Çankırı – wasserreiche Region im Nordosten Ankaras

Çankırı – wasserreiche Region im Nordosten Ankaras

Die Stadt, wie auch der gleichnamige Bezirk Çankırı liegen etwa 140 Kilometer nordöstlich von Ankara in einem weit ausladenden Tal auf etwa 800 Meter Höhe über NN.

Aufgrund der geographischen Lage der etwa 7.388 km2 Provinzfläche sind in der Regel reichlich Wasservorräte vorhanden, so das man von einem „grünen“ Tal sprechen kann, das etwa 180.000 Einwohner zählt.

Schon in der Antike hatten sich hier Menschen angesiedelt, einen Ort gegründet, der sich zunächst Gangra und später Germanicopolis nannte. In den Aufzeichnungen des Ptolemäus oft mit Germanopolis bezeichnet, wechselte der Ort auch weiterhin seinen Namen, je nach örtlicher Regentschaft zunächst zu Kandari und später auch zu Kanghari. Waren es zunächst Hettiter, Perser und Griechen, die hier siedelten, kamen später Parther, Pontus Griechen, Galater, Römer und Byzantiner in die Region. Ihnen nach folgten Seldschuken und Ottomanen und alle diese Völker hinterließen dabei ihre Spuren.

Königreich Paphlagonien mit seiner Hauptstadt Gangra

Mit dem Tod des Sohns des mächtigen Herrschers Deiotarus Philadelphus im Jahr 65 vor Christus fiel das Königreich Paphlagonien mitsamt seiner Hauptstadt Gangra an die Römer, die es gleich in die römische Provinz Galatien eingliederten. Die erste Ortschaft war auf dem Hügel hinter der modernen Stadt errichtet worden, noch heute finden sich die Überreste einer späten Festung auf diesem Hügel. Die Römer siedelten auf der gegenüberliegenden Seite, also dort, wo sich auch die moderne Stadt ausbreitet. Unter der Regentschaft der Römer wechselte der Name zu Germanicopolis, wahrscheinlich basierend auf dem Namen des Eroberers oder einer der Generäle des Claudius. Bis zur Regierungszeit des Kaisers Caracalla blieb dieser Name erhalten.

Übergang zur Christianisierung

Mit dem Übergang zur Christianisierung erhielt die Stadt eine gewisse Bedeutung, denn es wurde eine wichtige kirchliche Synode in Gangra abgehalten, allerdings weichen die Daten der Jahreszahlen in Abhängigkeit der jeweiligen Autoren doch stark voneinander ab, so ist das Jahr 341 als auch das Jahr 376 in den Aufzeichnungen zu finden. Während der Synode sollen angeblich 21 Bischöfe anwesend gewesen sein, die zu den Thesen des Eustathius von Sebaste und seinen Anhängern nach Antworten und Lösungen suchten. Am Ende der Synode erfolgte bekanntermaßen die Verurteilung der Lehren der Eustathianer.

In byzantinischer Zeit erfolgten zwei Arabereinfälle, woraufhin die Stadt stark befestigt wurde.

Während der Zeit des Osmanischen Reiches wurde Çankırı zur Hauptstadt des Sandschaks des Eyâlet Anadolu, woraus später das Vilayet Kastamonu entstand.

Koordinaten: 40°36′N 33°37′E

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