Trinkwasser - das wichtigste Lebensmittel - ist unersetzbar!

Trinkwasser - das wichtigste Lebensmittel - ist unersetzbar!

Dem Gelehrten, einem Naturforscher, war beim Anblick seiner Heimat weit mehr als nur beklommen zumute. Wo einst Wälder die Hügel begrünten, ragte längst nacktes Gestein aus dem Boden. Dörfer und Villensiedlungen wucherten planlos an den Küsten und Flussufern. In den Gewässern trieb Unrat, Fische und Vögel waren rar geworden.

"Was für ein Ende soll die Ausbeutung unserer Erde in all den künftigen Jahrhunderten noch finden", fragte sich der Naturfreund? Bis wohin soll unsere Habgier noch vordringen?"

Der von Umweltsorgen verstörte Mann, Plinius war sein Name, lebte allerdings bereits vor fast 2000 Jahren im alten Rom, einer brodelnden Riesenstadt mit rund einer Million Einwohnern. An schwülen Tagen lag die Metropole oftmals unter einer trüben Dunstglocke, die den Menschen das Atmen schwer machte, mal ganz von den Sorgen zur Versorgung dieser zahllosen Menschen mit sauberem Trinkwasser abgesehen. Bekannt sind bis heute die aufwendigen Konstruktionen römischer Ingenieure an Leitungssystemen und Viadukten für die Wasserversorgung, die teilweise noch heute funktionstüchtig bestehen.

Zur Erläuterung: Trinkwasser ist in der Regel Süßwasser mit einem so hohen Reinheitsgrad, dass es für den menschlichen Gebrauch geeignet ist, insbesondere zum Trinken und zur Speisenzubereitung. Trinkwasser darf keine Krankheiten erregenden Mikroorganismen enthalten, sollte sogar eine Mindestkonzentration an Mineralstoffen enthalten. Wasser ist in Nord- und Westeuropa kein Mangelartikel, im Süden sieht es bereits völlig anders aus.

An den Folgen der Ökoschäden, die das Alte Rom einst verursachte, leiden die Mittelmeervölker noch heute. Doch schon vier Jahrhunderte vor den Klagen des Kritikers Plinius hatten die Umweltzerstörungen in Griechenland ein bedenkliches Ausmaß erreicht: Ringsum, schrieb damals der Philosoph Plato, gleiche das Land dem "Knochengerüst eines Leibes, der von einer Krankheit verzehrt wurde", von einst blühenden Landschaften sei "nur das magere Gerippe" übrig geblieben.

Anfangs schufen sie Platz für Äcker und Obstgärten, später schlugen sie Bauholz für Athen. Vor allem die Flotte der attischen Seemacht verschlang gewaltige Holzmengen. Im Peloponnesischen Krieg, der 27 Jahre dauerte, sanken ganze Wälder dahin, weil ständig neue Trieren für die bedrängte Marine vom Stapel liefen. Bei Kriegsende waren Attikas Berge fast kahl; fortan musste Schiffsbauholz aus Thrakien, Mazedonien oder gar aus dem Libanon importiert werden.

Was die Griechen begonnen hatten, setzten die Römer fort, die schließlich das Brennholz für die Heizanlagen ihrer Luxusbäder aus Afrika kommen ließen. Roms brandschatzende Legionen beschleunigten das antike Waldsterben zusätzlich.

Ökokritiker wie Plinius und Plato, die vor Bodenerosion, der Verseuchung des Trinkwasser, dem "Waldsterben" und dem ungesunden Stadtleben warnten, gab es auch in der Antike immer wieder. Doch ihre meist moralisierenden Predigten blieben so gut wie folgenlos. Nur einmal, im Jahre 15 nach Christus, als zwei römische Senatoren die Fluten des Tibers durch ein Kanalsystem regulieren wollten, setzten sich die konservativen Gegner des Vorhabens durch: Auf einem Senats-Hearing diskutierten Experten und Bürger über mögliche Umweltschäden - das Projekt wurde als zu riskant verworfen.

Weniger Anklang fand demgegenüber der Architekturschriftsteller Vitruv, der zur Zeit des Kaisers Augustus dringlich vor den Bleirohren warnte, durch die den Römern vielerorts das Trinkwasser zu floss. Blei, schrieb Vitruv, "soll dem menschlichen Körper schädlich sein". Bis zu 60 000 Tonnen Blei, soviel wie erst wieder um 1850, wurden pro Jahr im Reich des Augustus gefördert und zu Leitungsrohren, aber auch zu Tellern und Trinkbechern verarbeitet.

Eine "pandemische Bleivergiftung"  mit Symptomen wie Blutarmut, Lähmungen, Frühgeburten und chronischer Mattigkeit hat nach Ansicht vieler Historiker das römische Herrenvolk allmählich mürbe gemacht.

Im Gegensatz zu anderen natürlichen Ressourcen wird Wasser allerdings nicht verbraucht, denn Wasser wird nur gebraucht und wird dabei in der Regel verunreinigt und ist danach eventuell mit Schadstoffen belastet. Die gesamte Wassermenge der Erde in allen Aggregatzuständen bleibt in etwa gleich, lediglich die Verteilung zwischen den Umweltkompartimenten ändert sich. Nur eine äußerst geringe Menge des Wassers entweicht als Wasserdampf aus der Lufthülle in das Weltall.

Der Wasserbedarf des Menschen variiert je nach körperlicher Verfassung, Körpermasse, Aktivität und Klima. Der Mensch nimmt Wasser in Form von Getränken und Speisen zu sich und gibt es mit Urin, Kot, Schweiß und Atemluft ab. Wasser entsteht im Körper auch beim oxidativen Abbau von organischen Nahrungsstoffen.

Es gibt also vielschichtige Gründe sich gerade heute intensiv um das Thema Wasser und seine Reinheit und Sauberkeit zu kümmern.

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