
Klar, dass wir auch einen langen Spaziergang am Strand von Rusinowo bis nach Jarosławiec unternahmen, aber, um es gleich vorweg zu sagen, dass ist nicht unsere Welt: Leben und Trubel, Glücksspielhallen und Textilien, die günstig und gut zu erwerben waren. Auch hier ist klar der Sandstrand die Hauptattraktion.
Früh am Morgen bringen einige Fischer ihre Boote an den Strand und verkaufen den Fang unmittelbar frisch von den Booten. Wer also frischen Fisch mag, muss früh aufstehen. Wer Lust hat, kann die Fischer auch bitten, sie/ihn auf eine Fahrt zur See mitzunehmen.
Eine interessante Attraktion im Ort ist der Leuchtturm, der 1829 errichtet und ca. 33 Meter hoch ist. Ein Umbau erfolgte im Jahr 1902. Die Aussichtsplattform kann gegen Gebühr betreten werden, an Wochenenden und in der Ferienzeit ist allerdings das Gedränge groß. Von hier bietet sich ein weiter Blick über den Ort, die Küste mit den Strandseen Vitter See, der Jarmunder See und Vietzker See sowie natürlich das Meer. Alle der Genannten Seen bieten auch Bademöglichkeiten, wem das Meer zu rau ist.
Auch interessant ist das Bernsteinmuseum (Muzeum Bursztynu w Jarosławcu), Nadmorska 1, das 2014 eröffnet wurde und die Geschichte des Ostseebernsteins dokumentiert. Ausgestellt sind auch zahlreiche Bernsteine mit eingeschlossenen Tieren und Pflanzen sowie ein rekonstruierter tropischer Bernsteinwald. Im Museum befindet sich einer der größten Bernsteine der Welt sowie ein seltener blauer Bernstein.
Für uns als Tagesgast des Ortes gab es eine weitere Besonderheit, die wir gern auch als Empfehlung an andere touristische Orte weitergeben möchten – ein preiswertes Restaurant von hoher Qualität mit zahlreichen Varianten in der Hauptspeise, immer mit Vorsuppe und Nachtisch obligatorisch direkt an der Fußgängerpassage. Toll.
Eine angenehme Erfahrung neben drei tollen Tagen am herrlichen Sandstrand.
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