Camper-Kulturreise Albanien, Mazedonien und Griechenland

Camper-Kulturreise Albanien, Mazedonien und Griechenland

Im Rahmen unserer Projektarbeit zur Entwicklung sanften Camper- und Outdoortourismus auf dem Balkan hatte sich die "Scheu" manch eines Reisenden gezeigt, auf dem Weg in den Süden die Balkanroute zu wählen.

Dies war das entscheidende Kriterium für uns, im Rahmen der Projektarbeit eine erste teilgeführte Campertour durch Albanien, Mazedonien und Griechenland zu entwickeln, die möglichst historisch interessantes Kulturgut aber auch die Aktivitäten Wandern und Radfahren einbinden sollte, damit der Kontakt zur jeweiligen Bevölkerung entsteht und die Reise in den Süden auch schon bei der Anfahrt zu mehrtägigen Zwischenaufenthalten führen kann (Thema Überwinterung im Süden).

Während der CMT in Stuttgart hatten wir sowohl am Stand unserer Sponsoren Fendt-Caravan und Frankana als auch am Stand des diesjährigen Partnerlandes Albanien die Möglichkeit, auf die Projektarbeit hinzuweisen und damit auch die teilgeführte Camper-Kulturreise zu promoten. Das Interesse für Albanien war besonders groß, so das eine erste teilgeführte Kulturreise im April stattfinden konnte.

Zur Tour selbst:

Als Anfahrts- und Treffpunkt der Camper-Kulturreise war der Campingplatz Legjenda bei Shkodra in Albanien vereinbart worden (nur etwa 245 Kilometer von Dubrovnik entfernt), der entlang der Küste Kroatiens über Montenegro einfach zu erreichen ist.

Campingplatz Legjenda Shkodra Station Nr. 8

www.camper-route.de        Koordinaten: GPS : N 42°2’35.88” E 19°29’19.32” -----  42.0433,  19.4887

b_450_450_16777215_00_images_camper-route_Erste-Tour-A-M-G-1.jpgWährend des Empfangs der Teilnehmer und dem sich anschließendem Essen am Abend, gab es erste Möglichkeiten des gegenseitigen Kennen Lernens, der Programmdetaillierung sowie erste lockere Gespräche landeskundlicher Aspekte und Besonderheiten. Skoder selbst ist die zweitgrößte Stadt Albaniens in einer unglaublich schönen Seen und Flusslandschaft, die wir während der folgenden fünf Tage kennen lernen sollten.

Am ersten Tag der Camper-Kulturreise wurde die Wanderung hinauf zur Burgruine Rozafa (etwa 30 Minuten leichten Aufstiegs) mit sich anschließendem Stadtrundgang (4 Stunden) unter deutschsprachiger Führung begangen, auch um die "Kondition" der Teilnehmer zu erkennen und u. U. die weiteren Zielpunkte anzupassen, da schon am kommenden Tag eine Radtour zur osmanischen Brücke Ura e Mesit stattfinden sollte. Alle Gedanken diesbezüglich sollten sich als unbegründet herausstellen, die Teilnehmer waren topfit.

Die Burg selbst ist absolut sehenswert, denn sie zeigt Spuren erster Besiedlung durch die Illyrer und wurde dann von den Osmanen stark erweitert und ausgebaut, allein der Blick auf die umgebende Fluss- und Seenlandschaft lohnt die Mühe des Aufstiegs. Im Stadtbild zeigt sich die Fußgängerzone Shkoders als besonders attraktiv, da hier ein ganzer Straßenzug der osmanischen Bebauung restauriert wurde, auch das äußerst interessante Museum zur Fotografie "Marubi" befindet sich hier im Fußgängerbereich.

Nach der Rückkehr trafen sich die Teilnehmer zum gemeinsamen Abendessen in alltäglich wiederkehrender Art und Weise im Restaurant, auch um den Austausch der gemachten Erfahrungen zu besprechen.

Am nächsten Tag ging es per Fahrrad zur ungefähr 8 Kilometer entfernten Brücke Ura e Mesit, einer aus Naturstein gefertigten Bogenbrücke aus osmanischer Zeit des 18. Jahrhunderts, die den Fluss Kir im Verlauf eines uralten Handelswegs überspannt. Etwa 108 Meter lang und aus 15 Einzelbögen bestehend, ist die Brücke am mittleren und größten Bogen etwa 18 Meter hoch, mehr ein Kunstwerk denn reine Brückenkonstruktion. Nach einer kleinen Picknickpause ging es weiter das Tal hinauf zu den Stromschnellen. Der Rückweg später gestaltete sich im Interesse aller Teilnehmer wesentlich einfacher, da es überwiegend bergab ging, so das auch lockere Gespräche stattfinden konnten.

Der kommende Tag sollte uns per Fahrzeug in das Cem Tal bringen, wo wir den Ausblick in das lang gezogene Tal an der Grenze zu Montenegro von diversen Ausblickspunkten aus genießen wollten. Verschiedene Zwischenstopps waren vorgesehen, die auch zu kurzen Erkundungswanderungen einluden. Im Bergdorf Tamara hatten wir die Mittagspause  eingeplant und hauseigene Forellen bestellt, die absolut frisch und gegrillt serviert wurden.

Eine zunächst mit etwas skeptisch betrachtete Plan Änderung des kommenden Tages sollte dann trotz leicht einsetzenden Regens doch zu einem Highlight der gesamten Tour werden. Vorgesehen war eine Bootstour zur Shurdah Insel und seinen antiken Gebäuderuinen mit einem lokalen Fischerboot. Da sich aber eine Gruppe studentischer Albaner ebendiesen Zielort gewählt hatten, sah die Plan Änderung eine gemeinsame Tour zur Insel und durch den Canyon vor. Welch ein gemeinsamer Spaß, ein Lachen, Singen und Austausch, da gutes Englisch und auch Deutsch gesprochen wurde.

Der Ortswechsel zum Hotel Baron in Tirana führte uns unterwegs zur Festungsanlage in Kruja, einer mittelalterlichen Burg, die auch das bekannte Skanderbeg Museum umschließt.

Stellplatz Hotel Baron Station Nr. 9

www.camper-route.de   Koordinaten: GPS N 41°17'57.2" E 19°50'58.8"

b_450_450_16777215_00_images_camper-route_Erste-Tour-A-M-G-3.jpgSkanderbeg ist ein auch international anerkannter Nationalheld Albaniens, dem es zumindest teilweise gelang, den Vormarsch der Osmanen auf dem Balkan zu bremsen.

Das Hotel Baron eignet sich hervorragend als Ausgangspunkt für Stadterkundungen in Tirana, wo besonders auch das Archäologische Museum und das BunkArt Museum zu den Highlights zählt. Die Innenstadt ist sehr modern, so laden zahlreiche Straßencafes zum Verweilen ein, während der Camper sicher am Hotel verbleibt.

Eine etwas ausgedehnte Wanderung in einem Seitental von Tirana führte uns dann in eine riesige Tropfsteinhöhle, die aufgrund fehlender Beleuchtung nur mir guten Stirnlampen und festem Schuhwerk zu genießen ist. Wir hatten entsprechende Ausstattung im Vorfeld ausgiebig besprochen, so das wir uns wie echte Höhlenforscher fühlen konnten.

Nur 30 Kilometer von Tirana entfernt, liegt die moderne Hafenstadt Durres, die wir am kommenden Tag besuchen wollten. Schon in der Antike gab es hier Hafenanlagen, die Römer begründeten hier  den Ausgangspunkt der Via Egnatia, die über Ohrid und Bitola in Mazedonien nach Thessaloniki, Kavala und Alexandroupolis bis nach Istanbul führte.

Ein imposant großes römisches Theater zählt neben dem venezianischen Mauerturm wohl zu den Höhepunkten während der Stadtbesichtigung. Dem geschichtlich interessierten Leser sei auch der modern konzipierte Museumsbau zur Archäologie ans Herz gelegt.

Der folgende Tag sah die Abreise aus Tirana vor, der über Elbasan nach Struga am Ohridsee führen sollte. Auch Elbasan lag an der Via Egnatia, was sich noch in der gut erhaltenen römischen Stadtbefestigung zeigt, so das wir auch hier einen Zwischenstopp einlegten. Am Pass Quafe Tane erfolgte wenig später der Grenzübergang nach Mazedonien zum Campingplatz Rino.

Camping Rino in Struga, Station Nr. 10

auf www.camper-route.de    Koordinaten:  GPS N 41°09'17.8"  E  20°39'03.6"

b_450_450_16777215_00_images_camper-route_Erste-Tour-A-M-G-2.jpgDirekt am Seeufer gelegen, ist Camping Rino ein idealer Ausgangsort zur Erkundung wirklich attraktiver Ziele am Ohridsee, der als 2. ältester See unserer Erde gilt und Trinkwasserqualität hat, ein Paradies für Naturliebhaber und Wasserfreunde. Per Fahrrad gelangt man schnell bis nach Struga hinein, wo sich der See in die Schwarze Drin entwässert, bewundernswert sind hier die Wellensurfer im Fluss.

Ohrid selbst zeigt viel Kulturgut aus der Vergangenheit, so ist auch hier ein römisches Theater zu besichtigen. Auch Ohrid ist vom Camping Rino aus, gut mit dem Fahrrad zu erreichen (wer möchte, kann auch den ganzen See per Rad umrunden). Absolutes Highlight ist aber wohl der hölzerne Steg entlang der Halbinsel mit seinen Cafes und Restaurants, der als Wanderpfad bis hinauf bis zur Festung von Ohrid führt. Ein interessanter Spaziergang, der in der Fußgängerzone der Römerstadt an der Via Egnatia endet.

Fast gegenüber des Campingplatzes Rino befindet sich das bekannte Kloster Sveti Naum, ein Besuchermagnet für alle Urlauber am Ohridsee, entsprechend voll ist es in den Anlagen am Wochenende. Direkt an der Grenze zu Albanien gelegen, gibt es allerdings auch hier eine touristische Besonderheit: Aus dem höher gelegenen Prespa See wird der Ohridsee mit Frischwasser versorgt, das durch den Berg hindurchgepresst wird und in kleinen, sprudelnden Quellen umgeben von weißem Kalk wieder hervortritt. Mit Ruderbooten, die für kleines Geld zu chartern sind, kann sich der Reisende diese Quellen ansehen.

Ganz in der Nähe führt eine Passstraße durch den Nationalpark bis auf 1500 Meter Höhe, wo sich ein herrlicher Ausblick auf den Ohridsee ergibt. Bis zum Gipfel des Magaro auf 2.400 Meter Höhe führt ein herrlicher Wanderweg, der allerdings während unserer Anwesenheit durch viel Schnee noch unpassierbar war. Im Nationalpark Galicica warten übrigens mehr als 30 gut beschilderte Wanderrouten auf Besucher, hierzu gern weitere Informationen, falls erwünscht.

Etwa 120 Kilometer von Struga entfernt liegt die römisch-byzantinische Stadt Stobi, die sehr professionell von uns seit Jahren bekannter Archäologen freigelegt wird, so hatten wir das Glück, von einem der Archäologen persönlich und detailreich durch das riesige Ausgrabungsgelände geführt zu werden. Stobi war einst eine reiche Handelsstadt da Kreuzungspunkt verschiedener Römerstraßen, so sind die Mosaike aus der Zeit berühmt.

Nach Rückkehr zum Campingplatz Rino erwartete uns auch dort noch eine Überraschung, denn zum Abendessen gab es die weit über die Landesgrenzen bekannte Ohrid-Forelle, einer besonderen Forellenart, die es als endemische Art nur im Ohridsee gibt.

Am kommenden Tag verließen wir Camping Rino in Richtung Meteora in Griechenland, nicht ohne zuvor einen Zwischenstopp in Bitola, dem ehemaligen Herakleia Lynkestis eingelegt zu haben, denn auch hier gibt es herrliche Mosaike aus Byzantinischer Zeit.

Campingplatz Vrachos in Kastraki - Station 14

auf www.camper-route.de  Koordinaten:  GPS N 42°2’35.88” E 19°29’19.32”

b_450_450_16777215_00_images_camper-route_Erste-Tour-A-M-G-5.jpgCamping Vrachos ist der ideale Standort zur Erkundung der Meteora Klöster, die wohl weltweit als Attraktion bekannt sind. Neben heute gut erschlossenen Autostraßen lässt sich die Region aber auch exzellent erwandern, so hatten wir nach einem abendlichen Spaziergang durch das beleuchtete Kastraki auch eine Wanderung zur Felsnadel eingeplant, die sowohl den Blick auf Kastraki als auch auf Kalambaka erlaubte.

Einen ganzen Tag verbrachten wir auch mit der Besichtigung dreier Klöster, die mittlerweile gut organisiert an verschiedenen Wochentagen geöffnet sind. Das besondere Highlight unserer Anwesenheit in Meteora war allerdings der Sonnenuntergang, den wir bei einer Flasche Wein, Schafskäse und Brot auf den Felsen genießen konnten.

Während unserer Weiterfahrt nach Thessaloniki zum Camperstopp Zampetas am kommenden Tag legten wir bei Vergina einen Zwischenstopp ein, um das imposante Museum der Grabstelle Philipp II zu besuchen.

Camperstopp Zampetas Thessaloniki, Station 12

auf www.camper-route.de  Koordinaten: GPS 40°30'09.9"N 22°58'14.1"E

b_450_450_16777215_00_images_camper-route_Erste-Tour-A-M-G-6.jpgDen Abschluss unserer Tour durch Albanien, Mazedonien und Griechenland sollte die Hafenstadt Thessaloniki bilden, der zweitgrößten Metropole Griechenlands, ebenfalls an der römischen Via Egnatia gelegen. Neben dem Kaiserpalast, dem Galerius Stadttor und der Agora ist es vor allem die Rotunda, die nach erfolgreicher Restauration ein wahrer Besuchermagnet ist. Auch der Weiße Turm, das Wahrzeichen Thessalonikis, ist neben der Uferpromenade ein touristisches Ziel. Zum Abschluss des Stadtrundgangs und zur Abschlussbesprechung der Campertour ging es in das Bar- und Restaurantviertel Ladadika, wo nicht nur typisch griechisches Essen serviert wird sondern auch das Flair der jungen attraktiven Innenstadt besonders genossen werden kann.

Übrigens verfügt Thessaloniki auch über ein attraktives Fahrradwegenetz, das sich von Perea (Camperstopp Zampetas) mit der Personenfähre Perea - Thessaloniki gut erreichen lässt. Unsere Tourgäste hatten bis zu ihrer geplanten Rückreise noch einige Tage Zeit, so brachten wir den Strand bei Kalamitsi als Abschluss der Tour ins Gespräch, wo sich noch einige Tage Strandurlaub anschlossen.

alaturka.info / camper-route.de / Dese Design Web Tas Tourism

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