Musik eint - über Sprachprobleme hinweg

Musik eint - über Sprachprobleme und Nationalitäten hinweg

Seit einigen Tagen haben wir Besuch von einigen Freunden aus der Türkei und Deutschland wozu auch Merve aus Antalya zählt.

Dem einen oder anderen geschätzten Leser von alaturka mag die Noch-Musikstudentin für Klavier, Merve, und ihre Vorliebe für die traditionell folkloristische Musik des Balkans bekannt sein, hatten wir sie doch auch zu unserem Literatur- und Freundschaftsfest nach Regensburg eingeladen und ...... so manch einem Besucher der viertägigen Veranstaltung wird ihre Interpretation von Jarnana Jarnane in der Kombination von Klavier, Gesang und Melodica sicherlich noch in Erinnerung sein. So war klar, das Merve auch hier am Ohridsee die eine oder andere Übungsstunde ihrer musikalischen Kunst einlegen würde.

Als dann auf dem Campingplatz eine Familie aus Slovenien ihre Zelte aufgeschlagen hatte und am frühen Abend zunächst leise erste Klänge einer Gitarre zu hören waren, geriet Merve deutlich sichtbar in eine gewisse euphorische Stimmung. Immer wieder führte ihr Weg zum trennenden Zaun, wo sie andächtig dem Klang lauschte. Wenig später hatte sich die Familie um den Gitaristen, den wir später als Tobija kennen lernen sollten, versammelt und schnell wurde klar, das wohl sehr musikalisches Blut in den Adern dieser Familie pulsierte. Es gab ein buntes Gemisch folkloristischen Liedguts und klassischem Rock bei einem deutlichem Übergewicht von Songs der Gruppe Queen, die von der Familie textsicher mitgesungen wurde.

Jetzt war Merve kaum noch zu bremsen, zu stark der Drang zum mitmachen. Auf Englisch machten wir uns miteinander bekannt (alle Familienmitglieder sprachen gutes Englisch) und schnell waren erste gemeinsam bekannte Stücke gefunden, so das ein Liedvortrag beginnen konnte. Es war erstaunlich, wie schnell und professionell die Beiden sich aufeinander eingestellt hatten und ein wirklich tolles und buntes Musikprogramm einer wachsender Zuhörerschar präsentierten. Waren es zunächst einige instrumentale Stücke mit Gitarre und Melodica und ersten Gesangseinlagen, waren dann auch schnell erste Lieder gefunden, die Merve fast spielerisch aber gesanglich hervorragend vortragen konnte, allerdings war auch die Gitarrenbegleitung bemerkenswert einfühlsam.

So konnten wir erneut einem "Platzkonzert" beiwohnen, das zu viel Applaus und toller Kritik der Anwesenden führte. Wie einfach Völkerverständigung und daraus resultierende Akzeptanz und Toleranz doch sein kann. Erneut saßen hier einige Nationalitäten zusammen und lauschten dem Gesang und der Musik von Merve aus der Türkei und Tobija aus Slowenien, die sich vorher nie begegnet waren, wo Texte in Sprachen vorgetragen wurden, die das jeweilige gegenüber nicht verstehen konnte und trotzdem musikalisch abgestimmt begleitet wurden. Musik eint - einmal mehr der lebendige Beweiß. Natürlich fehlte auch hier der Vortrag des mazedonischen Liedes Jarnana Jarnane nicht.

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