Aus dem Skutarisee ins Adriatisches Meer - die Buna

Aus dem Skutarisee ins Adriatisches Meer - die Buna

Wer als Reisender von Montenegro kommend zur zweitgrößten Stadt Albanien nach Shkodra unterwegs ist, wird zwangsläufig auf den Ausfluss des Skutarisees stoßen, der mit Buna bezeichnet wird.

Für den Camper-Reisenden sei dann der  Campingplatzes Legjenda empfohlen, der direkt am Ufer der Buna auf einer kleinen Halbinsel liegt; die Buna ist hier der kurze, aber mächtige Ablauf des Wassers aus dem Skutarisee ins Adriatische Meer. Auf rund zwei Drittel ihrer Länge von nur 44 Kilometern bildet die Buna auch die Grenze zwischen Albanien und Montenegro.

Buna und Drin prägen die Landschaft

Gleich nach dem Austritt aus dem Skutarisee passiert die Buna einen Tal Einschnitt zwischen dem Tarabosh im Westen und dem Burghügel von Shkodra im Osten. Kurz darauf nimmt die Buna den wichtigsten Zufluss namens Drin auf, der durch die albanischen Alpen fließt und aus dem Ohridsee in Mazedonien entspringt. Der Drin ist erst seit den Bodensenkungen im Jahr 1858 ein Zufluss der Buna. Die Terrain Veränderungen führten dazu, dass der Drin sich teilte und die Mehrheit der Wassermassen sich einen neuen Weg Richtung Westen zur Buna suchte. Anderthalb Kilometer unterhalb des Shkodra Sees vereinigen sich die beiden Flüsse, nachdem der Drin zuvor noch den kleinen Fluss Kir rechtsseitig aus den Albanischen Alpen aufgenommen hat.

Im Mündungsgebiet der Buna

Der Lauf der Buna zwischen Albanien und Montenegro ist noch stark Natur belassen und oft versumpft. Das Mündungsgebiet selbst ist teilweise geschützt und aufgrund seiner langen Sandstränden auch von touristischem Interesse. Das kleine Delta ist ein Vogelschutzgebiet von internationaler Bedeutung, das vor allem für Zugvögel als wichtiger Zwischenaufenthalt dient. Die kleine Insel Ada zwischen den Mündungsarmen ist ein beliebter Badestrand für FKK-Touristen. Die Insel liegt gänzlich in Montenegro, da der östliche Mündungsarm die Grenze bildet. Eine Sandbank im Mündungsarm zwischen Albanien und Montenegro ist nach Franz Joseph I. benannt, was auf albanisch mit Ishulli i Franc Jozefit bezeichnet wird – die aus Alluvioinen gebildete Insel wird bei niedrigem Wasserstand zur Halbinsel.

Brücken über die Buna bei Shkoder

Der Fluss wird lediglich kurz nach dem Austritt aus dem Shkodrasee (auch diese Schreibweise wird genutzt) von zwei Brücken überquert. Bis ins Jahr 2011 gab es einzig eine nur wechselweise einspurig befahrbare, mit Holzbohlen belegte Stahlbrücke. Im Mai 2011 wurde wenige hundert Meter flussabwärts eine mehrspurige Drehbrücke eröffnet, mit welcher der Straßenverkehr von Shkodra nach Ulcinj erleichtert wird. Vorgesehen war, dass die Brücke schon 2010 eröffnet werden sollte, doch wegen der damaligen Überschwemmungen in der Ebene von Shkodra verzögerten sich die Bauarbeiten. Die neue Drehbrücke ermöglicht im Gegensatz zur Holzbrücke auch Durchfahrten von Schiffen. Noch immer blockiert aber die alte Brücke weiter oben die Durchfahrt in den See.

Ausflugsschiffe bei Shkodra

Mit einer durchschnittlichen Breite von 150 Metern und einer Tiefe von 3 Metern gilt die Buna zwar als schiffbar, allerdings verkehren kaum Schiffe. Lediglich einige Ausflugsschiffe sind von Shkodra aus zu chartern. Noch in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde ein Linienverkehr vom Österreichischen Lloyd betrieben. Vor dem Zweiten Weltkrieg diente sie als wichtiger Transportweg vor allem für Waren vom Meereshafen in Ulcinj nach Shkodra. Das Wasser der Buna stammt zum Großteil vom aus den Albanischen Alpen kommenden Drin. Das Einzugsgebiet der Buna ohne Drin umfasst mit 5187 km² ein Gebiet rund um den Skutarisee, der im Westen vom Gebirgszug der Rumija und des Lovćen und im Osten von den Albanischen Alpen umgeben ist. Damit ist sie nach dem Po der zweitgrößte Zufluss zur Adria.

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