Skanderbeg in Bildern - albanische Geschichte

Skanderbeg Museum - albanische Geschichte in Bildern

Nach der Passage des erhalten gebliebenen mächtigen Stadttores der Festung von Kruja gelangten wir in die Burghöfe der Festung, wo nach den Pläne der Tochter Enver Hoxhas ein imposantes Museum zur Zeitgeschichte entstanden ist.

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Einer Festungsanlage nachempfunden, zeigt das Museum bedeutende Relikte aus Illyrischer Zeit, allen voran aber die Geschichte des albanischen Nationalhelden Skanderbeg.

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Im Bild zu sehen das Model eines Illyrischen Kriegsschiffes.

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Gleich am Eingang zum Museum: Am 1. März 1444 versammelten sich albanische und montenegrinische Adelige auf Initiative des „Osmanenkämpfers Skanderbeg“ in der St. Nikolaus-Kirche im damaligen zu Venedig gehörenden Alessio (Lezha). Anwesend war auch der Vertreter Venedigs. Die „Liga der Fürstentümer Albaniens“ (Lidhja e Principatave të Arbërisë) wurde ins Leben gerufen, die einstimmig entschied Georg das Kommando zur Führung der Truppen zu übergeben.

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Zu den Abläufen: Zu den Georg Kastrioti, genannt Skanderbeg, entstammt dem Adelsgeschlecht der Kastrioti im Range eines Fürsten, der zum Militärkommandeur ausgebildet wurde. Von 1423 bis 1443 diente er dem Osmanischen Reich, von 1443 bis 1447 der Republik Venedig und ab 1451 bis zu seinem Tod dem Königreich Neapel. Wichtige Epochen dieser Geschichte werden in großformatigen Bildern illustriert.

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Durch seine Verteidigung Albaniens gegen die Osmanen wurde er berühmt und erhielt 1457 von Papst Calixtus III. sowohl den Titel „Fidei defensor“ (Verteidiger des Glaubens) als auch den Ehrentitel „Athleta Christi“ (Verteidiger des Christentums). Heute wird er von vielen Albanern aber auch zahlreichen Europäern entsprechend als albanischer Nationalheld gefeiert.

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Um sich dem stärker werdenden Druck der Osmanen entziehen zu können, suchte Skanderbeg gute Beziehungen zum einzigen katholischen benachbarten Land, die Republik Venedig und wurde deren Vasall. In den Archiven von Venedig wird er 1407 als „dominus satis potens in partibus Albaniae“ (mächtiger Herr in einem Teil von Albanien) erwähnt.

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Als sich dort aber kein Interesse an einer kriegerischen Auseinandersetzung mit dem Sultan der Osmanen zeigte, ging Skanderbeg 1410 erneut in osmanische Dienste, was ihm teuerzu stehen kommen sollte: Er musste dem Sultan Tribut bezahlen und mit seiner Armee den Kriegen des Sultans auf dem Balkan beistehen.

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Außerdem musste er seinen ältesten Sohn Stanisha als Pfand für seine Treue dem Sultan überlassen, zum Islam konvertieren, die strategisch wichtige Region Dibra, seine Festung Sfetigrad in Nordalbanien und die Hauptstadt Kruja abtreten. Im Gegenzug verpflichtete sich der Sultan, den Jungen in seinem Glauben (katholisch) aufwachsen und sein Erbe nach dem Tod seines Vaters antreten zu lassen.

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Als im November 1443 die Ungarn in Niš über die Osmanen siegten, verließ Skanderbeg mit den edelsten der ihm unterstellten 300 albanischen Rittern, einschließlich seines Neffen Hamza Kastrioti das Heer des Sultans und steuerte auf Albanien zu.

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Dort angekommen, fälschte er das Edikt des Sultans und erhielt von Hasàn Bey Versdesa, Pascha im Amt, kampflos die Übergabe der Festung von Kruja und das väterliche Fürstentum. Während der Feierlichkeiten für die Übergabe der Festung wurde das kleine osmanische Kontingent getötet, darunter auch Versdesa, der am Bankett neben Georg saß und von ihm selbst getötet wurde.

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In derselben Nacht wurde die Flagge mit dem Halbmond durch die Fahne der Kastrioten, einen doppelköpfigen schwarzen Adler auf rotem Feld, ersetzt: „Rubea vexilla nigris et bicipitibus distincta aqulis gereba.“ Am nächsten Morgen war kein Osmane mehr in der Stadt, mit Ausnahme derjenigen, die sich zum Katholizismus bekehren hatten lassen. Georg selbst und sein Neffe Hazan wendeten sich ebenfalls dem Katholizismus zu. Am 28. September 1443 wurde er in der Kathedrale von Kruja zum Prinzen von Albanien gekrönt. Georg herrschte von 1443 bis 1444 über das Fürstentum.

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