Silifke Seleukia - antike Ruinen der Stadt am Göksu-Delta

Sonntag, 08. März 2015 00:00

Silifke Seleukia liegt (250 km südlich von Konya, 400 km östlich von Antalya und 150 km westlich von Adana) am Fuß des Taurusgebirges und am Westrand der Göksu-Mündungsebene.

Silifke ist eine der zehn Städte der Privinz İçel deren Hauptstadt Mersin ist. Durch seinen Hafen Taşucu hat Silikfe Seleukia eine gute Seeverbindung nach Zypern (60 km).

Silifke hieß in der Geschichte auch Seleukia

In der Antike hieß die Stadt Selifke Seleukia am Kalykadnos (heute Göksu). Sie wurde zu Beginn des 3. Jahrhunderts v. Chr. von Seleukos I. Nikator gegründet und nach dem Herrscher benannt. Die antike Stadt erstreckte sich an den Hängen des Hügels mit einer mächtigen Festungs-Anlage. Man erreicht die weithin sichtbare Burg (Kale) von der Hauptstraße in Richtung Mut.

Der polygonale, z. T. doppelte Mauerring ist dem ovalen Hügelquerschnitt angepasst und durch 13 Bastionen verstärkt. Von den Gebäuden im Mauerring sind nur Trümmer erhalten, doch verrät der Ausblick von Selifke Seleukia, von welch großer strategischer und handelspolitischer Bedeutung diese Festung stets gewesen sein muss.

Einst wurden die Bewohner von Holmoi hierher umgesiedelt. Nach Stephanos von Byzanz war der alte Name von Seleukeia Huria. William Foxwell Albright will Silifke mit dem hethitischen Ura gleichsetzen, worin ihm André Lemaire und Hélène Lozachmeur gefolgt sind.

Unter den Römern wurde Selifke Seleukia zur Hauptstadt von Isaurien. Unter dem Namen Seleucia in Isauria ist es noch heute ein Titularerzbistum der römisch-katholischen Kirche.

Friedrich I Barbarossa - ein Gedenkstein oberhalb der Göksu-Schlucht

Ein Gedenkstein in Richtung Mut, oberhalb der Göksu-Schlucht, erinnert an den Tod von Kaiser Friedrich I. Barbarossa im Jahr 1190 (Schild ›Frederik Antı‹). Barbarossa hatte den Kreuzzug durch einen Vertrag mit dem Seldschukenfürsten Kılıc Arslan gut vorbereitet, doch als das Heer seldschukisches Gebiet erreichte, wurde es attackiert: Kılıc Arslan hatte kurz zuvor das Reich an seine Söhne übergeben und diese fühlten sich nicht an den Vertrag gebunden. Am 17./18. Mai eroberten die Kreuzfahrer Konya; neu mit Proviant versorgt, überquerte das Heer den Taurus, jubelnd sahen die Christen erste Kreuze auf den Feldern Kleinarmeniens. Kurz vor Silifke Seleukia ertrank dann der Kaiser mit seinem Pferd im Fluss, niemand war Zeuge des Vorfalls. Der Tod des Kaisers führte später zum Scheitern des Kreuzzugs.

An der Ausfallstraße zum Hafen Taşucu liegt das Museum von Silifke (tgl. außer Mo 8.30-12 und 14-16 Uhr). Hier wird ein Teil des berühmten Münzfundes von Gülnar, der erst 1980 entdeckt wurde, augestellt. Fachleute vermuten, dass es sich um die Kriegskasse von Ptolemaios III. (246 bis 221 v. Chr.) handelt. Der kaum schätzbare Fund gehört zu den wahrhaft spektakulären Münzfunden jüngster Zeit.

Ganz in der Nähe gab es eine kleine namenlose Höhle, die von dort ansässigen Bewohner für eine kleine Restauration mit wenigen Tischen und Stühlen genutzt wurde. Die Höhle selbst diente zur Aufbewahrung, bzw. zur Herstellung von köstlichem Ayran, der hier besonders lecker war.

Taşucu, ist ein Industriehafen und liegt im Südwesten der Stadt Selifke Seleukia. Von hier besteht die kürzeste Fährverbindung nach Kyrenia / Girne im Norden Zyperns, auch Jachten finden im Hafen Versorgungseinrichtungen. Die Lagunenlandschaft im Süden Silifkes ist für Zoologen interessant.

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