Omiš – einst Piratennest - zweigeteilt durch die Cetina

Omiš – ehemaliges Piratennest - zweigeteilt durch die Cetina

Eine geografische Besonderheit der kleinen Stadt Omiš ist die imposante Mündung des Flusses Cetina, der hier in die Adria fließt.

Diese Mündung trennt die Altstadt Omiš von der Neustadt Omiš. Durch eine Brücke über die Mündung sind diese beiden Teile aber doch eng miteinander verbunden. Mit einem sehenswerten historischen Zentrum und einigen wenigen Sehenswürdigkeiten bietet Omiš, mal abgesehen vom eigenen Strandbereich, auch interessante Perspektiven in der Altstadt, die sich vom Campingplatz Kamp Galeb aus gut zu Fuß erkunden lässt.

Von Solin nach Omiš – eine kurze Anfahrt

omis kroatien 02Nach einige Tagen auf dem Fabrikgelände von Robi und seiner Familie in Solin soll es nun für einige Tage in die Kleinstadt Omiš gehen, wo wir bereits seit längerer Zeit den Kontakt zum Campingplatz Kamp Galeb aufgebaut haben, der auch großes Interesse am Projekt Camper-Route gezeigt hat.

Die Stadt Omiš, im italienischen Almissa genannt, liegt im Süden Kroatiens gehört zur Provinz Dalmatien.

Die heute hauptsächlich vom Tourismus lebende Stadt hat etwa 15.000 Einwohner. Bis nach Split sind es lediglich 25 Kilometer Richtung Westen.

Ein wenig Geschichte zu Omiš ist immer hilfreich

omis kroatien 04Die Gegend um Omiš war schon in der Frühzeit, also noch weit vor der Römerzeit und wohl auch aufgrund der Nähe zu Italien relativ dicht besiedelt. Während der Römerzeit gab es in diesem Bereich schon mehrere kleinere Siedlungen, von denen Oneum innerhalb der Gemarkungen von Omiš liegt. Nach dem Zerfall des weströmischen Reiches und einer kurzen byzantinischen Herrschaft gelangte die Stadt in die Hand der slawischen Narentaner. Der erste namentlich bekannte Fürst von Omiš ist Nikola Kačić im Jahre 1167.

In dieser Zeit war Omiš ein Piratennest. Neben dem in der Nordadria liegenden Senj wurde die Stadt ein Zentrum der Seeräuberei in der Adria, die nicht nur den venezianischen Seehandel stark gefährdete. Zeitweise musste sich Venedig mit sehr hohen Passiergeldern freie Fahrt erkaufen, auch Ragusa zahlte Tribute.

Omiš - Ein Juwel in vielerlei Hinsicht – die Cetina

omis kroatien 05Auf der Cetina, besser hinter den Felsen der Bucht etwas die Cetina hinauf, konnten die Piraten ihre schnellen Schiffe verstecken und dann die Stadt ihrerseits über einen langen Zeitraum insbesondere vor den Angriffen der venezianischen oder italienischen Armeen verteidigen. Danach wechselten sich verschiedene Herrschaften schnell ab, bis es 1444 Venedig gelang, die Stadt zu erobern. Bis zum Ende der venezianischen Republik behielt sie die Kontrolle über Omiš. In dieser Zeit erhielt die Stadt das heutige, dalmatinisch-venezianisch geprägte Aussehen.

Freizeit auf dem Wasser – auch Wildwasserrafting im Angebot.

omis kroation 07Heute bietet die Cetina, die in den Dinarischen Alpen beim gleichnamigen Dorf entspringt, neben den zahlreichen Wassersportmöglichkeiten von Paddeltouren bis hin zum Rafting ein breites Angebot an Freizeitmöglichkeiten, noch dazu in direkter Anbindung an das Meer. Auf der Höhe von Sinj wird die Cetina zu einem Sumpfgebiet, dann talabwärts zu einem teilweise stark verwirbeltem Flußlauf. Wir selbst nutzten die Option zu einer ausgiebigen Raftingtour, die von Omiš aus organisiert, weit die Cetina hinauf, gestartet wird. Sehr empfehlenswert.

Ebenfalls angetan waren wir von Zipline weit oberhalb der Cetina, die mehrfach den Flusslauf kreuzt und so viel heftige Adrenalinschübe sorgt, ebenfalls unsere Empfehlung.

Auch die Kletterer können in Omiš voll auf ihre Kosten kommen, denn es gibt zahlreiche Tourangebote direkt vor Ort.

Auch kulturelle Angebote sollen nicht unerwähnt bleiben

omis kroation 08Kulturell und überregional sehr bedeutsam ist die altkroatische Kirche Sveti Petar ‚St. Peter‘, am Cetina Ufer.

Das einschiffige Kuppelgebäude aus dem 10. Jahrhundert zählt zu den wertvollsten Baudenkmälern Dalmatiens aus dieser Zeit.

Oberhalb der Stadt befinden sich die altertümlichen Reste der Festungen Mirabella (13. Jh.) und Starigrad (15. Jh.).

Hier empfehlen wir nicht nur die Wanderung hinauf zu den Ruinen sondern auch das Verweilen vor Ort, denn der Blick hinab auf Omis ist einfach traumhaft.

repuklik poljica 04Vor den Toren der Stadt liegt das Gebiet der ehemaligen Republik Poljica (15.–19. Jh.), hierzu haben wir bereits einen Artikel veröffentlicht.

Ein stärker frequentierter Strandbereich liegt in einer malerischen Bucht südöstlich von Omis zwischen Nemira und Stanici, aber auch der zum Campingplatz gehörige Strand ist durchaus ansehnlich. Durch die Felsformationen an der Küste teilt der Strand zwischen Nemira und Stanici in zwei Hälften. Der größere Sandstrand der Hauptbucht eignet sich ausgezeichnet zum Sonnenbaden und für eine gelegentliche Abkühlung im klaren Wasser.

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