Amthof mit Stadt- und Turmmuseum in Bad Camberg

Amthof mit Stadt- und Turmmuseum in Bad Camberg

Unser Rundgang durch Bad Camberg hatte sich fast schon dem Ende genähert, so zumindest unser Terminplan, als wir auf weitere imposante Gebäude stießen: der so genannte Amthof mit dem Stadt- und Turmmuseum, dass aber leider schon geschlossen hatte.

Herrliches Fachwerk farbig restauriert hatte natürlich sofort unser Interesse geweckt und so passierten wir ein großes Einfahrtstor in den Innenhofbereich des Amthofes.

Amthof mit Stadt- und Turmmuseum

amtshaus bad camberg 5Umgeben von den absolut sehenswerten Fachwerkhäusern und Stadtmauerresten bestimmt das Amthof-Gebäude das Bild der historischen Altstadt, denn das Ensemble zählt zu den längsten Fachwerkgebäuden in Deutschland, wie wir bei Lesen der Infotafeln erfuhren.

Über 155 Meter lang ist die Fassade des 1605 gebauten Fachwerkbaus. Bis 1815 war der Amtshof Sitz der Oberamtmänner des kurtrierischen Amts Camberg. Heute residiert hier die Stadtverwaltung Bad Camberg.

In der Amthof-Galerie finden im Jahresturnus viele Ausstellungen, Workshops und Informationsveranstaltungen statt.

amtshaus bad camberg 1Das repräsentative Gebäude wurde 1605 auf den Grundmauern des Vorgängergebäudes errichtet. In den folgenden Jahren bis 1669 wurde es weiter ausgebaut und die ursprünglich drei Einzelhöfe zu einem Gesamtensemble verschmolzen.

Mit der Auflösung des Amts 1815 verlor er seine Bedeutung.

1942 erwarb die Stadt den Amthof. 1989 ließ sie ihn umfassend sanieren.

Die erste urkundliche Erwähnung von Bad Camberg fand übrigens am 6. Februar 1000 statt, als der damalige Hof Cagenberg dem Aachener Kloster Burtscheid geschenkt wurde.

amtshaus bad camberg 2Gut 350 Jahre später erhielt Camberg die Stadtrechte und wurde in der Folge befestigt.

Ein beeindruckender Rest der zwischen 1365-80 erbauten Stadtmauer ist der Obertorturm, der auch das Wappen von Bad Camberg schmückt.

Er erhebt sich 32 Meter hoch über der Stadt. Als schiefer Turm von Bad Camberg wird im Volksmund der Untertorturm bezeichnet.

Eine Neigung von 1,44 Meter bei einer Höhe von 21m macht den Grund für diese Bezeichnung eindrucksvoll deutlich.

Direkt am Obertorturm liegt die Hohenfeldkapelle, deren östliche Außenwand Teil der Stadtmauer ist.

Die Hohenfeldkapelle wurde 1672 von Achatius von Hohenfeld als Hauskapelle errichtet. Heute ist hier und im benachbarten Obertorturm das Stadt- und Turmmuseum untergebracht.

Amtshof Galerie und Stadt- und Turmmuseum

amtshaus bad camberg 4Das Stadt- und Turmmuseum sowie die Amthof-Galerie beleben das Gebäude und machen es mit seinen Ausstellungen zu einem Teil vom Hier und Jetzt.

Die Amthof-Galerie ist aus einer Initiative von Künstlerinnen und Künstlern aus Bad Camberg und dem Goldenen Grund hervorgegangen.

Sie bietet der Öffentlichkeit die Möglichkeit, Künstler aus der Region und ihre Arbeiten in wechselnden Ausstellungen kennen zu lernen.

Themen: Malerei, Bildhauerei, Fotografie - Ausstellungen in monatlichem Wechsel.

Das Museum vermittelt anschaulich die Stadtgeschichte und Heimatkunde von Bad Camberg und Umgebung.

amtshaus bad camberg 6Die Hohenfeldkapelle als musealer Raum, der große Saal für heimatgeschichtliche Darstellungen, die Galerie für das ehemalige heimische Handwerk und die Räume des viergeschossigen Turmes bilden den Gesamtkomplex.

Eine besondere Abteilung informiert über Gehörlose und Schwerhörige im Nassauer Land.

Im Obertorturm sind Exponate zu folgenden Themen untergebracht: Feuerwehrwesen, Küferhandwerk, Kneippkur, Forstwirtschaft, Zimmermannshandwerk, Fastnacht und Türmerwohnung. Unter dem Dach des Obertorturmes, von der ehemaligen Schlafstube der Türmerfamilie aus, bietet sich ein wunderschöner Panoramablick dar.

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