Meteora - Klettern in ungewöhnlicher Fels-Geologie

Meteora - Klettern in ungewöhnlicher Fels-Geologie

Wir waren erneut nach Meteora aufgebrochen, da an dem kommenden Wochenende ein nationales, griechisches Kletterfestival an den Bergsäulen und auf dem Campingplatz Vrachos stattfinden wird, das unser Interesse geweckt hatte.

Aus allen Teilen Griechenlands werden Kletter- und Naturbegeisterte anreisen, größtenteils mit Anhang und Familie, um ihrer liebsten Freizeitgestaltung an den Bergen nachzukommen. Wir hatten während unseres letzten Besuchs ja selbst Erfahrungen an den ungewöhnlichen Bergformationen und den wirklich interessanten Kletterrouten sammeln können, aber dazu später mehr.

Neben dem Kletterfestival und den Klosteranlagen Meteoras interessierte uns besonders auch die außergewöhnliche Geologie der Bergformationen selbst, die in so einzigartiger Formation wie Säulen aus Stein aus dem Boden aufgestiegen zu sein scheinen. Die Ursachenerklärung dieser Felsformationen ist allerdings nicht ganz so einfach zu beschreiben als man zunächst denkt, denn es handelt sich nicht um Bergsäulen von hartem Lava Gestein wie man sie in anderen Regionen vorfindet. Die Meteora Felsen bestehen aus einer Mischung von Sandstein und Mineralkonglomeraten, so das manchmal gar der Eindruck künstlicher Felsformationen entsteht, ja der Vergleich mit grobkörnigem Beton liegt mancherorts nahe.

Forscher sind in ihren Untersuchungen allerdings zu dem Ergebnis gekommen, dass das Konglomerat über Millionen von Jahren durch Ablagerungen von Stein, Sand und Schlamm am Rande eines Meeres entstanden sind, an dessen Abläufen sich nach geologischem Anstieg der Region die Felsformationen durch Auswaschungen mittels Wasserströme gebildet haben. Was sich bei der näheren Betrachtung der Felsen teilweise durchaus nachvollziehen lässt, so deutlich sind noch die Wasserströme im Fels abgezeichnet.

Vor etwa 60 Millionen Jahren, während des Paläogen sorgte eine Reihe von Erdbewegungen dafür, das sich der Meeresboden mitsamt seines Wassers nach oben verschob, das Wasser über einige vertikale Bruchlinien in der dicken Schicht aus Sandstein abfließen konnte und so das Hochplateau schuf. Die riesigen Felssäulen wurden dann durch Verwitterung, durch Wasser und Wind und extreme Temperaturen weiter ausgebildet. Es ist ungewöhnlich, dass diese Conglomeratformation und Art der Verwitterung nur in einem relativ begrenzten Bereich innerhalb der umgebenden Bergformation zu finden sind.

Diese Art der Gesteinsbildung und der Verwitterungsprozess ist auch an anderen Orten geschehen, wird aber in Meteora zu etwas Besonderem, da zum einen die Einheitlichkeit der Sedimentgesteine nur wenige Anzeichen von vertikalen Schichtung aufzeigen und zum anderen die abrupten, vertikalen Auswaschungen, die sich über mehr als 100 Meter erheben. In jedem Fall ist die genauere Betrachtung zu empfehlen, was auch von vielen Besuchern so gesehen wird.

An vielen Stellen konnten wir während unserer erneuten Rundtour durch die Felsformationen Kletterer entdecken. Es gibt zahllose Routen mit durchaus differenzierten Kletterrouten, die in einem Kletterführer vermerkt sind. Am Campingplatz Vrachos liegt dieser Routenführer zur Einsichtnahme aus. Auch ein erfahrener Kletterführer ist vor Ort, so das auch der Neuling in Meteora fachlich versierte Auskünfte oder gar Begleitung erhalten kann.

Mit dem Eintreffen am Campingplatz selbst, waren wir hinsichtlich der riesigen Gästezahl doch sehr überrascht, damit hatten wir nicht gerechnet. Eine große Anzahl Kletterer aus allen Teilen Griechenlands hatte sich für das verlängerte Wochenende hier eingefunden, wobei gerade das "familiäre" Zusammensein in den Vordergrund gerückt wurde. So gab es Zusammentreffen von jungen Familien mit Kindern, die sich so organisierten, das auch das Klettern selbst nicht zu kurz kam. Aufsicht für die Kinder war damit einfach geregelt: heute ich, morgen du! Einfach toll. Abends wurde gemeinsam gekocht und gegessen und auch hier waren die Kinder wieder dabei. So herrschte buntes Treiben den ganzen Tag über, während die Kletterer in immer neuen Gruppenkonstellationen unterwegs waren.

Am Abend gab es organisierte Film- und Outdoorberichte, die von vielen Anwesenden genutzt wurden, um sich auszutauschen, Neuigkeiten zu erfahren oder einfach nur um neue Kontakte zu erfahren. Kurz, eine tolle Erfahrung auch für uns, die mit einer solchen familiären Gruppe der Kletterer nicht gerechnet hatte.

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