Seldschukische Karawanserei Alara Han am Alara Fluss

Alara Fluss und die seldschukische Karawanserei Alarahan

Nur etwa 45 Kilometer entfernt von Manavgat, an der Grenze zwischen den Distrikten Alanya und Manavgat, liegt die seldschukische Karawanserei Alara Han direkt am Alara Fluss. Die Alara Karawanserei (türkisch Han) ist unser heutiges Reiseziel des nachmittäglichen Ausflugs.

Sie wurde im Auftrag des Sultans Alaaddin Keykubat (einfachere Schreibweise des Namens Seldschuken-Sultan Ala ad-Din Kai-Qubad I.) im Jahr 1231 aus vorgefertigten Steinquadern errichtet und hat eine Größe von etwa 2.000 m2. Im 13. Jahrhundert hatte das erste seldschukische Reich auf kleinasiatischem Boden durch die Eroberung von Antalya und Alanya seine bislang größte Ausdehnung erreicht. Da viele Städte verlassen waren, ließ Ala ad-Din Kai-Qubad I. entlang der Handelsstraßen befestigte Karawansereien errichten, die eine Tagesreise voneinander entfernt lagen. Der Alara Han markiert den Abzweig der alten Pass-Straße zur Seldschukenhauptstadt Konya.

Am Eingang lagen ein Badehaus und ein Betraum. Dann folgte der Innenhof, an dem die Schlafkammern lagen. Zwischen Innenhof und Außenmauer waren die Tiere und die Waren untergebracht; durch schmale Schlitze in den Wänden konnten die Besitzer sie im Auge behalten.

Den Bauherrn rühmt die Inschrift über dem Portal: „Er befahl den Bau dieses gesegneten Han der erhabene Eigentümer der Nacken der Völker, Herr der Sultane über Gläubige und Ungläubige, der Ländereroberer der Welt, Sultan über Land und Meer, über Rum, Syrien, Armenien und Franken, Ala ad-Din Kai-Qubad“.

Entlang der Karawanenstraßen findet man vielerorts diese Herbergen für die Nutzer und Reisenden der mittelalterlichen Handelsrouten bis zur alten Seidenstraße. Sie dienten der Übernachtung und Verköstigung der Reisenden bei gleichzeitigem Schutz vor Überfällen. Entsprechend stark waren die umgebenden Mauern und Tore. So gibt es im Alara Han ein großes Haupttor mit dahinter folgendem zweiten Tor zu den Unterkünften. Noch heute, wo die Karawanserei längst als touristische Attraktion genutzt wird, haben Teilbereiche ihre Funktionalität nicht verloren wie z. B. die Quelle, die kleine Moschee und das Hamam. Mit seinem Wachraum zum Schutz der Besucher, den ehemaligen Schlafunterkünften und den Unterständen für die Tiere ist ein sehenswertes Ziel, das sich für einen Kurztrip hervorragend eignet.

Wer etwas mehr Zeit hat, dem sei an dieser Stelle empfohlen, auch den Fußmarsch hinauf zur Burgfeste am Alarafluß zu unternehmen. Bedingung ist allerdings das Tragen von festem Schuhwerk, sowie das Mitbringen einer guten Taschenlampe, da der Weg teilweise durch Tunnel führt.

Wem das zu abenteuerlich ist, kann vielleicht das Restaurant in der Karawanserei auf der Dachterrasse nutzen, um sich ein wenig zu erholen und die Aussicht auf die Burg zu genießen. Der Han liegt am Fuß eines Kegelfelsens, auf dem die Byzantiner über dem Alara-Fluss eine Burg (Kale) errichtet hatten. Die fast uneinnehmbare Alara Kalesi fiel den Seldschuken ebenso wie Alanya kampflos in die Hände, denn der Burgherr gab auf, als er davon erfuhr, dass Alanya in die Hände von Sultan Kai-Qubad I. gefallen war.

Im Alara Han befinden sich heute Gaststätten und Verkaufsstände. Eine Baufirma aus Ankara hat ihn 2001 restauriert.

Rafting auf dem Alara Fluss

Im Distrikt Köprülü, der sich bis Gündogmus den Taurus hinauf zieht, entspringt auch der Alara Fluss. Auf seinem Weg durch die Berge hat auch er über die Jahrhunderte einige Canyons geformt bis er neben der Ortschaft Boztepe in das Meer mündet. 

Die Länge des Flusses beträgt nur etwa 70 Kilometer. Im Frühling ist der Fluß allerdings ein Paradies. Es ist ein wunderbares, aber auch nicht ganz ungefährliches Erlebnis auf dem Alara Fluss zu raften.  Enge Canyons, teilweise massive, zu überkletternde Felsbrocken sowie einige heftige Stufen, die nur durch Sprünge in die darunter befindlichen Wasserbecken zu überwinden sind, liegen auf dem Weg. Ohne ortkundige Führung und nur bei nicht zu hohem Wasserstand sind Bedingung. Man beginnt an der östlichen Seite von Güzelbag und nach etwa 20 Kilometern endet die Tour neben dem Alara Han. Die Schwierigkeitsklasse des Raftens hier am Fluss beträgt zwischen 2 und 3.

Zum einfacheren Auffinden hier die Koordinaten: 36° 41′ 32″ N, 31° 43′ 25″ O

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