Italien - Sightseeing für Gourmets - Hot Spots für Feinschmecker
- Geschrieben von Portal Editor
Italien - Kaum ein Land der Welt hat für Gourmets so viel zu bieten, wie Italien. Dort gibt es mehr als nur Pasta und Pizza, es werden beispielsweise erlesene Käsesorten produziert und auch die italienischen Weine genießen einen weltweit erstklassigen Ruf.
Es gibt viele verschiedene Regionen, in denen kleine, oft in Familienbesitz befindliche Betriebe ihrem Genusshandwerk nachgehen und Gästen die vielfältigen und regional unterschiedlichen kulinarischen Schwerpunkte näherbringen.
Weinanbau seit der Römerzeit – edle Tropfen für Genießer und Kenner
Im Römischen Reich wurde, aufgrund der Weitergabe von Weinzubereitungstechniken durch die Etrusker, seit dem 2. Jahrhundert vor Christus Weinanbau betrieben. Überall dort, wo sie geeignete Böden und entsprechende klimatische Bedingungen vorfanden, kultivierten sie die Trauben. Das gilt auch für die Region Latium, die sich rund um Rom, die Hauptstadt des Römischen Reiches und der heutigen Republik Italien erstreckt. Obwohl die dortigen Weinberge schon lange existieren, wird erst seit dem Jahr 2011 durch Gründung der sogenannten „Denominazione di origine controllata (DOC)“ offiziell Weinanbau rund um Rom betrieben. Mit der Bestellung eines Schutzkonsortiums im Jahre 2018 nahm die Produktion dann endgültig an Fahrt auf. Diese Entwicklung rund um die italienische Hauptstadt wird von Kennern sehr aufmerksam beobachtet.
Das Piemont lockt mit kulinarischen Köstlichkeiten
Ganz im Nordwesten Italiens liegt das Piemont, eine Region, die für ihre exzellente Küche bekannt ist und jedes Jahr zahlreiche Gourmets anlockt. Einer der bekanntesten Orte im Piemont ist Alba und er verdankt seinen hohen Bekanntheitsgrad einem Speisepilz oder besser formuliert, dem teuersten Pilz, mit dem man ein Gericht verfeinern kann. Immer im Herbst reisen zahlreiche Kenner nach Alba, denn dann findet dort eine der größten Pilzmessen statt, auf der der edle Speisepilz zu Höchstpreisen verkauft wird. Wer ihn kosten möchte, tut dies direkt in Alba, am besten in Form eines Gerichtes, das mit den in der Region bekannten Eiernudeln Tajarin sowie einem Stück vom piemontesischen Rind zubereitet ist. Über allem thront hauchdünn geraspelter Trüffel. Im Piemont sind aber auch berühmte Weine wie der Barolo oder der Barbaresco beheimatet. Die Nähe zu Frankreich zeigt sich im Piemont durch leckere Käsesorten wie:
- Bra
- Bra Ciuk
- Castelmagno
- Raschera
- Taleggio
Die Wünsche der Gourmets lassen sich im Piemont am besten in Barolo, Asti, Alba, La Morra, Pollenzo, Grinzane Cavour und natürlich Turin erfüllen. Am besten sucht man sich eher unauffällige Lokale, die abseits der Touristenziele liegen und die von Einheimischen empfohlen und selbst besucht werden. So lernt man die authentische, piemontesische Küche kennen.
Umbrien – kulinarisch vielseitig und eigenständig
Diese in Mittelitalien gelegene Region ist vor allem durch den Hl. Franziskus von Assisi bekannt. Betrachtet man Umbrien von der kulinarischen Seite, so zeichnet sie sich vor allem dadurch aus, dass ihre Küche kaum von den angrenzenden Regionen beeinflusst worden ist. Die wichtigsten Elemente der umbrischen Küche sind Fleisch sowie schlichte Zutaten der regionalen Landwirtschaft. Das wichtigste kulinarische Stichwort in Umbrien lautet Tradition. Allerdings bedeutet eine traditionelle Küche nicht, dass ihre Gerichte einfach oder banal sind. Gourmets mit einer Vorliebe für eine Zubereitung ohne großes Tamtam und einen ursprünglichen Geschmack, welcher durch die Rohstoffe hervorgehoben wird, sind in Umbrien genau richtig. Die für die Region bekannten Gerichte haben ihren Ursprung in den Kochkünsten antiker Römer und vor allem Umbrer.
Italien - Was die umbrische Küche ausmacht
Oft finden sich in den Gerichten Getreidesorten sowie Hülsenfrüchte. Ein Grundbestandteil bildet neben dem aus Norcia und seiner Umgebung stammende Schweinefleisch vor allem das aus Foligno oder Trevi stammende Olivenöl, ohne welches eine umbrische Küche nicht denkbar wäre. Absolut typisch für die Region Umbrien und nahezu überall auf den Speisekarten zu finden ist das Antipasto Umbro. Wer sie bestellt, erhält verschiedene Käse- und Wurstsorten, beispielsweise Salami, Schinken, den Capocollo genannten Nackenschinken sowie Stücke aus der Lende. Zudem werden Schafs- oder Ziegenkäse gereicht und auch der beliebte Rucola-Salat darf bei dieser Vorspeise nicht fehlen. Die wichtigsten Städte und Orte für Gourmets in Umbrien sind:
- Perugia
- Orvieto
- Assisi
- Montefalco
- Lago Trasimeno
- Norcia
- Neratal
Die einfache aber trotzdem sehr leckere Küche Umbriens macht die Region aus kulinarischer Sicht zu einem der Höhepunkte jeder Gourmetreise durch Italien. Sie zeigt die Verbundenheit der Menschen mit ihrer Heimat und ist wohlschmeckender Ausdruck der umbrischen Lebensart.
Italien - Die Qual der Wahl für Gourmets – Ligurien
Südlich des Piemont am Mittelmeer gelegen, ist die Region Ligurien nicht nur ein beliebtes Reiseziel für sonnenverwöhnte Urlauber, sondern auch ein häufig angesteuertes Ziel für Feinschmecker. Das liegt vor allem daran, dass Gourmets in der Region tatsächlich die Qual der Wahl haben und sich entscheiden müssen, welche Köstlichkeit sie denn nun probieren möchten:
- Fisch aus dem Mittelmeer
- Fleisch von einheimischen Rindern
- Käse aus Rohmilch der Cabannina Rinder
- Bohnen oder Artischocken aus regionalem Anbau
Wer Ligurien kulinarisch erkunden möchte, der sollte von allem probieren, vom kalt gepressten Olivenöl ebenso, wie selbstgemachtes Brot namens Focaccia, Orangenblütenwasser oder das weltberühmte Pesto Genovese. Ebenfalls aus Ligurien stammt hochwertiger Knoblauch oder violetter Spargel. All diese Köstlichkeiten werden in Orten wie Genua, dem Alta Valle Arroscia, Brigasca, Perinaldo oder Vallebona hergestellt. Bei einem Besuch kann die Chinotto, eine eigentlich aus China stammende und eingeführte Zitrusfrucht gekostet werden und falls Valleggia auf dem Weg liegt, sollte man sich die Aprikosen schmecken lassen, die dort wachsen. Um regionale Fischspezialitäten zu probieren, ist ein Besuch am Golfo von Noli oder in Camogli empfehlenswert. Überall in Ligurien findet man übrigens gefüllte Sardellen, ein echter Geheimtipp für Feinschmecker. Je weiter einen die Reise nach Westen führt, umso stärker ist die ligurische Küche durch die Nähe Frankreichs geprägt.
Weinanbau in Ligurien – kaum bekannte Tropfen höchster Qualität
Bereits hinter den Grenzen der Region Ligurien und erst recht außerhalb Italiens sind die hervorragenden ligurischen Weine kaum bekannt. Das mag daran liegen, dass das relativ kleine Anbaugebiet (das zweit kleinste in ganz Italien) noch unbekannt ist. Die Anbauflächen verteilen sich meist an steil abfallenden Hängen hinter der Küstenlinie. Zu den bekanntesten Orten gehören Pornassio und Diano Castello, die Weine heißen weißer Vermentino, Pigato, Rossese di Dolceacqua oder Sciacchetrà (Dessertwein).
Kampanien – bekannte Region mit kulinarischen Eigenheiten
Die Region ist hauptsächlich durch Neapel, den Vesuv, Pompei, die Amalfi-Küste, Ischia oder Capri bekannt. Allerdings hat Kampanien neben diesen weltberühmten Sehenswürdigkeiten auch viel für Gourmets zu bieten. Zu den wichtigsten Lebensmitteln der region Kampanien gehören beispielsweise:
Tomaten
Zitronen
Mozzarella (aus Büffel- oder Kuhmilch)
Pasta (vor allem Spaghetti)
Fisch (Meerbarbe, Stockfisch, Aal, Tintenfisch, Venusmuscheln)
Fleisch (Kaninchen, Rind)
Die Pizza, die in Neapel das Licht der Welt erblickte, ist sozusagen ein regionales Nationalgericht in Kampanien. Allerdings ist für einen Neapolitaner ausschließlich die Pizza Margherita mit Basilikum, Büffelmozzarella, Olivenöl und natürlich Tomatensauce die originale Version, alle anderen gelten als Modeerscheinungen. Wer gerne Limonen-Kuchen isst, dem sei die sogenannte „delizia al limone“ aus Sorrent oder ein Stück „pastiera“ empfohlen. Das ist ein Kuchen zum Osterfest, gefüllt mit Ricotta, Weizenkörnern, Zitrusfrüchtelikör, kandierten Früchten, Zitronenschalen sowie einem angenehmen Aroma aus Orangenblüten.
Espresso und Wein – Kampanien von seiner besten Seite
Man sollte es kaum glauben, aber beim Espresso ist Neapel anderen Regionen Italien noch einen Schritt voraus. Zu einem guten Essen braucht es nach dem Dessert einen erstklassigen Espresso. Die Liebe geht sogar soweit, dass die Einwohner Neapels mit der „Napoletana“ eine spezielle Kaffeemaschine entwickelt haben. Beim Weinanbau profitiert Kampanien vom Klima und besitzt viele Anbaugebiete, vor allem rund um Neapel. Als wichtigste Gebiete gelten hier neben den Regionen Irpinia und Benevento vor allem die Anbaugebiete „Campi Flegrei“, „Vesuvio“ sowie „Penisola Sorrentina“.
Italien – ein ganzes Land als kulinarischer Hotspot
Im Grunde ist ganz Italien ein einziger, großer Verpflegungskorb für ambitionierte Feinschmecker und ausgemachte Gourmets. Wenn man nicht den Fehler begeht und dort isst, wo sich täglich die Touristen zur Nahrungsaufnahme versammeln, dann hat man die Chance, überall in Italien auf Köstlichkeiten zu stoßen. Das gilt für die großen Metropolen Italiens genauso, wie für kleinere Städte. Die wahren kulinarischen Erlebnisse hat man abseits der großen Straßen und Plätze. Man braucht lediglich in die Seitengassen einbiegen und schon stößt man im Minutentakt auf das regional ausgerichtete Ristorante, die familiengeführte Trattoria, die Gelateria mit köstlichem Eis oder die Pasticceria für ein süßes Erlebnis.
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