Kapitän Nemo und seine Nautilus in Gdingen?

Kapitän Nemo und seine Nautilus in Gdingen?

Wer kennt den Schriftsteller Jules Verne und seine Zukunfts- und Phantasiegeschichten nicht? Zu gut ist mir noch die Verfilmung seines wohl bekanntesten Abenteuerromans „20.000 Meilen unter dem Meer“ gegenwärtig (Das Buch entstand übrigens in den Jahren 1869–1870.

Und nun die Begegnung mit dem Phantasiemodell „Nautilus“ seines U-Bootes im Hafen von Gdingen?!

Autor Jules Verne – ein französischer Schriftsteller aus Nantes

nautilus 01Jules Verne wurde vor allem durch seine Romane „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde“ (1864), „20.000 Meilen unter dem Meer“ (1869–1870) sowie „Reise um die Erde in 80 Tagen“ (1873) bekannt. Neben Hugo Gernsback, Kurd Laßwitz und H. G. Wells gilt Jules Verne als einer der Begründer der so genannten Science-Fiction-Literatur, denn es gehört schon eine Menge Phantasie und Technikverstand dazu, sich solche Geschichten auszudenken.

Jules Verne wuchs im Reederviertel der Hafenstadt Nantes als ältestes von fünf Kindern eines Anwalts und seiner aus Reederkreisen stammenden Frau auf, worin wohl der Ursprung seines Interesses an Abenteuer und dem Meer zu sehen ist. Schon als Elfjähriger soll er heimlich versucht haben, eine Seereise als Schiffsjunge anzutreten, wurde aber im letzten Moment von Bord geholt. Seine Schulzeit verbrachte er auf katholischen Privatschulen seiner Heimatstadt und beendete sie dort 1846 auf dem staatlichen Gymnasium. Anschließend ging er zum Jurastudium nach Paris, weil er die väterliche Anwaltspraxis übernehmen sollte.

nautilus 05Er blieb deshalb nach Abschluss des Studiums (1849) in Paris, wo er bis zu seinem Umzug nach Amiens lebte, und versuchte sich zunächst vor allem in verschiedenen dramatischen Genres, von der Tragödie bis zum Opernlibretto. 1851 wurde ein erstes Stück von einer literarischen Zeitschrift angenommen, in welcher im selben Jahr auch zwei Erzählungen von ihm erschienen. Deren Sujets ‚Seefahrt’ bzw. ‚Ballonfahrt’ ließen Verne nicht mehr los, auch wenn er noch längere Zeit vorwiegend Texte mit ganz anderer Thematik verfasste.

1859 und 1861 machte er mit dem befreundeten Komponisten Aristide Hignard Schiffsreisen nach Schottland und nach Norwegen, die ihm die Welt der Seefahrt endgültig erschlossen hat. Die erste Reise war Grundlage des Romans „Voyage à reculons en Angleterre et Écosse“ (Reise mit Hindernissen nach England und Schottland), der zu Vernes Lebzeiten nicht veröffentlicht wurde.

1872 kam als sein größter Erfolg „Le Tour du monde en 80 jours“ (Reise um die Erde in 80 Tagen) heraus, das er mit Adolphe d’Ennery als Co-Autor auch für das Theater adaptierte. 1876 erschien, ähnlich erfolgreich, der in Sibirien spielende Abenteuer-Politkrimi Michel Strogoff (Der Kurier des Zaren), der ebenfalls zu einem Stück verarbeitet wurde. 

20.000 Meilen unter dem Meer – Jules Verne

nautilus 06Wer den Roman tatsächlich nicht kennt, hier eine kurze Einführung in das Thema: Der Roman ist vorgeblich ein Erlebnisbericht des französischen Professors Pierre Aronnax, Autor eines Werkes über „Die Geheimnisse der Meerestiefen“. In den Jahren 1866 und 1867 häufen sich auf allen Weltmeeren rätselhafte Schiffsunglücke. Die Presse spekuliert, ein bislang unbekanntes Seeungeheuer oder aber ein „Unterwasserfahrzeug mit außerordentlicher mechanischer Kraft“ habe die Schiffe zum Kentern gebracht. Aronnax vermutet einen gigantischen Narwal als Ursache.

Wegen seines Fachwissens als Meereskundler bittet ihn die amerikanische Regierung 1867, sich einer Expedition zur Klärung der Vorgänge anzuschließen. So sticht Aronnax in Begleitung seines gleichmütigen Dieners Conseil an Bord der US-Fregatte Abraham Lincoln in See.

nautilus 02Nach wochenlanger Suche im Nordpazifik sichten sie das fragliche Objekt. Im Verlauf der anschließenden Verfolgungsjagd werden Aronnax, Conseil und der kanadische Harpunier Ned Land ins offene Meer gespült, finden aber letztlich auf der Oberfläche des vermeintlichen Seeungeheuers festen Boden unter den Füßen. Es stellt sich heraus, dass es sich tatsächlich um ein aus Eisen gebautes Unterseeboot handelt. Nach einiger Zeit öffnet sich eine Luke, aus der Mannschaftsangehörige des Fahrzeugs treten, die die drei Männer in eine Zelle sperren. Später werden sie dem Kapitän vorgeführt, der sich als „Nemo“ – lateinisch für „Niemand“ – vorstellt.

So gibt es eine Reihe von Abenteuern, die das Buch gerade auch aufgrund des Zeitraumes seines Erscheinens so faszinierend machen. Vielleicht ist auch Ihr Interesse geweckt!

Nautilus - Unterwasserabenteuer im „Batyskafem“ namens Nautilus

nautilus 03Aber nun zurück zur Nautilus in Gdingen.

Träumen auch Sie davon, die Tiefen des Ozeans zu erkunden, oder suchen Sie nach alternativer Unterhaltung?

Denn so lautet der Slogan des U-Boot-Simulators hier in Gdingen, der technischen Phantasie entsprechend nachgebildet aber innen mit feinster Technik ausgestattet, denn hier werden erstaunliche, filmtechnische Erlebnisse geboten.

Das so genannte Batyskafem ist ein zeitloses U-Boot, das für die „Tiefseeforschung“ entwickelt wurde.

Während einer buchbaren „Erkundungsfahrt“ erlebt der Mitreisende eine unvergessliche Tour auf dem Grund des prähistorischen Ozeans.

nautilus 04Das Gefühl, auf dem Batyskafem zu reisen, wird durch eine speziell gestaltete Plattform vermittelt, die in Kombination mit der Projektion und speziellen Gläsern das Erlebnis enorm steigert. Die riesige Leinwand entführt den Betrachter in eine andere Dimension und vermittelt den Eindruck, im Raum des Filmgeschehens präsent zu sein. Das war eine zwar kurze aber doch phänomenale Unterhaltung für uns. Wer sich seiner Angst stellen und einen maximalen Adrenalinschub erhalten möchte, ist hier genau richtig. Man glaubt nicht, dass alles nur eine Simulation ist!

Länge der filmischen Show: 13 Minuten - Anzahl der Sitzplätze: 20 Personen / Sitzung

Bitte lesen Sie auch:

Dar Pomorza - dreimastiges Segelschulschiff in Gdingen

Zurück in Rewa – unser erster Weg zum Strand

Geschichte

Kultur

Leben | Outdoor