Auf zur letzten Etappe unserer Türkeitour | Teil 7

Auf zur letzten Etappe: Motorradtour

Und weiter geht es zum Fährhafen von Mudanya. Dort lernten wir einen Obstverkäufer (eigentlich verkaufte er eher nur Kirschen) aus Diyarbakir kennen, der sich als gebildeter und studierter Familienvater entpuppte.

Unser Gesprächspartner war seiner Zeit aufgrund der innenpolitischen Unruhen hierher umsiedelte und hatte seit Jahren keinen besseren Job bekommen können..

Unser bisheriger Weggefährte Poyraz hatte sich vor zwei Tagen von uns getrennt um seine Familie zu treffen. Nun war unsere Gruppe wieder komplett und auch zwei seiner Schwestern konnten wir noch kennen lernen. Nach einem Abendessen und dem Kennenlernen eines weiteren Mitglieds von Poyraz Familie, seinem Vater, ging es mit der Hochgeschwindigkeitsfähre nach Istanbul, Yenikapi. 

Wieder einmal in Istanbul / Europa angekommen, entspannten wir uns in Bakirköy am Ufercafe bei leckerem Zitronensaft. Dann fuhren wir zurück in die Wohnung meiner Eltern in Osmaniye, wo wir unser gesamtes Gepäck und die Krads sichteten und ordneten. Am nächsten Tag starteten wir den letzten gemeinsamen Ausflug mit allen Krads, da Metins Leihmaschine am kommenden Morgen übergeben werde musste. Die Tour ging entlang des Bosporus bis nach Sariyer. Trotz des grausamen Verkehrs haben wir viel erlebt: Kühe auf der Fahrbahn, die sich im Schatten abkühlten, herrliche Aussicht auf die beiden Bosporusbrücken, Mittagessen auf dem Sahin Tepesi, Obst beim Straßenverkäufer gekauft und unterwegs genascht, Savas wurde leider am Oberarm von einer Biene gestochen, was sich später entzündete und ihn die restlichen Tage beschäftigte (allergische Reaktion). 

Istanbul | Schreck bei der Ankunft - die Originalpapiere sind nicht bei den Fahrzeugen

Am Abend besichtigten wir das Nachtleben von Taksim und Beyoglu, Istikal cad. Cicek Pasaji haben wir ebenfalls besucht, Galataturm konnten wir besichtigen, vieles probiert (Eis, Tatli, etc.) und ne Menge Spaß gehabt. 

Am nächsten und damit letzten Tag in Istanbul wurde gebummelt, eingekauft und die letzten Eindrücke vertieft. Im geschlossenen Bazar erhandelte ich ein handgearbeitetes Okey Spiel in halbrunder Form, sowie einige Souvenirs von den Freunden für die Familien zu Hause. 

Am 9.7. war die Abreise aus Istanbul Richtung Sofia / Bulgarien: Poyraz und ich fuhren mit den Motorrädern vor, die 3 Jungs fuhren mit dem Transporter mit Anhänger über Zwischenstopp in Edirne nach. Das letzte türkische Essen in Kapikule durfte nicht fehlen und der Grenzübergang war so mit den eigenen Motorrädern problemlos und zügig und so fuhren wir relativ flott noch vor dem Abendessen bis zum Zielpunkt in Sofia zum gebuchten Hotel. An dem Hotelpool lernten wir 3 polnische Gastarbeiter kennen, die uns zum Drink an die Bar einluden. Eigentlich aus der Not heraus, denn die Bedienung wollte gerade den Feierabend einläuten und akzeptierte weder Kreditkarte noch Euros. Die Einladung nahmen wir gerne an und es wurde ein feucht-fröhlicher Abend und eine kurze Nacht, denn die 3 Freunde mit dem Transporter weckten uns um 2 Uhr morgens, um unsere Krads auf den Anhänger zu montieren. Um 4 Uhr ging es zum Flughafen und halb verschlafen konnten wir den Flieger in letzter Minute noch erreichen.

Schreck und Problem: angekommen in Dortmund erreichte uns eine unangenehme Nachricht: wir hatten unsere Original-Papiere der beiden Krads nicht an die Fahrer des Transporters übergeben und sie weigerten sich mit den Kopien Richtung Deutschland über die Grenzen zu fahren. Eine weitere Zwangsübernachtung in Sofia war die Folge, bis per Flughafen-Gast-Transfer die Papiere relativ zeitnah von Düsseldorf nach Sofia geflogen wurden. Vielen Dank an Sevinc und Mustafa für den Sondereinsatz und dem Geschäftsmann, der so freundlich war, die Papiere zu überführen.
Der weitere Rücktransport der Krads war für die beiden Fahrer absolut problemlos und sehr zügig. Die Motorräderführten immer zu Aufsehen und Small Talk bei der Zollkontrolle. Ein Beamter sitzt unerlaubter Weise lächelnd auf meinem geliebten Motorrad...

Viele Erlebnisse und Ereignisse werden uns noch Jahre lang begleiten.

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