Offenes Fahrerlager am Schleizer Dreieck

Offenes Fahrerlager am Schleizer Dreieck

Schon früh waren wir auf den Beinen und unser Weg sollte zunächst in das Fahrerlager am Schleizer Dreieck führen, wo bereits emsiges Treiben herrschte. Wunderbar diese riesige Ansammlung historischer und neuer Motorräder zu betrachten und mit so manch einem Teilnehmer ins Gespräch zu kommen.

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Gleich am Eingangsbereich stießen wir auf den Fahrer einer Bultaco-Rennmaschine, von 1958 bis 1983 ein recht erfolgreicher spanischer Motorradhersteller aus Sant Adrià de Besòs in Katalonien. Das Unternehmen wurde ursprünglich von Don Paco Bultó, Großvater des spanischen Rennfahrers Sete Gibernau, gegründet.

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Seine Produkte wurden von Einzylinder-Zweitaktmotoren angetrieben und waren vor allem im Motorsport – insbesondere im Trial und Straßenrennsport – verbreitet. Mit der Zeit wurden einige dieser Modelle wertvolle und begehrte Sammlerstücke. Viele Maschinen sind teilweise heute noch im historischen Motorsport im Einsatz. Interessant auch das Alter des Fahrer, stolze 83 Jahre.

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Gleich darauf stießen wir auf ein Horex-Gespann. Schon im Gründungsjahr 1923 baute der damals 22-jährige Fritz Kleemann die erste „richtige“ Horex, eine 248-cm³-Maschine, die sich auch im Rennsport bewährte. Der Zylinder aus Leichtmetall mit eingeschrumpfter Laufbuchse verhalf Kleemann zu ersten Rennsiegen. Leitspruch war: „Gebaut von Motorradfahrern für Motorradfahrer“.

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Eine richtungsweisende Konstruktion von Hermann Reeb, der 1927 zu Horex gekommen war, stellte der 1932 entworfene Parallel-Zweizylinder mit obenliegender Nockenwelle dar. Dieser langhubige Motor hatte eine dreifach gelagerte Kurbel- und eine ebenfalls dreifach gelagerte Nockenwelle, die durch eine Kette an der rechten Gehäuseseite angetrieben wurde.

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Zu den sportlichen Erfolgen zählt die deutsche Meisterschaft von Karl Braun in der Gespannklasse, der den Motor auf 1 Liter Hubraum (80 mm × 99 mm) vergrößerte und ein Gebläse zwecks Aufladung montierte.

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Die Birmingham Small Arms Company, kurz BSA, ist ein britischer Motorradhersteller sowie ehemaliger Automobil-, Fahrrad- und Waffenproduzent in Birmingham, England. Mitte der 1940er Jahre baute BSA vermehrt kompakte Zweizylinder-Triebwerke.

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Der klassische englische Twin mit 360° Hubzapfenversatz wurde als BSA A7 mit 500 cm³ ab 1946 und als A10 mit 650 cm³ Hubraum ab 1949 erst mit Starrrahmen, später mit Schwingenfahrwerken produziert.

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Die Getriebe waren wie damals üblich getrennt in einem separaten Gehäuse untergebracht. Die sogenannten „pre-unit“-Modelle (mit separatem Motor und Getriebe) wurden 1962 durch die A50 (500 cm³) und die A65 (650 cm³) abgelöst.

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Die neuen Modelle hatten sogenannte „unit“-Motoren in Blockmotorbauweise mit Motor und Getriebe in einem Gehäuse. Die Motorenauslegung änderte sich gravierend. Waren die A7 und die A10 noch klassische britische Twins mit langem Hub, waren die neuen Modelle kurzhubig ausgelegt. Dies kam bei den Kunden nicht gut an.

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