Der Verkehrsknotenpunkt der Zukunft liegt am Bosporus

Der internationale Verkehrsknotenpunkt der Zukunft liegt am Bosporus

Die geostrategisch günstige Lage zwischen den drei großen Wirtschaftsblöcken Asien, Europa und Russland macht die Türkei zu einem der wichtigsten, internationalen Verkehrsknotenpunkte der Welt.

Nicht zuletzt ist die Geografie des Landes ausschlaggebend für die positive Entwicklung der türkischen Transport- und Logistikindustrie und damit für die gesamte Region. So hat sich die Größe dieses Wirtschaftssektors seit 2002 auf 59 Milliarden US-Dollar verdreifacht. Bis zum Jahr 2015 gehen aktuelle Prognosen sogar von einem Wachstum auf bis zu 120 Milliarden US-Dollar aus. Maßgeblich verantwortlich für diese positive Entwicklung sind immer mehr ausländische Investments – auch aus Deutschland.

Große Deutsche Logistikunternehmen wie DHL-Express, TNT und DB Schenker haben es bereits vorgemacht und den Standort Türkei als internationales Drehkreuz entdeckt. Betrachtet man die aktuellen Wirtschaftsdaten derTürkei, so hat sich ihr Pioniergeist längst bezahlt gemacht. Denn mit einem durchschnittlichen BIP-Wachstum von 6 Prozent in den vergangenen Jahren und sensationellen 11,7 Prozent im letzten Quartal 2010 erzielt die TürkeiQuoten, die aktuell nur von der chinesischen Wirtschaft (11,9%) übertroffen werden. Die neueste OECD-Studie geht in den kommenden Jahren (2011 – 2017) in der Türkei von einem jährlichen BIP-Wachstum von 7 Prozent aus – eine Prognose von der die deutsche Wirtschaft, trotz Aufwärtstrend, momentan nur träumen kann. Insbesondere im Bereich Transport- und Logistik setzt die Regierung auf eine stetige Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur. Im Mittelpunkt stehen dabei die Verlagerung des Gütertransports auf die Schiene und die Umgestaltung großer Häfen zu Logistikzentren. Des Weiteren sollen beim Bau und Betrieb großer Verkehrsprojekte vorrangig öffentlich-private Partnerschaftsmodelle gefördert werden.

Die Türkei bietet eine gute Infrastruktur

Die bevorzugte Beförderungsmethode im Türkischen Warenimport und -export ist der Seeweg. Begünstigt durch die geografische Lage, umgeben von drei Meeren (Mittelmeer, Ägäisches Meer und Schwarzes Meer), zusammen mit den Dardanellen und dem Bosporus verfügt die Türkei im Bereich des internationalen Seetransports über einen klaren Wettbewerbsvorteil in der Region. Die wichtigsten Türkischen Häfen liegen in Istanbul-Izmit, Izmir, Adana-Mersin und Samsun. Hier bemüht sich die Türkische Regierung um weiteres Wachstum durch ehrgeizige Privatisierungsprojekte. So wurde der Hafen in Mersin schon 2007 erfolgreich in private Hände übergeben und weitere, wie Samsun, Derince, Iskenderun und Izmir sollen noch dieses Jahr folgen.

Neben dem Seeweg ist auch ein gut ausgebautes Straßennetzwerk für Logistiker im internationalen Transportgeschäft von großer Bedeutung. Dementsprechend hat die Türkische Regierung  in den vergangenen Jahren viel Wert auf den ständigen Ausbau und die Modernisierung gelegt und damit die logistische Bedeutung der Straße noch erhöht. Für die kommenden Jahre hat sie allein für dieses Vorhaben ein Budget von 23 Milliarden US-Dollar eingeplant. Es wundert daher nicht, dass aktuell 95 Prozent aller Personen und 90 Prozent aller Güter über die türkischen Autobahnen bewegt werden.

Mit Highspeed in die Zukunft

Auch wenn die Straße der favorisierte Transportweg in der Türkei ist, wird der Schienenverkehr in den kommenden Jahren massiv aufholen und an Attraktivität gewinnen. Ziel der Türkei ist es, die mitunter veralteten Strecken und baufälligen Bahnhöfe mit Fördergeldern zu versorgen und langfristig einen großen Teil des internationalen Transports auf die Schiene zu verlegen. So ist bis 2023 der Ausbau des 8687 Kilometer langen staatlichen Eisenbahnnetzes geplant. Das dafür veranschlagte Budget liegt bei 23,5 Milliarden US-Dollar und soll insbesondere in den Ausbau und die Modernisierung von Hochgeschwindigkeitsstrecken investiert werden. 

Turkish Airlines – Das Aushängeschild der Türkischen Luftfahrt

Ein wichtiges Zugpferd im Luftfahrtsektor ist und bleibt die Fluggesellschaft Turkish Airlines. Die größte staatliche, internationale Airline der Türkei konnte ihren Gewinn allein im Jahr 2008 um 327 Prozent maximieren. Sie ist damit die am schnellsten wachsende Fluggesellschaft in Europa. Die Anzahl der beförderten Fluggäste stieg zwischen 2007 und 2008 um 15 Prozent und erreichte rund 23 Millionen. Auch die Anzahl der beförderten Güter konnte die Airline auf 203.000 Tonnen in diesem Zeitraum steigern. Mit zunehmender Liberalisierung des Sektors haben sich zudem private Airlines wie Pegasus, Atlas Jet und Onur Air auf dem Markt etabliert und konnten im  inländischen Frachtverkehr in den Jahren 2004 bis 2008 durchschnittliche Wachstumsraten von 11 Prozent pro Jahr erzielen.

Die Türkei - kostengünstiger Standort mit Zugang zu den Weltmärkten

Für Deutsche Unternehmen eröffnen sich nicht nur durch zahlreiche Privatisierungsprojekte im Transport- und Logistiksektor attraktive Chancen für ein Investment in der Türkei. Neben der günstigen geostrategischen Lage derTürkei lockt die Regierung zusätzlich mit einem umfangreichen Anreizsystem, welches je nach Sektor und Region enorme steuerliche Vorteile verspricht. So profitieren Unternehmen in der Türkei von einer teilweisen oder vollständigen Befreiung von der Körperschaftssteuer und einer staatlichen Übernahme von bis zu 80 % des Arbeitgeberanteils bei den Sozialbeiträgen. Darüber hinaus bietet die Türkei die größte und jüngste Bevölkerung in Europa mit einem Durchschnittsalter von 28,8 Jahren. Auch die Anzahl der Hochqualifizierten steigt. So können Unternehmen in der Türkei auf 24,7 Millionen, junge, gut ausgebildete Fachkräfte sowie 450.000 Hochschulabsolventen pro Jahr zurückgreifen. Ob zu Lande, zu Wasser oder in der Luft – der Türkische Transport- und Logistiksektor ist weiter in Bewegung und bietet genug Potential in Zukunft eines der wichtigsten Logistikzentren der Welt zu werden.

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