Belgrad - Die Festung an der Save - Donau Mündung

Belgrad - Die Festung auf dem Felssporn der Save Donau

Nach unserer ausgiebigen Stadtrundfahrt durch das Zentrum von Belgrad im beeindruckenden Cabriolet von Ducan hatten wir vereinbart, die Burganlage selbst zu erkunden und dann später zu Fuß zum Camperstopp Station 38 - Camping Center Belgrad zurück zu gehen.

Natürlich wollten wir dabei auch die exakte Entfernung zu Fuß bestimmen, nachdem man uns auch auf die Buslinie 35 vom Stadtzentrum ausgehend hingewiesen hatte. Um es vorweg zu nehmen, von der Burg zurück zum Camperstopp sind es exakt 5,3 Kilometer, die allerdings an teilweise belebten Straßen zu absolvieren sind. Einmal mehr nutzten wir dazu auch das Kartensystem von google maps.

Die Festung von Belgrad bildet den Höhepunkt und den historischen Kern der serbischen Hauptstadt Belgrad und stammt in ihrer heutigen Grundstruktur vom Anfang des 15. Jahrhunderts, wurde aber insbesondere Ende des 17. Jahrhunderts und Anfang des 18. Jahrhunderts durch modernere Bastionen ausgebaut.

Die zentral gelegene Festung von Belgrad war während der militärischen Konfrontation um die Vorherrschaft in Ostmitteleuropa zwischen den Großmächten der Habsburgermonarchie und dem Osmanischen Reich in den Türkenkriegen erbittert umkämpft und wurde im 17. und 18. Jahrhundert kurzzeitig von Österreich gehalten. Im Zuge des Ersten Serbischen Aufstands gegen die Türken eroberten die Serben 1807 die Festung, die bis 1867 jedoch einen osmanischen Kommandanten behielt.

Strategisch auf einem 50 Meter hohen Kalksporn über dem Flussdelta der Save in die Donau gelegen, ist die Festung heute auch das Wahrzeichen der Stadt. Neben Wällen, Bastionen, Türmen und Toren sind die zahlreichen Monumente sowie zwei Kirchen und das Militärhistorische Museum Serbiens touristische Anziehungspunkte in der Anlage. Im ehemaligen Vorfeld der Festung sind der Große und der Kleine Kalemegdan als großzügige Parkanlagen sowie der Zoo von Belgrad eingerichtet. Der Name Kalemegdan ist dem Türkischen entnommen "Kale meydanı" und bezeichnet die große Freifläche rund um die Zitadelle, die den Kern der Festung bildet. Die Freifläche entstand im Laufe der 1880er Jahre, als das Gelände in einen großen Park umgestaltet wurde. Der erste Entwurf dieses Parks wurde auf Befehl des Fürsten Mihailo Obrenović vom ersten Belgrader Städtebauer Emilijan Josimović angefertigt.

Die Festung liegt oberhalb der Mündung der Save in die Donau und teilt sich in die auf dem Kalkplateau liegende Oberstadt oder Oberburg und die in der Alluvialebene liegende Unterstadt oder Unterburg auf. Von der Terrasse der Oberstadt bietet sich ein weiter Blick über die Flüsse Save und Donau, auf die im Mündungsbereich liegende Große Kriegsinsel (Veliko ratno ostrovo) sowie auf die Belgrader Stadtteile Zemun und Novi Beograd. Gegen Norden erstrecken sich die flachen einförmigen Niederungen der Pannonischen Tiefebene. Nach Süden ziehen sich von der Festung die Mittelgebirgszüge der Šumadija. Ober- und Unterstadt sind über ein einziges Tor verbunden.

In der mittelalterlichen Blütezeit zu Anfang des 15. Jahrhunderts befand sich in der Oberstadt die Residenzanlage des Despoten Stefan Lazarević. Die Unterstadt beherbergte die Wohnstadt, die religiösen Einrichtungen mit dem Franziskanerkloster sowie die Orthodoxe Stadtkathedrale, der Belgrader Mitropolija. Ein Donauhafen bestand seit Anfang des 15. Jahrhunderts, ein Savehafen schon unter König Stefan Uroš II. Milutin, der die Savevorstadt errichteten ließ.

Die Festung besteht aus zwei Teilen: der Oberstadt, die das Plateau des einstigen römischen Castrums (hierauf werden wir später noch reflektieren), byzantinischen Kastells und der Stadt des Despoten einnimmt, sowie der Unterstadt. Der spätantike-mittelalterliche Kern der Oberstadt wurde im Barock im Süden und Osten durch Bastionen verstärkt. Die Unterstadt teilt sich in den westlichen, im 13. und 14. Jahrhundert unter König Stefan Uroš II. Milutin errichteten Stadtteil, die Vorstadt des Despoten vom Anfang des 15. Jahrhunderts am Flussufer sowie den vor gelagerten Artillerie-Bastionen im Osten.

Die einst turmreiche Oberstadt hat ihr Aussehen insbesondere im 17. bis 18. Jahrhundert stark verändert, als die für Blankwaffen konzipierten Türme obsolet wurden und verstärkt Bastionen für Geschütze errichtet wurden. Das ehemalige Schloss des Despoten Stefan Lazarević in der Oberstadt ist bei der Eroberung Belgrads 1688 zerstört worden. Weitere Details zur Burg und zur Altstadt werden folgen!

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