Durch das Teufelstal nach Adamkayalar bei Silifke

Durch das Teufelstal nach Adamkayalar bei Silifke

Eine weitere Sehenswürdigkeit des römischen Altertums erwartet den Reisenden des Raums Kizkalesi  am Ende eines Flussbetts, das von den Einheimischen mit Teufelstal bezeichnet wird.

Im Sommer fast immer Knochentrocken, kann man das Flussbett Teufelstal sehr gut für eine Wanderung zu den antiken Menschenskulpturen aus Stein nutzen – auf geht’s nach Adamkayalar.

adamkayalar 2Ein Wildbach, wenn man jetzt das übrig gebliebene Rinnsal betrachtet kaum vorstellbar und  der Name ist auch wohl nur wirklich eingefleischten Ortskennern bekannt, hatte aufgrund heftiger Regenfälle im Zusammenhang mit der Schneeschmelze im Winter 2001 / 2002 für solch riesige Wassermassen gesorgt, dass die Auswirkungen selbst inKizkalesi noch eklatant zu spüren  waren. Im späten Frühjahr bis weit in den Herbst hinein bietet sich allerdings eine Wanderung im Flussbett an, zumal es eine reichhaltige Fauna und Flora entlang des Wegs zu bewundern gibt. Natur pur, kein störendes Geräusch durch Verkehr oder Maschinen. Als kleiner Hinweis sei hier angemerkt, dass eine Wanderung in den Monaten Juli und August besser nicht unternommen wird, da es schlichtweg zu heiß ist.

Die angenehmste Zeit ist wirklich das späte Frühjahr, zumal dann die Natur sich von ihrer prächtigsten Seite zeigt. Ruhe und Entspannung findet der Naturliebhaber hier vor Ort, allerdings sollte er kein Anfänger im Bergwandern sein, denn teilweise gibt es auch leichte Kletterpartien zu überwinden.

Römischer Steinmetz bei Adamkayalar

adamkayalar 1Einmal oben am Felsrelief angekommen, bietet sich nach der Wanderstrapaze allerdings ein wunderbares Bild vor Augen, nicht nur aufgrund der überwältigenden Wandreliefs, auch der Blick zurück ins Tal bis hinunter nachKizkalesi ist atemraubend. Vergleichbar zu den Königsgräbern von Fethiye und Kaunos hatte im ersten oder zweiten Jahrhundert nach Christus ein römischer Steinmetz den hier oben leichter zu bearbeitenden, weicheren Fels genutzt, um seine Familie zu verewigen. Nach und nach war so ein Reliefbild verschiedener Figuren entstanden, das heute mit Adamkayalar, den Menschen aus Stein bezeichnet wird.

Natürlich wollen wir auch nicht vorenthalten, dass es auch einen einfacheren Weg zu den Steinmenschen gibt. Ganz ohne Wandern ist jedoch auch von oben aus nicht an die Figuren heranzukommen. Gleich am Ortsausgang von Kizkalesi führt eine kleine, kurvige Straße hinauf in die Berge, die teilweise sogar beschildert ist. Nach etwa 6 Kilometern erreicht man einen vom Fahrweg nach links abknickenden Feldweg, der zu der Felsterrasse von Adamkayalar führt. Teilweise über Treppen aus römischer Zeit und angelegten Stufen oder besser Tritten aus neuerer Zeit gelangt man zu den Steinfiguren. Mittlerweile auch recht ordentlich gekennzeichnet, ist der Weg trotzdem nicht ganz ohne. Zumindest für gutes Schuhwerk sollte man Sorge tragen, denn auch von hier aus muss teilweise noch geklettert werden.

Manchmal trifft man auch auf „junge“ Bergführer, die sich ein wenig Nebenverdienst mit einer Führung nach Adamkayalar verdienen wollen. In jedem Fall sollten Sie vorher einen Preis aushandeln, damit es nicht im Nachhinein ein böses Erwachen gibt. Wenn Sie keine Führung wünschen machen Sie dies bitte gleich zu Beginn sehr deutlich:  „Rehber istemiyorum“.

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