Türkei: Synagoge Beit Hillel in Izmir wurde restauriert!

Synagoge Beit Hillel in Izmir

In der türkischen Stadt Izmir hatten vor etwa einem Jahr die Restaurations- und Rekonstruktionsarbeiten an der Synagoge Beit Hillel begonnen, womit die Gefahr eines Einsturzes abgewendet werden konnte.

Das aus dem 17. Jahrhundert stammende historische Gebäude, von dem zuletzt nur noch die Fassade intakt erhalten war, konnte Dank dieser Maßnahmen erhalten werden. Ein Feuer hatte seiner Zeit den Großteil des Gebäudes zerstört. Mit dem Abschluss der Umbauarbeiten soll die Synagoge in ein Museum umgewandelt werden, so zumindest verkündet die türkische Hürriyet Daily News in einer Mitteilung.

synagoge izmir 2Ein Sprecher der Stadtverwaltung sagte in einem Gespräch dazu: “Izmir ist die Stadt der toleranten Menschen. Dieses Projekt, ist ein Ergebnis der Verständigung und Toleranz".

Sicherlich ist Izmir die wohl toleranteste Stadt in der Türkei, allerdings bleibt auch hier die Frage, warum denn die Synagoge nicht als Synagoge wieder eröffnet wird. Warum als Museum, was im Übrigen auch für eine Vielzahl von Kirchen gilt.

Der Statistiker mag ja bedarfsorientiert rechnen und argumentieren, ob ein Gebäude als Synagoge oder als Kirche benötigt wird; mit Religionsfreiheit hat das kaum etwas zu tun.

Zumindest bleibt das historische Gebäude erhalten.

Die Thora, die hebräische Bibel, ist für Juden „das Buch der Bücher"

synagoge izmir 1Sie ist in hebräischen Buchstaben ohne Vokale geschrieben und umfasst die fünf Bücher Moses mit den 613 Vorschriften (248 Gebote und 365 Verbote).

Der hebräische Begriff bedeutet Lehre, Unterricht, Belehrung, Gesetz.

Den einzelnen Wörtern und Buchstaben der Thora liegt ein komplexes aber klar strukturiertes System zu Grunde. Deshalb existiert das ungeschriebene Gesetz, dass beim Kopieren der Thorarolle kein Buchstabe - auch wenn er falsch, zu klein oder zu groß geschrieben ist – verändert werden darf.

Der Text wird auf handgefertigtem Pergament aus der Haut reiner Tiere geschrieben. Zum Schreiben werden Gänsekiele und reine Tinte verwendet. Die Thorarolle ist auf zwei Stäbe aufgewickelt. Die Holzstäbe werden als „Baum des Lebens" bezeichnet.

Um die Thorarolle wird ein spezielles Stoffband gebunden und anschließend wird sie mit einem reich bestickten Mantel, der sie beschützen und verzieren soll, bedeckt.

Die kostbare Schriftenrolle darf nicht mit bloßen Händen berührt werden. Als Lesehilfe dient ein silberner Stab, an dessen Ende sich eine kleine Hand mit ausgestrecktem Zeigefinger befindet.

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