Ariassos – vergessene Stadt am Weg Richtung Burdur

Ariassos – vergessene Stadt am Weg Richtung Burdur

Mal wieder auf der Straße unterwegs war das Ziel der heutigen Reise die antike Stadt Ariassos, die etwa 38 Kilometer nördlich von Antalya auf etwa 1.000 Metern Höhe im Taurusgebirge liegt.

Man verlässt die Stadt Antalya auf der Landstraße 650 Richtung Burdur (gut ausgeschildert) und gelangt so an den ersten Tauruspass Cubuk Beli auf 925 Metern Seehöhe nahe der Ortschaft Yürükbademlisi.

Aufgrund des Straßenausbaus mit Leitplanken in der Mitte der Fahrbahn fährt man zunächst an der Abfahrt nach Ariassos vorbei, dann am nächsten Kreisel wieder etwas zurück und biegt, den Hinweisschildern folgend, nach rechts ab und gelangt nach ca. 1 Kilometer zu den Ruinenfeldern der ehemaligen Stadt Ariassos

Es gibt nur spärliche Hinweise in der Literatur und sonstigen Quellen zur Stadt Ariassos, die etwa im Jahr 189 vor Christus gegründet worden sein soll und einst auch als wichtiger Handelsplatz der Karawanenstraße in der kleinasiatischen Landschaft Pisidien fungierte. Diese fehlenden Vermerke dürfen allerdings nicht darüber hinweg täuschen, das die Stadt von gewisser Bedeutung war, worauf umfassende Münzfunde eigener Prägung bereits aus hellenistischer Zeit eindeutig hinweisen.

Das Ruinenfeld ist mit Sarkophagen und Tempelgräbern übersät

Die jetzt vorzufindenden Ruinen der Stadt gehören allerdings meist in die Zeit römischer und byzantinischer Herrscher. Vom Parkplatz aus gelangt man zur östlichen Nekropole in einer Talsenke und etwa 100 Meter weiter zu dem beeindruckenden Stadttor, das noch gut erhaltene drei Bögen aufweist. Studiert man die Inschriften am Stadttor, so ist es zwischen 222 und 235 nach Christus unter der Herrschaft des römischen Kaisers Severus Alexander erbaut worden. Von hier ausgehend verläuft eine Säulenstraße in ost-westlicher Richtung mit heute kaum noch definierbaren Gebäuderuinen rechts und links der Säulenstraße. Folgt man der Auffassung verschiedener Archäologen handelt es sich bei den Ruinen um zwei Basiliken, ein römisches Bad, ein Gymnasium, eine große Zisterne zur Versorgung der Stadt mit Frischwasser und ein Nymphäum. Geht man weiter in Richtung Norden den Berg hinauf, gelangt man zu den auf Terrassen angelegten Ruinen der Privathäuser, die im Westen das alte Stadtzentrum mit der Agora, dem Odeon und einem Tempel umfassen. 

Hier von der Höhe aus eröffnet sich der Blick auf die Nekropole am südwestlichen Rand der Stadt, die mit Sarkophagen und Tempelgräbern übersät scheint. Auch die Akropolis mit seiner Nordmauer, in der zwei Türme und eine weitere Toranlage noch gut erhalten sind, ist von hier aus gut zu überblicken.

Aufzeichnungen zu Ariassos aus spätantiker Zeit lassen die Zugehörigkeit zur römisch-katholischen Kirche in Form eines Titularbistums zu. Auch aufgefundene Inschriften vor Ort sichern die literarischen Hinweise ab, wonach der Bischofssitz Ariassos einst der Kirchenprovinz Perge zugeordnet war. Ursache für das Verlassen der Stadt im siebten Jahrhundert nach Christus können Erdbeben gewesen sein, die zu Zerstörungen der Gebäude aber vor allem auch zu Engpässen in der Wasserversorgung führten, da durch die Erdverschiebungen auch die Wasserquellen versiegten.

Bitte tragen Sie festes Schuhwerk beim Besuch der Ruinenstadt, da es lediglich einige Ziegenpfade gibt, die den Weg durch dorniges Buschwerk erlauben. Entsprechend sind feste, lange Hosen durchaus von Vorteil. Ausgrabungen hat es hier bislang kaum gegeben.

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