Karaman - zwischen Konya und Silifke

Karaman - zwischen Konya und Silifke

Auf unserem Weg zum Weitflugwettkampf XC Turkey der Paraglider machten wir Station in Karaman, einer aufstrebenden Provinzstatt in der gleichnamigen Provinz Karaman, die nach einer Volkszählung im Jahr 2008 127.192 Einwohner hat.

Seine wirtschaftliche und historische Bedeutung kann Karaman selbst in der heutigen Zeit noch aufgrund seiner Lage an der Haupthandelsroute zwischen Konya undSilifke behaupten. Ein typisches Symbol dieser Stadt ist das Karaman-Schaf, dem mehrere Statuen im Ort selbst gewidmet sind. 

Geschichtshistorisch geht man heute davon aus, das Karaman zu Zeiten der Hethiter bereits von großer strategischer Bedeutung war und eine Festung besaß, die unter dem Namen Landa in einigen Keilschriftverzeichnissen erwähnt wird. Zu griechischer Zeit wechselte der Name zu Laranda, der bis zu den Seldschuken auch so erhalten blieb. Bis in das 8./9. Jahrhundert blieb Laranda eine Bastion zur Verteidigung gegen den vorrückenden, expandierenden Islam der Araber. Selbst den Kreuzrittern war Laranda so wichtig, das hier Leon II für 6 Jahre regierte, bevor die Stadt wieder an die Seldschuken fiel. Im Jahr 1256 änderte der neue Herrscher des Turkstammes der Karamaniden, Kerimüddin Karaman, den Namen der Stadt endgültig. 

Der Überlieferung nach soll auch Yunus Emre (um 1280 bis 1321), der große Mystiker und türkische Dichter des 13. Jahrhunderts in Karaman in der Yunus-Emre-Camii, dem ältesten Bau aus der Karamanidenperiode bestattet sein. An der Hauptkreuzung befindet sich die in osmanischer Zeit veränderte und zu einer Einkuppelmoschee erweiterte Ak Tekke Camii (weißes Kloster), in dem noch die Zellen der Derwische zu sehen sind.

Bis zum Bevölkerungsaustausch im Jahr 1922 lebte in der Region Karaman eine griechisch-orthodoxe christliche Minderheit, die in Fisandon und Binbir Kilise am Karadağ nur Karamanli genannt wurden. 


Die Zitadelle von Karaman ist eine ausgedehnte Festungsanlage, deren innerer Bereich zur Zeit restauriert und deshalb nicht zugänglich ist. Ehemals hatte diese Festung drei Mauerringe, die jedoch im Laufe der Jahrhunderte komplett abgetragen wurden. Der türkische Reisende Evliya Çelebi berichtete noch von 140 Wehrtürmen und 9 Toren, die er besichtigen konnte. 

Auch in der Umgebung gibt es einige sehenswerte Orte, so unter anderem die griechische Kreuzkuppelkirche von Fisandon. Die Kirche, die bis 1922 den hier ansässigen Griechen als Gotteshaus diente, wurde in eine Moschee umgewandelt. Für das Gebiet von Binbir Kilise sollten Sie sich etwas Zeit nehmen, da die Kirchen und Klöster weit verteilt entlang der Strasse um den Karadağ verteilt liegen. Einen weitreichenden Ausblick auf die Stadt können Sie genießen, wenn sie auf einen der Vulkanstümpfe des Karadağ hinauffahren.

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