Frühe Besiedlungen in Kappadokien

Frühe Besiedlungen in Kappadokien

Die frühesten Spuren von Siedlern stammen aus der Zeit um 6500 v. Chr. Auch die Hethiter machten sich den fruchtbaren Boden bereits 1600 v. Chr. zu Nutze und bauten Getreide an.

Später kamen die Phryger und Lyder, dann im späten 7. Jahrhundert v. Chr. die Meder, die aber bald von den Persern abgelöst wurden. Nach dem Alexanderfeldzug, der Kappadokiennur kurz gestreift hatte, was der bisherige persische Satrap Ariarathes I. nutzte, um seine eigene Herrschaft zu sichern, fielKappadokien an Makedonen. Perdikkas besiegte Ariarathes I. 323 v. Chr. und ernannte Eumenes von Kardia zum neuen Satrapen. Ariarathes I. wurde hingerichtet, sein Sohn Ariarathes II. soll jedoch mit einigen Getreuen nach Armenien geflohen sein (Diod. XXXI, 19, 4 f.).

Bald jedoch bekämpften sich die Diadochen und auch Kappadokien geriet in diese Machtkämpfe. Zunächst standen sich im ersten Diadochenkrieg Eumenes und Krateros gegenüber. Die Schlacht konnte Eumenes für sich entscheiden, Krateros fiel. Da aber in Ägypten Perdikkas gefallen war, verurteilte die makedonische Heeresversammlung Eumenes zum Tode. Antigonos I. Monophthalmos erhielt den Oberbefehl über die Truppen, die Eumenes besiegen sollten, die Satrapie Kappadokien ging an Nikanor, der jedoch in den historischen Darstellungen bald als General des Antigonos erscheint und ihm damit auch die Satrapie übergeben zu haben scheint (entweder um 319 v. Chr. oder spätestens 312 v. Chr.). Eumenes konnte sich einige Zeit behaupten, musste aber schließlich im Frühjahr 319 v. Chr. nach Medien fliehen.

Im zweiten Koalitionskrieg 316/15–311 v. Chr. konnte Antigonos seine Herrschaft über Kleinasien und damit auch über Kappadokien behaupten. Nach Diodor konnte Ariarathes II. noch zu Lebzeiten des Antigonos nachKappadokien zurückkehren, wo er dessen Strategen Amyntas besiegte. Im Norden Kappadokiens hatte sich in der Zwischenzeit Mithridates I. einen eigenen Machtbereich erschaffen, das spätere Königreich Pontos.

Nach der Schlacht von Ipsos 301 v. Chr., in der Antigonos fiel, wurde die Macht über Kleinasien von den Diadochenneu geregelt. Lysimachos erhielt demnach offiziell Kleinasien bis zum Tauros, jedoch widersprechen sich die antiken Autoren in diesem Punkt. So behauptet Appian im Gegensatz zu Diodor, dass Kappadokien nach dieser Schlacht direkt an Seleukos I. Nikator ging.
Spätestens jedoch nach der Schlacht von Kurupedion im Februar 281 v. Chr. konnte Seleukos Kleinasien und damit Kappadokien für sich beanspruchen.

Der seleukidische Herrschaftsanspruch über Kappadokien wurde jedoch von den Ariarathiden bekämpft und ab ca. 260 (oder schon früher) konnte sich diese Dynastie von den Seleukiden lösen, Kappadokien wurde ein unabhängiges Königreich. Zunächst noch eng mit dem Seleukidenhaus verbunden, änderte sich die Ausrichtung der Ariarathiden ab 188 v. Chr. Die vernichtende Niederlage, die Antiochos III. gegen die Römer erlitten hatte, verlagerte die Machtverhältnisse in Kleinasien abermals. Von nun an dominierte Pergamon, der römische Bundesgenosse, die Politik und die Ariarathiden verbanden sich mit den pergamenischen Attaliden. Zudem gerieten die Ariarathiden mit den pontischen Mithridatiden in einen Konflikt, der nach dem Aussterben der Dynastie in den mithridatischen Kriegen seinen Höhepunkt finden sollte.


Auch die Ariobarzaniden die von 95 v. Chr. bis 36 v. Chr. Kappadokien regierten, hatten mit dem pontischen König Mithridates VI. Eupator einen großen Gegner und langwierige Kämpfe um die Herrschaft auszutragen. Vor allem die römischen Feldherren Sulla, Lucullus und Pompeius waren für die Ariobarzaniden wichtige „Verbündete“.

Marcus Antonius setzte 36 v. Chr. Archelaos als neuen König überKappadokien ein, der nach den Kriegen mit Mithridates und den folgenden schweren Jahren Stabilität und Wohlstand zurück brachte. Kaiser Tiberius bereitete dem eigenständigen Königreich 18 n. Chr. ein Ende und integrierte es als kaiserliche Provinz. Die Stadt Eusebia wurde unter dem neuen Namen Caesarea Hauptstadt der neuen Provinz.

Bekannte Statthalter:

• M. Hirrius Fronto Neratius Pansa unter Titus, nachgewiesen durch eine Inschrift aus Komana.
• M. Munatius Sulla Cerialis unter Elagabal
• M. Ulpius Ofellius Theodorus unter Elagabal
• Q. Aradius Rufinus  ca. 222–226[4]
• Asinius Lepidus 226
• Q. Iulius Proculeianus, 231 unter Severus Alexander, nachgewiesen durch einen Meilenstein aus Sebastopolis
• AradiusPaternus, 231 unter Severus Alexander, nachgewiesen durch einen Meilenstein aus Podandus.

Unter Valens wurde die Provinz 372 geteilt. Caesarea blieb die Hauptstadt des nördlichen Teils (Prima), Podandus wurde die von Cappadociasecunda im Süden, es wurde aber bald durch Tyana abgelöst. Nach der Reichsteilung 395 n. Chr. wurde Kappadokien eine oströmische Provinz. Die Isaurier fielen im 5. Jahrhundert n. Chr. inKappadokien ein, die Hunnen im 6. Jahrhundert. Chosrau I. fiel 579 in Anatolien ein und brandschatzte Sebastea inKappadokien. Das byzantinische Heer wurde von den Seldschuken 1071 besiegt. Es folgten die Turkmenen und schließlich die Osmanen. Seit dem Altertum lebten Griechen in der Gegend, wurden jedoch in den 1920er Jahren nach Griechenland zwangsumgesiedelt. Der griechische Dialekt dieser Region, das Kappadokische, gilt heute als ausgestorben.

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