Von den Pelasgern zu Makedonen - Vorgeschichte

Von den Pelasgern zu Makedonen - Vorgeschichte Makedoniens

Ab dem 8. Jahrhundert v. Chr. fand die Besiedlung in Teilen des heutigen Staatsgebietes durch einige illyrische Stämmen statt, die einzelne stadtähnliche Siedlungen gründeten wie beispielsweise Lychnidos. Im Landeszentrum vermischten sich Illyrer mit Thrakern.

Mit dem Auszug Karanos aus Argos (Pelesgo) und der Gründung des Makedonischen Königreiches in Aigai gehen die Pelasger in die antiken Makedonen über. Das makedonische Königreich erobert von Aigai aus etliche Gebiete in der Region wie Pieria, Almopia, Mygdonia und Bottiaia. Die makedonische Königsliste (die von Herodot überliefert ist) reicht bis ins 7. Jahrhundert vor Christus. Herrscher wie Karanos, der in makedonischen Quellen aber auch in der Spätantike als erster makedonischer König erwähnt wird, blieb in Herodots Liste unerwähnt. Offenbar fehlten Herodot Quellen, um seine Liste zu den Anfängen der Könige Makedoniens zu vervollständigen.

Zur Zeit der Perserkriege (von 500 bis 448 vor Christus) wurde das Königreich Makedonien dem persischen Großkönig Dareios I tributpflichtig. Erst nach dem Ende der Perserkriege erlangte das makedonische Königreich unter Alexander I. seine Unabhängigkeit zurück.

Im 5. Jahrhundert v. Chr. wurde Pella durch den makedonischen König Archelaos gegründet und zur Hauptstadt des Königreichs Makedonien gemacht. König Archelaos verlegte den Sitz des makedonischen Hofes aus strategischen Gründen von Aigai (heute Vergina) nach Pella. Pella hatte Zugang zur Ägäis und lag wesentlich zentraler im stetig wachsenden Königreich Makedonien. Bereits unter dem Vater Alexanders des Großen, König Philipp II. von Makedonien, wurde Pella ausgebaut und die Zahl der Einwohner wuchs rasch. Pella erlebte daraufhin bis ins 2. Jahrhundert v. Chr. seine Blütezeit.

Im Peloponnesischen Krieg ( von 431 bis 404 vor Christus) war das Königreich Makedonien ein Verbündeter Athens. Nach dem Abfall von Potidaia vom Attischen Seebund unterstützte der makedonische König Perdikkas II. Potidaia und auch die übrigen Städte in Chalkidike. Dieses Vorgehen des makedonischen Königs Perdikkas II. führte zu Konflikten mit Athen, die von Perdikkas Bruder Philipp unterstützt wurden. Später gelang es jedoch, den Konflikt beizulegen und ein neues Bündnis zwischen Makedonien und Athen zu begründen.

Archelaos I. wurde im Jahre 413 vor Christus König von Makedonien und sollte den Grundstein legen für die spätere Großmachtstellung Makedoniens. Archelaos I. ist verantwortlich für eine Vielzahl innerer Reformen wie etwa in der Verwaltung, Handel und des Militärs. Archelaos I. veranlasste insbesondere eine effektivere Organisation des Militärwesens was sich später als Grundstein der Vormachtstellung Makedoniens erweisen wird. Archelaos I. unterhielt gute diplomatische Beziehungen zu den hellenischen Stadtstaaten und war bestrebt, den kulturellen Austausch mit den Hellenen voranzutreiben.

Im Jahre 392 vor Christus wurde Amyntas III. makedonischer König. Zur Zeit Amyntas III. wurde das Königreich Makedonien von Invasoren aus dem Nordwesten heimgesucht. Die Invasoren aus Illyrien konnten jedoch abgewehrt werden. Grenzstreitigkeiten mit den Hellenen in Chalkidike führten dazu, dass sich Makedonien mit Sparta verbündete, so dass die Hellenen im Jahr 379 vor Christus kapitulierten. Fast alle Städte der Chalkidike wurden in das makedonische Reich eingegliedert und blieben fortan Bestandteil des makedonischen Königreiches.

Im Jahre 359 vor Christus bestieg Philipp II. den Thron von Makedonien. Philipp II. von Makedonien wurde von den Thessaliern um militärische Hilfe angerufen, um die einfallenden Phoker abzuwehren. Dem makedonischen König Philipp II. gelang es, die Phoker zu besiegen, was dazu führte, dass Makedonien das Königreich auch auf Thessalien ausdehnte und fortan verwaltete. Von 370 bis 360 vor Christus gelang es einigen hellenischen Städten auf Chalkidike ihr Bündnis zu erneuern so das ihr Bund wieder an Einfluss gewann. Die hellenischen Städte lagen aber inmitten des makedonischen Herrschaftsbereiches so das sie 349 vor Christus abermals in das makedonische Reich eingegliedert wurden. Philipp II. von Makedonien baute seinen Einfluss immer weiter aus und konnte sein Einflussgebiet bis vor die Tore Athens ausdehnen und die Hellenen immer weiter zurückdrängen. Philipp II. belagerte Byzantion wodurch er die Versorgung Athens erschwerte um diese dazu zu bringen sich zu beugen. Athen hingegen erklärte Makedonien den Krieg – der in die Geschichte eingehen wird als Schlacht von Chaironeia (Heronea). Im August 338 vor Christus vernichtete Philipp II. mit seinem makedonischen Heer die hellenischen Streitkräfte Thebens, Athens und anderer hellenischer Stadtstaaten, womit Makedonien endgültig die Vormacht übernahm.

Makedoniens Aufstieg zur Weltmacht begann mit dem Tod Philipps II. von Makedonien im Jahre 336 vor Christus. Philipp II. von Makedonien wurde ermordet und sein Sohn Alexander III. der später in die Geschichte eingehen wird als Alexander III. von Makedonien (seit dem 19. Jahrhundert wird der Titel “der Große” in vielen Ländern Westeuropas verwendet), König von Makedonien. Alexanders Vater Philipp II. von Makedonien hatte Pläne für einen Angriff auf das persische Großreich als Vergeltung für die Invasion in Makedoniens Herrschaftsgebiet (bekannt als die Perserkriege) etwa 150 Jahre davor. Der Tod Philipps II. von Makedonien machte seine Pläne gegen Persien zunichte, jedoch sah sich Alexander III. von Makedonien veranlasst seines Vaters Pläne umzusetzen.

Das Königreich Makedonien erlangte unter Alexander dem Großen von Makedonien seine größte Ausdehnung und erstreckte sich von der Adria bis nach Indien.

Die römische Eroberung Makedoniens im Jahre 215 bis 146 vor Christus führt dazu, dass die makedonische Vormachtstellung gebrochen wird; hierdurch wird die Geburtsstunde des Hellenistischen Zeitalters, später bekannt als Hellenismus, eingeleitet. Im Jahre 168 v. Chr. wurde auch Pella von den Römern erobert. Im Zuge der Eroberung durch die Römer und der Aufteilung Makedoniens in vier Teile versank Pella in die Bedeutungslosigkeit. Im ersten Jahrhundert n. Chr. wurde Pella durch ein Erdbeben vollends zerstört.

Nach der Eroberung Makedoniens durch griechische Truppen im Jahre 1918 fiel Pella an Griechenland. Pella wurde unter griechischer Besatzung eine Landgemeinde mit den Namen: Kinotita Pellis, dieser wurde im Jahre 1926 dann wieder in Pella geändert.

Geschichtlicher Ursprung - Namenstreit zwischen Griechenland und Mazedonien

Der Streit um den Namen Mazedonien ist ein Konflikt zwischen den Staaten Griechenland und Mazedonien um die Nutzung des Namens Mazedonien. Er begann mit der Unabhängigkeitserklärung der jugoslawischen Teilrepublik Mazedonien 1991 unter dem Namen Republik Mazedonien. Griechenland gibt als Grund für den Protest befürchtete Gebietsansprüche Mazedoniens auf die griechische Region Makedonien an. Aufgrund der Hellenisierung der antiken Makedonen beansprucht Griechenland das antike kulturelle Erbe der historischen Region Makedonien. Solange Mazedonien als Sozialistische Republik Mazedonien eine Teilrepublik Jugoslawiens war, hatte Griechenland aus politischen Gründen keinen Einspruch erhoben.

Der Status quo ist, dass die Republik Mazedonien im internationalen Verkehr meist die Bezeichnung "The former Yugoslav Republic of Macedonia" (F.Y.R.O.M., dt. Die ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien) verwendet. Unter diesem provisorischen Namen wurde die Republik Mazedonien auch von den Vereinten Nationen anerkannt, wobei Griechenland und Mazedonien aufgefordert wurden, eine friedliche Einigung im Namenskonflikt zu finden.

1994/95 verhängte Griechenland als Höhepunkt des Konflikts ein Embargo gegen Mazedonien. Während allerdings der Namensstreit weiterhin eine politische Rolle spielt, hat er wirtschaftlich keine wahrnehmbaren Auswirkungen mehr. Griechische Unternehmen haben in keinem anderen Land vergleichbar viel investiert und sind der wichtigste Investor in Mazedonien. Mindestens 5000 Arbeitsplätze wurden alleine in Skopje geschaffen.

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