Vom Camping Sikia um den Gebirgszug des Pelion herum

Vom Camping Sikia um den Gebirgszug des Pelion herum

Es war letztendlich der Hinweis der Campingplatzbesitzer von Camping Sikia, der uns veranlasste, auch eine Erkundungstour um das Bergmassiv des Pelion herum zu unternehmen, der interessanter Weise sogar ein kleine Skigebiet aufzuweisen hat.

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Bei immerhin 1.624 Metern Höhe am Massiv Pourianos Stavros deutet ein riesiges Parkplatzareal auch darauf hin, das im Winter wohl eine rege Nutzung stattfindet, zumal die wichtige Hafen- und Handelsstadt Volos nicht weit entfernt ist. (Im Bild die Skihütte)

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Nun allerdings ist es Frühling und alles ist grün und blühend. Durch seine üppige Vegetation und sein mildes Klima ist er bei der griechischen Bevölkerung, aber auch vielen Fremden als Zweitwohnsitz beliebt.

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Auf dem Pelion, uns hat die unterschiedliche Schreibweise auch etwas irritiert, so schreibt man auch Pilio, befinden sich über 40 Bergdörfer und Küstenstädtchen, die zum Teil auf eine geschichtsträchtige Vergangenheit blicken können.

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In der Mythologie wurde der Pilio als Heimat der Kentauren bezeichnet. Cheiron, dessen Höhle am Hauptgipfel Pliassidi lag, erzog hier den Achilleus. Bei der Erstürmung des Olymp stülpten die Aloiden den Pilio auf den Berg Ossa.

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Von der Hafenstadt Iolkos (entweder Dimini oder dem heutigen Vólos entsprechend aus starteten Jason und die Argonauten zur Suche nach dem Goldenen Vlies.

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Neben den sagenhaften Überlieferungen gibt es auf dem Pilio einen Beweis für eine antike Siedlung in Pourí bei Zagora (heute eine offizielle archäologische Stätte).

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Im Nordosten, etwa 4 km südöstlich von Véneto, befinden sich an einer felsigen Steilküste eine große Zahl von Meereshöhlen.

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Es sind höchst wahrscheinlich die „Öfen“ – ipnoi, von denen Herodot berichtet: Hier soll die persische Flotte unter Xerxes I. bei einem Sturm viele ihrer Schiffe verloren haben (Herodot).

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Die geografischen Gegebenheiten machten den Pilio für die türkischen Besetzer im Mittelalter schier uneinnehmbar. Die Küstenregionen waren nur sehr dünn besiedelt, es gibt auf der Seite zur Ägäis nur einen einzigen natürlichen Hafen (Damouchari (d'amour chari= 'dank der Liebe') – eine ehemals genuesische Festung mit Spuren eines Kastells).

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Jeder der kleinen Fischerorte hatte einen weiter im Landesinneren gelegenen Hauptort, der meist von der See aus nicht zu sehen war.

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Diese Orte, obwohl nur wenige Kilometer von der Küste, haben Höhenlagen von 200 bis 500 m. Die Pfade von der Küste zu diesen Orten waren versteckt und für Eroberer nicht zu ergründen.

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Durch diese Umstände ist der Pilio nie von Türken besetzt gewesen. Außerdem genoss die Region Pilio durch ein Abkommen mit den Osmanen ein Sonderrecht, das den Pilioriten eine Art Autonomie gab, ähnlich der Insel Chios.

Übrigens: Ein Paradies auch für Wanderer, durch die unglaublich grünen Wälder!

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