Melamin-Geschirr - schönes Design mit einem Risiko

Melamin-Geschirr: wunderschönes Design und ein Risiko

Der Caravan-Salon in Düsseldorf zeigte einmal mehr auch das moderne Design des Camping Geschirr, das allein schon aus Gewichtsgründen sich vom normalen Tagesgeschirr zu Hause unterscheiden sollte.

Viele Hinweise zur Beladung eines Caravans oder eines Wohnmobils sind während der Messe vor allem in der Halle 18 in der so genannten Starterwelt gegeben worden. Das jeweilige Beladungsgewicht spielt zur Sicherheit der Nutzer aber natürlich auch hinsichtlich des zulässigen Gesamtgewichts eine große Rolle. Also sollte auch das Geschirr so leicht wie möglich sein. Weitere Faktoren bei der Wahl des Geschirrs sind die Bruchfestigkeit und auch die Geräuschentwicklung unterwegs.

Der Trend im Caravaning geht aus den genannten Gründen klar zu farbenfrohen Schüsseln, Tellern, Besteck und Bechern aus dem Kunststoff Melamin. Dieses Material lässt sich wunderbar einfärben, hat eine glatte Oberfläche und ist bruchsicher. Was viele jedoch nicht wissen: Das Geschirr birgt einige gesundheitliche Gefahren, wenn es falsch benutzt wird. Die Hersteller verweisen oftmals nicht auf die Problematik, so eine Studie der deutschen Verbraucherzentralen. Gefährlich für die menschliche  Gesundheit wird Melamin nämlich dann, wenn es auf über 70° erhitzt wird. Das passiert zum Beispiel, wenn ein Kochlöffel aus Melamin länger in einem Topf mit kochender Suppe oder Sauce stehen bleibt oder wenn Melamin-Geschirr in die Mikrowelle oder womöglich in den heißen Ofen gestellt wird.

Ab 70 ° Grad werden die Ausgangsstoffe Melamin und Formaldehyd freigesetzt und können so in die Speisen gelangen. Die Grenzwerte werden dabei deutlich überschritten und wir nehmen zu viel Melamin und Formaldehyd auf. Es wird davon ausgegangen, dass Formaldehyd Allergien auslösen kann sowie Reizung von Augen und Atemwegen verursacht.

Ganz auf sein lieb gewonnenes Melamingeschirr muss man allerdings nicht verzichten. Tipps, wie Kunststoffgeschirr ohne Bedenken in der Küche auch beim Kochen weiterhin benutzt werden kann:

  • Nicht über 70° Grad erhitzen!
  • Kochlöffel nur zum Umrühren benutzen und nicht lange im Topf oder in der Pfanne stehen lassen!

Und keine Angst bei Tee, Kaffee oder heißen Suppen, die alle bei Zimmertemperatur schnell genug abkühlen und so ohne Bedenken in dem Kunststoffgefäßen verzehrt werden können!

Besonders leise

  • Vorteil für Eltern von kleinen Kindern: äußert geringe Geräuschentwicklung.

Angenehme Haptik

  • Optisch ansprechend, porzellanähnlich, fühlt sich sehr hochwertig an.
  • Aufgrund seiner Kunststoffeigenschaften nicht so kühl wie Porzellan.
  • Durch solide Wandstärke und Oberflächenbrillanz deutlich hochwertiger als anderes Kunststoff-Geschirr.

Besonders leicht

  • Melamin-Geschirr wiegt nur ca. 1/3 von Porzellan.
  • Von Kindern, körperlich eingeschränkten Personen oder Senioren problemlos zu

Extrem stabil

  • Äußerst bruchstabil, schwer zerbrechlich, nachhaltig, da langlebig.
  • Ideal für Kinder oder motorisch eingeschränkte Personen.
  • Um ein Vielfaches länger haltbar als Glas oder Porzellan, daher Kosten sparend.

Umweltschonend

  • Mehrwegfähig: Melamin-Geschirr enthält den nachwachsenden Rohstoff chlorfrei gebleichte Zellulose und ist ökologisch sinnvoll recycelbar.
  • Niedrigere Wärmekapazität als Glas und Porzellan: Speisen bleiben länger warm, das Geschirr muss nicht extra vorgewärmt werden, bei der Reinigung wird weniger Energie verbraucht.

Spülmaschinenfest

  • Für die Reinigung in einer Spülmaschine geeignet.
  • Benötigt dort weniger Energie als Porzellan und Glas.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) rät, auf Kunststoffgeschirr mit Melamin beim Kochen, Braten und bei dem Gebrauch in der Mikrowelle ganz zu verzichtet. Die Verbraucherzentrale überprüfte die Herstellerangaben von 78 verschiedenen Kunststoffprodukten. Zu den Kriterien zählten Informationen zum Material sowie Verwendungs- und Gebrauchshinweise mit passenden Temperaturangaben. Nur Produkte, bei denen die Hinweise deutlich und dauerhaft zu erkennen sind, sind auch für den Handel ausreichend gekennzeichnet. Das traurige Ergebnis: Bei keinem Hersteller waren die Angaben zum Gebrauch ausreichend! Bei vielen Produkten befindet sich die Information lediglich auf der Verpackung, die nach dem Kauf meistens weggeworfen wird. Die Verbraucherzentrale fordert deshalb eine genaue Kennzeichnung von Kunststoffgeschirr für die Verbraucher!

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