Die antike Stadt Perge - Rundgang mit W. Dorn

Die antike Stadt Perge

In Perge kann man einen guten Eindruck davon bekommen, wie eine römische Stadt mit ihrem Theater und Stadion, ihrer Agora, und ihren Bädern, Straßen und Stadttoren aussah, da große Teile der Stadt ausgegraben sind, und es wird immer noch gegraben und restauriert. 

Perge liegt nur 2 km nördlich der Küstenstraße (beim Ort Aksu 25 km westlich von Serik und 16 km östlich von der Stadtmitte Antalyas) am Fluss Aksu, dem Kestros der Antike. Die Straße führt am Theater vorbei und um das Stadion herum zum Parkplatz. Davor sollte man jedoch am Theater anhalten und sich dieses ansehen. Wenn man zu viele Touristen vermeiden möchte, ist es ratsam, den Ort außerhalb der Hauptsaison zu besuchen oder in der Hauptsaison, früh oder spät am Tag anzukommen. Öffnungszeiten Sommer: 9 - 19.30. Winter: 8 - 17. Parken ist unentgeltlich.

Das römische Theater ist seit 1985 unter Ausgrabung und Restaurierung und kann deshalb vorübergehend geschlossen sein.

Das Theater ist in den Bergabhang hinein gebaut. Die breite Diazoma trennt die Zuschauerplätze in 19 Reihen oben und 23 unten, was ungefähr 15.000 Zuschauern Platz bot. Mehrere Plätze sind mit eingemeißelten Namen reserviert. Ganz oben sind Reste eines Säulenganges wie in Aspendos zu sehen, und hier wie dort war der Zweck, die Akustik zu verbessern. Von hier kann man den flachen Stadthügel von Sillyon sehen und einen Überblick über Perge und das Stadion bekommen. Wie in anderen römischen Theatern waren die Eingänge in beiden Seiten des Bühnengebäudes, von wo man durch die gewölbten Galerien unter den Zuschauerrängen zur Diazoma und zum Säulengang hinauf gehen konnte. Im 3. Jh. wurden Tier- und Gladiatorkämpfe gewöhnlich, und die Arena wurde von einer ausgehauenen Steinvertäfelung mit Marmorstützen dazwischen umgeben.

Das Bühnengebäude war genauso großartig wie das in Aspendos. Die ersten beiden Geschosse wurden in der zweiten Hälfte des 2. Jh. gebaut, während das dritte Geschoss in der ersten Hälfte des 3. Jh. zugefügt wurde. Das Theater wurde zu byzantinischer Zeit* noch benutzt, da im 5. und 6. Jh. Arbeiten am Gebäude vorgenommen wurden. Die letzten Ausbesserungen wurden unter Kaiser Justinian I (527-565) durchgeführt. Die Reste der Ausschmückung liegen nun in Reihe und Glied auf einem eingezäunten Platz gegenüber dem Theater, sowie auf der Arena im Stadion, anderes liegt im Museum von Antalya, während einzelne Teile sich noch im Theater befinden. Das gilt für einen Comicstrip von Reliefs, die Episoden aus der Lebensgeschichte Dionysos’ darstellen.Dionysos war der Gott des Weins und des Theaters. Er war Sohn des obersten griechischen Gottes Zeus und der wunderschönen Königstochter Semele. Die Ehefrau Zeus’ Hera, die immer auf ihren Mann und alle seine Seitensprünge eifersüchtig war, wollte Seleme und ihr ungeborenes Kind gern loswerden. Sie verwandelte sich deshalb in die Mutter Semeles und bat Semele, Zeus dazu zu überreden, sich in seiner ganzen Pracht zu zeigen. Das gutgläubige Mädchen wurde gefoppt und bat Zeus inständig, es zu tun. Zeus konnte dem Flehen seiner Geliebten nicht widerstehen, und kam vom Olymp, dem Berg der Götter, in seinem goldenen Wagen herunter und zeigte sich vor ihr in seinem ganzen strahlenden Glanze. Das war zu viel für die sterbliche Semele, die in Flammen aufging. Aber mitten im Tod gebar sie ihre Liebesfrucht und warf ihn aus den Flammen heraus. Zeus nahm den kleinen zu früh geborenen Jungen und nähte ihn in seinen Oberschenkel hinein, wo er vor der Eifersucht Heras beschützt war, bis er von Neuem „geboren“ werden konnte. Als das geschah, wurde er Hermes, dem Boten der Götter überlassen, der ihn in eine Höhle zu einigen Bergnymphen, die sich liebevoll um ihn kümmerten, brachte. U.a. badeten sie ihn. Als er erwachsen wurde, trank er etwas Traubensaft von der Weinrebe, die an der Höhle wuchs, und somit war der Wein entdeckt. Um den neuen Trank einzuführen, und um die Lehre des Weinanbaus zu verbreiten, reiste er in der ganzen Welt in einem Wagen, von zwei Panthern gezogen, umher.

Die Außenseite des Bühnengebäudes war mit einem Springbrunnen mit fünf Becken ausgerüstet.

Dem Theater schräg gegenüber auf der anderen Seite der Straße liegt das Stadion. Es kann abgesperrt sein, da es zur Aufbewahrung von ausgegrabenen Bauteilen dient, aber in der Regel ist es möglich, von der Süd- oder der Ost-Seite hineinzukommen. Es ist im 2. Jh. n.Chr. erbaut und gehört zu den größten und am besten erhaltenen aus der Römerzeit*. Seine Fläche beträgt 34 x 234 m, im Norden hufeisenförmig und im Süden, wo der Haupteingang möglicherweise lag, offen. Die Zuschauerplätze, insgesamt 12.000, ruhen auf 70 Wölbungen, 30 auf jeder Längsseite und zehn im Norden. Durch jede dritte Wölbung konnte man ins Stadion hineingehen, und Inschriften über den übrigen benennen Namen und verschiedene Verkaufswaren, die zeigen, dass sie Geschäfte ausmachten. U.a. sind Holzstatuetten von Arthemis verkauft worden. Ursprünglich war das Stadion für Sportwettkämpfe, über die man eventuell Wetten abschließen konnte, gedacht. Wie im Theater wurden Gladiatorkämpfe und Kämpfe zwischen wilden Tieren Mitte des 3. Jahrhunderts modern, und der nördliche Teil ist denn auch mit einer schützenden Balustrade ausgerüstet worden.
Außerhalb der Stadtmauer und rechts vom Haupttor am Parkplatz liegt das Grabmal der großzügigen Bauunternehmerin Plancia Magna.

Die Stadt wird auf drei Seiten von einer Stadtmauer mit herausragenden Türmen und im Norden vom Stadthügel, der auch Mauerreste aufweist, umgeben. Die Ost- und West-Mauer ist die ursprüngliche, hellenistische, die die Römer verstärkten, während die südliche Mauer mit dem Haupteingang in die Stadt von den Römern im 2. Jh. n.Chr. gebaut worden ist. Während der langen Friedensperiode, der Pax Romana, die über 200 Jahre n.Chr. dauerte, hatten die Mauern nur wenig Bedeutung. Hier wie in anderen römischen Städten breitete sich die Stadt außerhalb der Mauern aus, u.a. mit großen Bauwerken wie dem Theater und dem Stadion.

Der Zugang der Touristen zur Stadt geschieht durch das Haupttor. Das Kaisertor stellt einen Teil der römischen Stadtmauerverstärkung im Süden dar. Es besteht aus einem 40 m langen, rechteckigen Platz, der auf beiden Längsseiten eine Mauer gehabt hat, und der nach Norden hin von einem Tor mit einem Triumphbogen und drei gleich großen Nischen abgeschlossen wird.

Dieses Tor ist reich ausgeschmückt gewesen, besonders auf der Nord-Seite. Durch das Tor kommt man auf einen 90 m langen Platz vor dem ursprünglichen hellenistischen Stadttor. Dieser Platz aus der Regierungszeit Kaiser Septimus Severus’ (193-211 n.Chr.) war für zeremonielle Zwecke, und ein Podium im westlichen Teil muss auch diesem Zweck gedient haben. Die südliche West-Seite ist mit einem monumentalen Springbrunnen ausgestattet, einem Nymphäum, mit einem großen Becken und dahinter eine zweigeschossige Fassadenmauer, die reich ausgeschmückt war. Eine Inschrift erzählt, dass das Nymphäum Arthemis, Kaiser Septimus Severus und seiner Gemahlin Julia Domna und ihren Söhnen Caracalla und Geta gewidmet war. Der Name und die Statue Getas wurden jedoch entfernt, als Kaiser Caracalla ihn 212 n.Chr. ermordete! Fragmente der Fassade mit Reliefs von Arthemis, Aphrodite und Nymphen sowie Marmorstatuen des Kaisers und der Kaiserin befinden sich nun im Museum von Antalya. Rechts vom Nymphäum führt eine monumentale Eingangspartie, ein sogenannter Propylon, in das römische Bad hinein. Über 2 x 4 Säulen lagen schwere Architravblöcke mit Reliefs.

Das hellenistische Stadttor, das aus dem 3. Jh. v.Chr. ist, besteht aus zwei Türmen mit einem hufeisenförmigen Platz dahinter. Die Türme, die aus genau zugehauenen und zusammengefügten Steinen gebaut sind, haben drei Geschosse und ein kegelförmiges Dach gehabt. Das ursprüngliche Festungswerk war weniger nötig während des Römischen Friedens, warum es zwischen 120 und 122 n.Chr. zu einem imposanten Ehrenhof umgebaut wurde. Dies geschah mit finanzieller Unterstützung von Plancia Magna. Die Mauern wurden mit mehrfarbigem Marmor eingekleidet, es wurden Nischen eingerichtet, und korinthische Säulen wurden hinzugefügt. Die Nischen unten waren Statuen von Göttern wie Aphrodite und Hermes vorbehalten. Während der Ausgrabungen auf dem Platz sind neun Sockel mit Namen gefunden worden, aber nicht die dazugehörigen Statuen. Diese Statuen, die in den oberen Nischen gestanden haben müssen, haben die legendären Helden des Trojanischen Krieges, die Gründer der Stadt, dargestellt. Zwei der Sockel tragen jedoch die Namen M. Plancius Varus und C. Plancius Varus, die der Vater bzw. Bruder Plancia Magnas waren. Wenn diese Personen zwischen den Gründern der Stadt angebracht gewesen sind, kann es auf Grund ihrer Großzügigkeit der Stadt gegenüber sein, aber sicher noch mehr, weil sie Verwandte der großzügigen Geberin waren. Die Nord-Seite des Platzes wird von einem Triumphbogen mit drei Öffnungen, dem Hadrians-Tor, das an das Hadrians-Tor in Antalya erinnert, ausgemacht. Hier war die Spenderin auch Plancia Magna, und ihre Statue steht deshalb auch vor dem Tor. In den Nischen haben Statuen der Kaiser Nerva (96-98 n.Chr.), Trajan (98-117 n.Chr.) und Hadrian (117-138 n.Chr.) mit dazugehörigen Kaiserinnen gestanden. Diese Statuen stehen zusammen mit anderen Funden vom Ehrenhof im Kaisersaal und im Gottessaal im Museum vonAntalya. Durch das Propylon im Hof Septimus Severus’ gelangt man in das römische Bad hinein, das mit seinen fünf zusammengebauten und parallelen Räumen mit großen nach Süden gerichteten Fenstern das größte und schönste in ganz Pamphylien ist. Es ist vermutlich im ersten Jahrhundert n.Chr. gebaut, während die innere Verzierung aus der Mitte des 2. Jh. stammt. Anfang des 3. Jh. wurde das Bad erweitert, und in der byzantinischen Zeit im 4. und 5. Jh. wurden neue Mosaikböden gelegt. Vermutlich waren die Bäder bis zu den arabischen Angriffen, d.h. mindestens 600 Jahre lang, in Gebrauch.

Zuerst kommt man auf einen viereckigen Sportplatz, die Palästra, von Kolonnaden umgeben. Auf der Süd-Seite liegen zwei große Räume. Das erste links ist der Umkleideraum, der andere ist mit einer Apsis ausgestattet und enthält ein 13 x 20 m großes Becken. Das Gebäude war innen mit mehrfarbigem Marmor verkleidet, und Marmorstatuen von Göttern und Göttinnen standen um das Becken herum. An der Nord-Seite des Beckens (zur Palästra hinaus) lief ein Wasserkanal zur Fußwäsche. Aus diesem Beckenraum führte eine Tür zum Frigidarium, zum kalten Bad hinein, wo auch Reste eines Beckens zu sehen sind. Dieser Raum war auch mit Apsis und Statuen versehen. Daneben liegen zwei große Räume, die miteinander verbunden sind. Das sind das Tepidarium (das „lauwarme Bad, Ausruh- und Übergangsraum) und das Caldarium (das warme Bad), wo es eine schmale Tür zu einem Dampfbad (Sudatorium, Schwitzraum) mit fünf viereckigen, marmorverkleideten Badewannen gab. Unter den zwei Räumen ist das Zentralheizungssystem, wo erhitzte Luft unter dem Marmorfußboden zirkulierte. Das Gebäude nördlich des Tepidariums mit Zugang von der Palästra und mit einer Marmorbank entlang der West-Mauer war der Raum zum Ausruhen, wo man umherwandern und Großes und Kleines nach dem Bade bereden konnte. Hier sind über 30 Sockel und einzelne Statuen, die im Museum von Antalya zu sehen sind, gefunden worden. Ein Name auf elf der Sockel, Claudius Peison, verrät den Spender der Statuen. An mehreren Stellen gab es Mosaike, von welchen Fragmente erhalten sind.

Ein Bad begann typisch mit der Entkleidung, danach etwas Körperertüchtigung in der Palästra und ein Bad im ersten Becken, um den Dreck und den Schweiß loszuwerden. Danach ein Fußbad und ein Bad im Frigidarium, im Tepidarium, im Caldarium und danach eventuell wieder ein kalter Schauer im Frigidarium. Oder man konnte sich die Reihenfolge nach dem eigenen Temperament zusammenstellen. Dann zog man sich wieder an und verbrachte den Rest des Tages im Plausch mit Freunden. Frauen hatten keinen Zutritt.

Östlich des hellenistischen Stadttores liegt der quadratische Marktplatz, die Agora, die oben auf der hellenistischen Stadtmauer angelegt wurde gleichzeitig damit, dass die südliche römische Stadtmauer gebaut wurde, d.h. im 2.Jh. n.Chr. Die Agora hat auf allen vier Seiten Kolonnaden mit korinthischen Granitsäulen und Geschäften mit Mosaikböden gehabt. Vor einer der Läden an der nordöstlichen Ecke und zwischen zwei Bänken ist ein interessanter Stein mit drei Reihen Quadraten zu sehen. Er ist als Spieltisch für ein Spiel gebraucht worden, in dem jeder Spieler sechs Steine zu werfen hatte, wie in einem Würfelspiel. Ein anderes Exemplar ist am südlichen Ende der Säulenstraße nah der Agora gefunden worden, und es befindet sich nun im Museum vonAntalya. Das Spiel war beliebt in dieser Region, da es auch in anderen Städten gefunden worden ist. Man meint, dass das Spiel ein Vorgänger des türkischen Tavla, das überall in Geschäften und Teehäusern gespielt wird, und von Backgammon, das in Europa bekannter ist, ist. Außer der Funktion als Einkaufszentrum, Treffpunkt und Diskussionsforum war die Agora also auch ein „Spielkasino“. In der Mitte der Agora stehen die Reste eines runden Baus, der 16 korinthische Säulen und ein kegelförmiges Dach gehabt hat. Ein ähnlicher Bau befindet sich auf derAgora von Side, und hier wie dort wird es als ein Tempel für Fortuna, der Göttin für Glück, Schicksal und Handel, angesehen. Eine andere Theorie läuft jedoch darauf hinaus, dass es eine Zisterne war, wozu das Wasser geleitet wurde, und von wo es weiterverteilt wurde. Reste eines Kanalisationssystems kann an der Süd-Seite gesehen werden. 

Vom hellenistischen Stadttor verläuft eine 350 m lange und 20 m breite Säulenstraße nord-südlich durch das Stadtzentrum unter dem Triumphbogen Apollonius, wo eine andere Hauptstraße kreuzt und bis zum Fuß der Akropolis hinauf führt. An mehreren Stellen sind Verschleißspuren von Wagenrädern zu sehen. Auf beiden Seiten der Straße gibt es 4 m breite Kolonnaden, von denen mehrere Säulen in voller Höhe erhalten sind. Die Kolonnaden waren für Fußgänger, und hie und da sind Mosaiken bewahrt. Entlang der Kolonnaden liegen fünf Meter breite Bogengänge mit Geschäften. Die Kolonnaden spendeten im Sommer Schatten und im Winter Schutz vor Regen, und es ist deshalb nicht verwunderlich, dass sie in all den altertümlichen Städten entlang des Mittelmeeres zu finden sind. Etwas Besonderes für Perge ist der zwei Meter breite Wasserkanal in der Mitte der Straße, wo das Wasser vom Akropolis-Springbrunnen am nördlichen Ende floss. Alle acht Meter ist der Kanal in Becken aufgeteilt, wo sich Unsauberkeiten ablagern konnten. Außer als Brunnen zu dienen, hatte das lange Wasserbecken auch eine kühlende Wirkung in der Sommerhitze. Die Hälfte der Straße hinunter auf der rechten Seite sind vier 7 m hohe Säulen, die jede oben ein Relief eingehauen hatten, zu sehen. Das eine zeigt den Gott der Kunst und der Wissenschaft, den Sonnengott Apollon mit einem Strahlenkranze und in einem vierspännigen Wagen. Das andere stellt Artemis mit Strahlendiadem, Fackel sowie Bogen und Pfeil als die Göttin der Jagd dar, das dritte Kalchas, einen der Gründer der Stadt und das letzte Fortuna (Tyche) mit einem Füllhorn.
Der Triumphbogen Apollonius’ steht an der Kreuzung, wo die Säulenstraße die andere Hauptstraße, die das Ost- mit dem West-Tor verbindet, kreuzt. Die Archäologen haben über 80% der Reste gefunden und versuchen nun, den Triumphbogen zu rekonstruieren. Einer Inschrift zufolge ist er unter Kaiser Titus (79-81 n.Chr.) von zwei wohlhabenden Bürgern, Demetrius und Apollonius errichtet worden. 

Der Akropolis-Springbrunnen am nördlichen Ende der Säulenstraße bildet den optischen Abschluss der Säulenstraße. Er ist zweigeschossig und mit seinen Nebenflügeln 21 m breit gewesen und hat eine reiche Ausschmückung von Marmor und Statuen gehabt. U.a. sind Reste eines Frieses, stirnseitige Reliefs und Löwenköpfe, wo das Wasser hinaus geflossen ist, erhalten. Unter den gefundenen Statuen ist eine von Artemis und eine andere von Kaiser Hadrian (117-138), in dessen Regierungszeit der Springbrunnen aufgeführt wurde. Die Fassade des Springbrunnens hat drei Nischen, und in der mittleren ruht der heute kopflose Flussgott Kestros über dem Ursprung der Quelle. Die beiden anderen Nischen haben weiblichen Statuen Platz geboten. Auf beiden Seiten führen Treppen zur Akropolis hinauf. Von einem Becken unter dem Flussgott fließt das Wasser weiter in den Mittelkanal der Straße hinaus und zu den öffentlichen Bädern hinunter. Es gibt keine Spuren eines Aquädukten, also nimmt man an, dass die Quelle zusammen mit Regenwasserzisternen die Wasserversorgung der Stadt ausgemacht haben.

Indem man der Ost-West-verlaufenden Gehstraße nach Westen folgt, kommt man zum Gymnasium der Stadt mit dem Sportplatz Palästra, der nach dem hellenistischen Tor das älteste Gebäude ist, das bisher in der Stadt gefunden worden ist. Hier erhielt die Jugend der Stadt eine körperliche und theoretische Ausbildung. Der quadratische, 76 m breite Platz, der von verschiedenen Räumen umgeben ist, ist laut einer Inschrift Kaiser Claudius (41-54 n.Chr.) gewidmet von einem Bauherrn namens Julius Cornutus. Man meint, dass er oben auf der ursprünglichen hellenistischen Agora der Stadt angelegt ist. Auf der Nord-Seite stehen die Reste eines byzantinischen Gebäudes.
Etwas weiter die Straße hinauf, an der Stadtmauer und dem West-Tor liegt noch eine Badeanlage. Folgt man der Straße zum Ost-Tor, ist die Terrasse eines Tempels nördlich der Straße zu sehen.
Außerhalb des West- und Ost-Tores liegen die Nekropole mit mehreren Sarkophagen. Die schönsten sind jedoch ins Museum von Antalya transportiert worden.

Südlich des Ost-Tores und dicht an der Stadtmauer sind unter dem Bischofspalast die ersten römischen Wohnhäuser ausgegraben. Es sind geräumige Atrium-Häuser mit Marmortischen, Mosaiken und Wandmalereien.
Von den drei byzantinischen Basiliken liegen eine südlich der Agora, eine westlich der Säulenstraße, die Bischofskirche aus dem 5. Jh. und eine auf dem Stadthügel, wo man auch mehrere Zisternen finden kann.

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